Manuel Neuer und Thomas Müller fliegen in die Wüste

In zwei Wochen startet die Fußball-WM in Katar – eine der umstrittensten in der Sportgeschichte. Betrachtet man rein den sportlichen Kontext, gilt: Deutschland kann Weltmeister werden. Zwei Jungs aus dem Landkreis fahren mit.

So sah es damals bei der WM 2014 aus. Es bleibt spannend, ob 2022 die Spiele gemeinsam auf der Skipiste verfolgt werden. / Quelle: Bayernfreunde Tegernseer Tal

Vorgestern um 12:00 Uhr hat Hansi Flick, der Deutsche Nationaltrainer, das Aufgebot für die am 18. November in Katar startende Fußball-Weltmeisterschaft bekannt gegeben. Aus Landkreissicht nur bedingt spannend. Denn wer hat wirklich daran gezweifelt, dass der nach einer Schulterverletzung wieder genesene Manuel Neuer aus Tegernsee als Nummer 1 in das alle vier Jahre stattfindende Turnier gehen wird?

Auch die Nominierung von Thomas Müller aus Otterfing sollte selbst den größten bayerischen Pessimisten unter seinen Fans keine feuchten Hände bereitet haben. Zu wichtig ist der Stürmer für die Stimmung in der Mannschaft. Selbst mit seinen 33 Jahren befindet sich der Bayern-Spieler immer noch in Ausnahmeform. (Das gesamte 26er-Aufgebot der Deutschen Nationalmannschaft findet ihr unter dem Artikel).

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Müller und Neuer bringen weltmeisterliche Erfahrung in den Kader

Die Anwesenheit von Müller und Neuer, den beiden Vereinskollegen von Bayern, hat auch deshalb einen hohen Stellenwert, da sie den vielen Newcomern in Flicks Team etwas voraus haben: Zusammen mit Matthias Ginter und Mario Götze wissen sie, wie es sich anfühlt, Weltmeister zu werden. Das gelang den vier Bundesligaprofis 2014 in Brasilien. Ein Turnier, an das sich bestimmt noch viele Menschen im Tal bestens erinnern werden.

Doch anders als 2014, als die WM in einem der “Fußball-Länder” der Erde ausgetragen wurde, hat der Weltfußballverband die WM 2022 an den Wüstenstaat Katar vergeben – umstritten und mehr als fragwürdig schon im Vergabeverfahren. Kritisch auch zu sehen, angesichts der inzwischen allen bekannten Menschenrechtssituation für die Arbeiter, die die WM-Stadien erbauten. Tausende verloren dabei ihr Leben, heißt es.

Zudem prangern weltweit Menschenrechtsorganisationen die gesellschaftliche Situation in dem Emirat an. Das sportliche Mega-Event steht, gelinde ausgedrückt, unter einem ganz miesen Stern. Vielleicht ist deshalb aktuell nur wenig von einem “WM-Fieber” wie 2006 oder 2014 zu spüren – auch nicht rund um den Tegernsee.

Public Viewing im Winter bei Glühwein?

Neben all der Kritik an dem Austragungsland ist die fehlende Vorfreude sicherlich zum Teil auch der winterlichen Terminierung geschuldet. Erstmals findet eine Fußball-WM im frühen Winter statt, jedenfalls für die Bewohner der Nordhalbkugel. Und nicht wie sonst gewohnt im Juni bei sommerlichen Temperaturen im Tal. Erst sechs Tage vor dem Heiligen Abend wird der Weltmeister 2022 feststehen.

Eher unpassende Zeiten für die so geliebten Public Viewing Veranstaltungen im Tal. Sei es vor dem Bräustüberl, am Gut Kaltenbrunn oder vor dem eigenen Vereinsheim. Selbst zum WM-Angrillen werden nur die ganz hart gesottenen Menschen Freunde in den eigenen Garten einladen. Die Alternative, mit 1.000 Leuten Indoor in einer Sporthalle das Deutsche Team anzufeuern, ist in Zeiten der Corona-Pandemie verständlicherweise nicht mehr jedermanns Sache.

Die TS wird sich in den kommenden Tagen, für alle unter euch Leserinnen und Lesern, die trotz all der negativen und schockierenden Begleitumstände der WM 2022 Manu und Thomas und die gesamte Deutsche Mannschaft beim Public-Viewing anfeuern wollen, auf die Suche nach den infrage kommenden Locations im Tal machen. Veranstalter, Kneipen, Vereine und Restaurants dürfen sich gern bei uns melden. Schreibt uns auf Facebook, Instagram oder einfach per E-Mail (info@tegernseerstimme.de).

Und wer weiß, vielleicht feuern die ein oder anderen Fußball-Fans die Jungs beim Jagertee oder Glühwein in den Skihütten und auf den Weihnachtsmärkten rund um den Tegernsee an? Wir bleiben gespannt.

Deutscher WM Kader 2022

Tor: Manuel Neuer (Bayern München), Marc-André ter Stegen (FC Barcelona), Kevin Trapp (Eintracht Frankfurt)

Abwehr: Armel Bella Kotchap (FC Southampton), Matthias Ginter (SC Freiburg), Christian Günter (SC Freiburg), Thilo Kehrer (West Ham United), Lukas Klostermann (RB Leipzig), David Raum (RB Leipzig), Antonio Rüdiger (Real Madrid), Nico Schlotterbeck (Borussia Dortmund), Niklas Süle (Borussia Dortmund)

Mittelfeld/ Angriff: Karim-David Adeyemi (Borussia Dortmund), Julian Brandt (Borussia Dortmund), Niclas Füllkrug (Werder Bremen), Serge Gnabry (FC Bayern München), Leon Goretzka (FC Bayern München), Mario Götze (Eintracht Frankfurt), Ilkay Gündoğan (Manchester City), Kai Havertz (FC Chelsea), Jonas Hofmann (Bor. Mönchengladbach), Joshua Kimmich (FC Bayern München), Youssoufa Moukoko (Borussia Dortmund), Thomas Müller (FC Bayern München), Jamal Musiala (FC Bayern München), Leroy Sané (FC Bayern München)

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