Erweiterung des Margarethenhofs – großes Gesundheitszentrum wahrscheinlich

Ergänzung vom 10. April / 19:58 Uhr
Nachdem im letzten Juli (siehe ursprünglicher Artikel vom 25. Juli) die Pläne für die Margarethenhof-Erweiterung noch am Veto des Gmunder Gemeinderates gescheitert waren, startet nun der neue Besitzer einen erneuten Anlauf.

Christian Harisch hatte den Golfplatz und das Golfhotel kurz nach der Absage im August letzten Jahres vom Vorbesitzer erworben. Und auch damals gab es Gerüchte, dass er das Anwesen nicht in der bestehenden Form belassen möchte. Eine Vergrößerung, ein Neubau oder eine Erweiterung des Golfplatzes stand im Raum. Und jetzt wird langsam klarer, was Harrisch mit dem Margarethenhof vor hat.

Auf der nächsten Gemeinderatssitzung in Waakirchen am 12. April um 19 Uhr wird der neue Eigentümer die Pläne präsentieren. Voraussichtlich persönlich. Und es darf spekuliert werden, was die geplante Änderung des Gebietes von “Sondergebiet Golf” zu “Sondergebiet Golf/Gesundheit” konkret bedeutet. Wahrscheinlich ist eine ähnliche Positionierung wie der Innsbrucker Lanserhof, der unter anderem Harrisch gehört. Und damit ein Gesundheitszentrum mit angeschlossenem Golfplatz. So eine große Investition wäre auch für Waakirchen eine interessante Sache. Denn daran hängen nicht nur eine Menge potentieller Arbeitsplätze.

Wie es damit weitergeht werden wir dann am 12. April im Waakirchener Rathaus hören und sehen.

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Ursprünglicher Artikel vom 25. Juli:
Der Gmunder Gemeinderat hat sich in seiner letzten Sitzung einstimmig gegen eine Erweiterung des Golfplatzes in Richtung Steinberg ausgesprochen. Warum die Art der Entscheidungsfindung, trotz anschließender Einstimmigkeit, unserer Meinung nach nicht 100% in Ordnung war, beleuchten wir in diesem Artikel.

Ausgangspunkt:
Der Betreiber, die GAT Golf am Tegernsee Grundstücksgesellschaft mbH & Co.KG, hatte einen Erweiterungsantrag für vier Golfbahnen von Loch 12 bis 15 gestellt. Zu den vier Bahnen hätte ein drei Meter tiefer Teich als spieltechnisches Element sowie als ökologischer Ausgleich für Gelände-Modellierungen, Drainagen, Abgrabungen und Aufschüttungen gebaut werden sollen. Dies hätte eine Erweiterung auf Gmunder Gemeindegebiet und somit in Richtung Steinberg bedeutet. Insgesamt 12,5 Hektar Land. Umzuwandeln von einer landwirtschaftlichen Fläche in ein sogenanntes Sondergebiet Golf.

Der Plan zeigt die neuen Plätze. Links oben sind bestehende Golfbahnen. Links gehts auch weiter in Richtung Hotel Margarethenhof. Rechts ist der Gemeindebereich Steinberg. Mittendurch läuft der öffentliche Weg in Richtung Marienstein.

Die landwirtschaftlichen Flächen gehören übrigens Gmunder und Bad Wiesseer Landwirten. Mit diesen hatten die Verantwortlichen aber laut eigener Aussage bereits gesprochen und ein grundsätzliches Einverständnis erzielt.

Die Gründe des Betreibers:

Der Betreiber hatte vor einem Jahr gewechselt. Nach dem neuen Konzept sollte der Platz damit einfacher werden. Das Gelände ist nämlich für einige Golfspieler zu anspruchsvoll, da die Steigungen relativ ausgeprägt sind. Scheinbar gab es aus dem Grund auch Kündigungen von einigen Mitgliedern. Das Ziel der Erweiterung wäre also gewesen bestehende Mitglieder zu binden und neue Gastspieler anzulocken.

Gründe für die Ablehnung des Gemeinderates:
Der Hauptgrund lag darin, dass der Bürgermeister relativ schnell deutlich machte, dass die betreffenden Landwirte, entgegen der Aussage des Betreibers, nicht mitmachen möchten. Und diesen Ärger will man sich ersparen. Hier mal beispielhaft die entscheidenden Aussagen in der anschließenden Diskussion

Es bringt uns als Gemeinde nichts, außer Ärger mit den Bauern.
(Georg von Preysing, CSU)

Die Landwirte haben bisher nicht zugestimmt und sind mit den Plänen auch nicht einverstanden.
(Georg von Preysing, CSU)

Keiner will die Erweiterung!
(Herbert Kotzemko, CSU)

Die Landschaftsveränderung wäre gravierend, das passt nicht.
(Johann Huber, CSU)


Unsere Meinung:

Es ist ein Golfplatz. Insofern ist die Entscheidung politisch nachvollziehbar. Der möglichen Erweiterung wird, bis auf den neuen Betreiber, erstmal keiner nachweinen.

Aber auch ein Golfplatz ist ein Teil der touristischen Infrastruktur. Und da man vor 25 Jahren den Platz bereits genehmigt hat, hätte man bei der jetzigen Entscheidungsfindung etwas gründlicher vorgehen können.

Denn so mir nichts, dir nichts auf Basis einer knappen Aussage vom Bürgermeister eine mögliche Zukunftsfähigkeit des Golfplatzes in Frage zu stellen, ist nicht professionell. Hat einer von den Gemeinderäten mit den Landwirten gesprochen? Wieviele Landwirte, mit denen von Preysing gesprochen hat, waren wirklich dagegen? Und was bedeutet dagegen? Das sind alles Fragen, die nicht gestellt wurden. Es erschien dem Gremium in dem Moment opportun und das einfachste gegen eine Erweiterung zu stimmen.

Schade, dass die Verantwortlichen mit Firmen – auch wenn Sie noch nicht Gewerbesteuer in Gmund zahlen – in dieser Form umgehen. Aber das hat uns ja schon beim Gut Kaltenbrunn dahin gebracht, wo wir heute stehen: Ein verwaister Biergarten, ein unbewirtschaftetes Strandbad und ein Gut, dass langsam zerfällt.

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