Massel gehabt – vom Glück Grenzen zu überwinden

„Von tief traurig bis überschäumend.“ So beschreibt Reinhard Hausner die Bandbreite der sogenannten Klezmer-Musik, einer aus dem Judentum stammenden Volksmusiktradition, der sich seine Gruppe verschrieben hat.

Durch ihre charakteristischen, an die menschliche Stimme erinnernden Melodielinien ist Klezmer leicht erkennbar. Gemeinsam mit seinen Bandmitgliedern Wolfgang Hierl und Erich Kogler führt Hausner die jüdischen Musikstücke auf. Wer das Trio kennt, der weiß um deren Fähigkeit, musikalische Welten zu verbinden und Grenzen zu überwinden. Die Musiker kombinieren Klezmer mit Jazz- und Tangoklängen.

Reinhard Hausner im Gespräch

Vor rund drei Jahren hatte sich die Gruppe gegründet und den Namen „Klez-Motion“ gegeben. Einen Namen, der fürs Programm steht: Klezmer plus (E-)Motion, sprich Bewegung beziehungsweise Gefühl. Welches genau beim Auftritt entsteht, ist stimmungs- und publikumsabhängig. „Es gibt keine zwei gleichen Konzerte,“ so der Bandleader.

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Viel Glück – das aktuelle Programm

Eine Gitarre (Hierl), ein Kontrabass (Kogler) und eine Klarinette (Hausner): Mehr braucht es nicht, um die hauptsächlich instrumentalen Klezmer-Musikstücke so gefühlvoll zu transportieren, dass das Publikum anschließend bezaubert den Saal verlässt. Für sich genommen sind die Stücke recht kurz, doch lassen sie den Musikern viel Freiraum zum improvisieren. Für die drei Kernmusiker arrangiert Hausner passende Stücke. Drumherum gruppieren sich weitere Künstler, die dem jeweiligen Programm Prägnanz verleihen.

„Massel ghabt.“ So könnte man das aktuelle Programm auf bairisch übersetzen, sagt der Bandleader. „Viel Glück“ heißt es auf Hochdeutsch. Im Programm der Tegernseer Woche ist es mit „Mazel tov“ abgedruckt. Bei den Proben und später dann auf der Bühne soll es ums Glück gehen. Die Texte dazu lieferte Aloisia Fischer. Bei der Aufführung wird Geigerin Pia Janner-Horn mit ihrer Violine aufspielen und die drei „Glücksritter“ verstärken. Neben der jiddischen Musik soll auch Tango sowie jazzig Angehauchtes zu hören sein, um den Zuhörern Zeit zum Nachdenken zu servieren.

Vollblutmusiker mit Hang zur Klarinette

Ob es daran liegt, dass die Klarinette der menschlichen Stimme am nächsten kommt, dass sie so gefühlvoll klingt? Hausner hatte es bisher nie bereut, sich für dieses Instrument entschieden zu haben. Aber der Sohn aus einer Musikerfamilie spielt auch andere Instrumente. Seit er sechs Jahre alt ist, macht er bereits Musik.

Auf die Klarinette kam er, da war er bereits 15 Jahre alt. Ihr verschrieb er sich auch in seinem Studium. Klarinette, Gitarre und Klavier hatte er in München studiert. Inzwischen ist Hausner ein „alter Hase“ in Sachen Musik. Genau wie seine Bandkollegen spielt er in mehreren Gruppen. Zusätzlich gibt er Musikunterricht. Seit 1976 spielt er auf der Tegernseer Woche.

„Ich hatte viel Glück im Leben“. Hausner, der mit seiner Familie im Landkreis Weilheim wohnt, sieht zufrieden aus als er das sagt. Auch wenn er nicht genau erklären kann, was „dieses Glück“ genau ausmacht.

Vielleicht weiß man als Besucher nach dem Konzert am 24. September mehr.

Alle Infos zur Tegernseer Woche

Zum 40. Mal findet vom 20. bis 30. September 2012 die Tegernseer Woche für Brauchtum und Kultur statt – einer der jährlichen, kulturellen Höhepunkte im Oberland. Damit das Ganze auch möglichst authentisch bleibt, finden die Veranstaltungen meist in historischen Räumlichkeiten wie dem Ludwig Thoma Haus oder der ehemaligen Klosterkirche statt. Erfahrungsgemäß sind die Eintrittskarten begehrt und schnell vergriffen.

Der Vorverkauf startet bereits am morgigen Dienstag, den 7. August 2012 um 8 Uhr in der Tourist-Information Tegernsee und ab dem 8. August dann in allen Tourist-Informationen am Tegernsee sowie über den Online-Shop der München Ticket-Vorverkaufsstelle.

Alle Informationen zu den übrigen Veranstaltungen auf der Tegernseer Woche kann man im aktuellen Programm der “TSW” nachlesen. Hier klicken – Dokument öffnet als PDF.

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