Maximilian: Experten-Runde hat getagt – und nicht viel beschlossen

Die Gebüsche sind inzwischen raus. Der Rest stockt dagegen

Anmerkung vom 07. Juli 2010 / 11:10 Uhr:
Inzwischen gab es eine Expertenrunde für das Maximilian. Die Teilnehmer hatten sich im Gmunder Rathaus getroffen, um die Vorschläge aus der Bürgerwerkstatt zu besprechen und etwas genauer unter die Lupe zu nehmen. Teilnehmer der Runde waren:

Bürgermeister Georg von Preysing
Erwin Trageser vom Straßenbauamt
Stefan Göttlicher von der Standort-Marketing-Gesellschaft
Kreisbaumeister  Hans Pawlovsky
Städteplaner Klaus Immich
Christoph Scholter vom Landesamt für Denkmalschutz

Die Experten begutachteten die Vorschläge auf Machbarkeit und Zukunftsfähigkeit. Und man kann sagen, dass Sie mit den Vorschlägen durchaus zufrieden waren. Der Grundplan sieht jetzt auf jeden Fall einen Erhalt des Maximilian vor. Das war aber aufgrund des Denkmalschutzes eigentlich sowieso klar. Außerdem sollen auf der Freifläche hinter und neben dem Hauptgebäude weitere Gebäude entstehen. Auch das war ein Vorschlag, den die Meisten bei der Bürgerwerkstatt befürwortet haben und zu dem es nur wenige Alternativen gibt. Auch eine Tiefgarage wird fest in das Konzept mit aufgenommen – anders wird man die Parksituation auch nicht in den Griff bekommen.

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Über den eigentlich Kernpunkt, die vorgesehen Nutzung kann man zum jetzigen Zeitpunkt dagegen noch nicht viel sagen. Das wird zwar der Punkt sein, der den meisten am wichtigsten ist und was sie unter der Frage “Was wird aus dem Maximilian” verstehen. Aber die Vorschläge sind auch nach der Expertenrunde noch immer so weit gefächert, dass man zu diesem Punkt mit gutem Gewissen nichts sagen kann. Gefallen hat in der Runde fast alles vom Radlerhotel bis zu Arztpraxen, Gastronomie, Wohnungen und Büros.

Die Nutzung wird wahrscheinlich auch der Punkt werden, der bei den nächsten Besprechungen der meisten Aufmerksamkeit bedarf: Die Nutzung gibt im Normalfall der Investor vor und dieser muss erstmal gefunden und von einem Konzept überzeugt werden. Für die ersten Vorarbeiten will sich die betreuende Agentur “Identität & Image” jetzt um Förderungen aus dem Programm “Ort schafft Mitte” bewerben. Im jetzigen Zustand wird es schwer werden für Gebäude und Grundstück einen Interessenten zu finden.

Bevor ein genauer Zeitplan oder ähnliches aufgestellt wird, sollen aber erstmal die Gemeinderäte über die Ergebnisse informiert werden. Das wird höchstwahrscheinlich auf der nächsten und letzten Sitzung vor der Sommerpause stattfinden. Danach wird man weitersehen. Die Chance, dass sich am Maximilian jedoch sichtbar etwas in diesem Jahr ändert, ist aber gering. Wie wir schon öfters bemerkt haben – die Mühlen mahlen langsam.

Anmerkung vom 27. Mai 2010 / 13:21 Uhr:
Erst letzte Woche hatten wir in einem Artikel (siehe weiter unten) darauf hingewiesen, dass es beim Thema Maximilian irgendwie nicht voran geht. Auf Nachfrage bei der Gemeinde und der zuständigen Agentur Identität & Image hieß es damals “irgendwann im Juli” werde es die erste Expertenrunde geben. Wer genau in dieser Runde drin sein soll, konnte oder wollte man uns nicht sagen.

Unbemerkt von der Öffentlichkeit tagte in den letzten Tagen jetzt doch eine Expertenrunde im Gmunder Rathaus. Mit dabei waren der Kreisbaumeister Werner Pawlovsky, Gemeinderat und Signaltechniker Anton Grafwallner, Städteplaner Klaus Immich, Gunnar Bernstein (Bayerische Oberlandbahn), Herbert Lausecker (RVO) sowie die Verwaltung der Gemeinde unter der Führung von Bürgermeister Georg von Preysing. Die Experten besprachen in 1,5 Tagen hauptsächlich die Themen Städtebau und Verkehr. Dabei kamen auch die Ideen der Gmunder Bürger aus der Zukunftskonferenz auf den Tisch.

Aber wie wir lernen, Experten-Runde ist nicht Experten-Runde. Und auch wenn diese sich jetzt unter anderem mit dem Maximilian beschäftigt hat, wird es zu dem speziellen Thema nochmal eine eigene Experten-Runde geben. Voraussichtlich Anfang Juli wird das der Fall sein. Und dann mit Vertretern des Denkmalschutzamtes, dem Kreisbaumeister Pawlovsky, Städteplaner Immich, Vertreter des Staatlichen Bauamts Rosenheim und der Standortmarketing-Gesellschaft Miesbach sowie der Gemeinde. Und die sitzen dann zusammen und wählen die besten Vorschläge aus der Bürgerwerkstatt vom 10. Februar aus.

