Masterplan gegen das Hochwasser

Seit dem verheerenden Hochwasser 2013 ist das Thema Hochwasserschutz ein Dauerbrenner. Die Gemüter kochten Hoch – eine Einigung für die geeigneten Maßnahmen schien unmöglich. Jetzt gibt es einen Plan.

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Jetzt haben es die Verantwortlichen vom Wasserwirtschaftsamt und dem Arbeitskreis Hochwasser doch geschafft. Eine Lösung für das Hochwasserproblem im Tegernseer Tal wurde gefunden. „Da das für viele Leute in Rottach wichtig ist, solltet ihr Bescheid wissen“, verkündetet Grabriele Schultes-Jaskolla in der vergangenen Sitzung des Rottacher Gemeinderats. Sie engagiert sich im Arbeitskreis Hochwasser. Geplant ist ein kompletter Umbau des Einflusses an der Mangfall und eine Neuerung des Schuhmacherwehrs.

Eine Einlaufrinne soll parallel zum Spazierweg unterirdisch eingesetzt werden. Dort soll das Wasser aus dem See angezogen werden und durch eine Druckleitung Richtung Mangfall und ins Schuhmacherwehr laufen. Sichtbar sein wird nur das fünf mal drei Meter große Haus des Einlaufwerks und das Schuhmacherwehr. Schwierig gestalten wird sich vor allem das Ausbaggern des Flussbetts. Das besteht aus Ton und Schmelzkies und gibt beim ausgraben immer wieder nach. Nur mit Spezialmaschinen und eingezogenen Wänden wird diese Herausforderung zu meistern sein. Schultes-Jaskolla ist sicher:

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Das wird eine Baustelle, die wir uns nicht vorstellen können. Die könnte eine touristische Attraktion werden.

Auch am Schuhmacherwehr wird sich einiges tun. Teile sollen saniert werden, aber auch Neues kommt hinzu. „Das wird nochmal eine riese Aktion“, meint Schultes-Jaskolla. Vor allem unter der Brücke, auf der die Hauptstraße durch den Ort verläuft, werde es spannend. „Das ist nicht einfach“, betont Schultes-Jaskolla.

Die Bauzeit beträgt rund vier Jahre. Grund für diese lange Bauphase sei, dass von Mai bis September, in der die Hochwassergefahr am größten ist, nicht gebaut werden könne. „ Die machen da die Mangfall zu. Wenn dann Hochwasser kommt, ist das nicht gut“, erklärt Schultes-Jaskolla.

Hier mündet der See in die Mangfall - Eine Druckleitung die das Wasser anzieht soll hier installiert werden
Hier mündet der See in die Mangfall – Eine Druckleitung die das Wasser anzieht soll hier installiert werden

Bürgermeister Georg von Preysing habe darum gebeten, die Bauzeit so kurz wie möglich zu halten. Deshalb soll von beiden Seiten angefangen werden zu bauen. Die Planungsphase sollte laut Schultes-Jaskolla Ende des Jahres abgeschlossen sein. Für das Genehmigungsverfahren ist eine Zeitspanne von zwei Jahren – also bis 2018 – angedacht. Ein möglicher Baubeginn ist aktuell auf 2019 oder 2020 festgelegt.

Auch Bürgermeister Christian Köck zeigte sich erfreut über die Pläne: „Je eher man in der Lage ist einzugreifen, umso besser.“ Trotzdem gibt auch er zu bedenke, dass das ein schwieriges Projekt wird. „Die Kosten werden hier sicher steigen.“ Wie hoch die aktuell beziffert sind, steht nicht fest. Getragen werden sie in jedem Fall in gesamter Höhe vom Freistaat Bayern. In der nächsten Sitzung des Arbeitskreis Hochwasser im Herbst soll über den detaillierten Umbau des Wehrs gesprochen werden. Auch mögliche Auswirkungen auf die Natur werden dann in Betracht gezogen.

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