Die aktuelle Runde hat aber trotzdem schon mal gewisse Sachen entschieden. Wie gesagt es ging um Verkehr und Städtebau und somit um die zukünftige Ortsentwicklung. Die nächsten Schritte bei den besprochenen Themen werden sein:
– Zuschussmöglichkeiten prüfen
– Zeitrahmen für die Umsetzung festlegen
– Lenkungsgruppe, bestehend aus den Experten-Gruppe und Gmunder Verwaltung, koordinieren. Diese trifft sich voraussichtlich Ende Juli und wird erneut die Ergebnisse der aktuellen Expertenrunde diskutieren
– frühestens Im Herbst wird dann der Gemeinderat erste Entscheidungen treffen

Aber wie Wolfgang Grubwinkler, Chef von Identität & Image, gegenüber der Tegernseer Zeitung einräumt: “Wir haben noch keine komplette Übersicht über die konkreten Ergebnisse und können nicht sagen, welche Vorschläge es in die nächste Runde geschafft haben”.


Der vollständigkeit halber der ursprüngliche Artikel vom 18. Mai:

Wir haben uns die letzten Tage mal etwas ums Maximilian gekümmert. Immerhin ist es inzwischen schon wieder ein viertel Jahr her, dass sich die Bürgerwerkstatt im Neureuthsaal getroffen hat. Ursprünglich war eine Expertenauswertung der Vorschläge im Mai geplant. Das hat sich jetzt aber alles nach hinten verschoben.

So sieht der Ablauf bisher aus: Die Bürgerwerkstatt zum Maximilian war am 10. Feburar dieses Jahr. Rund 100 Interessierte haben in kleinen Gruppen Ideen, Wünsche und Zukunftsvisionen gesammelt. Eine Zusammenfassung der Ergebnisse wurde am 15. März per Email verschickt (Eine komplette Dokumentation gibt es hier zum Download). Mitte April ist durchgesickert, dass sich eine Gruppe rings um Siegfried Thalmeier und Gemeinderätin Helga Wagner (Grüne) gebildet hat, die die Idee eines Fördervereins Maximilian verfolgen***. Für den 11. Mai war dann ursprünglich der Start für die Expertenauswertung geplant.

Expertenrunde im Juli geplant

Heute am 18. Mai weiß dazu aber noch niemand nichts genaues. Die erste Expertenrunde ist jetzt im Gmunder Rathaus irgendwann im Juli geplant. Geplant wohlgemerkt. Bei der betreuenden Agentur “Identität & Image” sieht man die Termine eher vage. “Es ist Bewegung in der Sache” sagt Wolfgang Grubwinkler, der Zuständige bei Identität & Image. Auf genaue Termine will er sich dagegen nicht festlegen. Auch steht bis jetzt noch nicht fest, wer eigentlich die Experten in der Expertenrunde sein sollen. Feste Namen gibt es noch keine. Lediglich, die Aussage, dass es sich um Architekten, den Denkmalschutz, Behörden und so weiter handelt, konnten wir bekommen.

Der Gmunder Geschäftsleiter Alfons Besel spricht gegenüber der Tegernseer Stimme “von einer Husarenaufgabe, die mir da bevorsteht”. Viele Termine und Experten gilt es für Besel zum Thema Maximilian unter einen Hut zu bekommen. Eine Zeitverzögerung räumt er zwar ein, betont aber auch gleich: “Das Maximilian ist seit 25 Jahren eine Ruine. Da kommt es jetzt auf acht Wochen hin oder her auch nicht drauf an.” Besel ist es wichtiger, dass was Gescheites zustande kommt. Eine Lösung mit der alle zufrieden sind. Wichtig ist Alfons Besel und der Agentur “Identität & Image”, dass die Vorschläge der Bürger auf jeden Fall berücksichtigt werden. Zumindest heißt es das in der jetzigen Situation – noch sind aber keinerlei Investorenwünsche bekannt oder berücksichtigt.

Gemeinde muss klare Vorstellung entwickeln

Das Ziel der Expertenrunde ist es jetzt, gemeinsam mit der Gemeinde, eine konkrete Vorstellung für die Zukunft des Maximilians zu entwickeln. Es sollen dafür Machbarkeitsstudien erstellt werden, um eine realistische Einschätzung über Sinn und Unsinn der Ergebnisse aus der Bürgerwerkstatt zu bekommen. Daraus soll dann ein tragfähiges Konzept entwickelt werden. Nur so kann es der Gemeinde gelingen, sich gegenüber einem Investor mit klaren Wünschen und Vorstellungen zu präsentieren. Was am Ende davon übrig bleibt, wird sich endgültig aber erst zeigen, wenn die ersten Investoren Interesse zeigen und mit den Ideen konfrontiert werden.

Bevor den Investoren aber etwas gezeigt werden kann, muss erstmal etwas erarbeitet werde. Danach wird das Ganze ganz sicher noch lange genug brauchen. Die Zeit spielt gegen die sowieso schon marode Bausubstanz und auch wenn das Maximilian 25 Jahre leer steht, heißt das nicht, dass man sich jetzt alle Zeit der Welt nehmen kann. Gut Ding will Weile haben – OK – aber wer nicht los läuft, kommt auch nie ans Ziel.


***Der geplante Förderverein hat relativ starke Unterstützung der Schutzgemeinschaft Tegernseer Tal. Geplant ist, mit dem Verein der Gemeinde “beratend” zur Seite zu stehen. Ohne die Zusammenarbeit mit der Gemeinde wird der Verein aber auch wenig ausrichten können – eigenes Geld kann er nicht Investieren. Vor allem keine Summen, mit denen dem Maximilian geholfen wäre. Über den exakten Zeitraum der Gründung konnte man uns bisher keine Auskunft geben. Auch ist der Förderverein bisher noch nicht direkt mit der Gemeinde in Verbindung getreten.

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