Die komplizierteste Uhr der Welt
Acht Jahre dauerte es, bis findige Uhrmacher im Hause Vacheron Constantin mit der Referenz 57260 die bis dato komplizierteste Uhr der Welt entwickelten. Eine kurze Zeit – in Anbetracht dessen, dass beispielsweise ihr kompliziertes System aus verschiedenen Kalendern nur alle paar hundert Jahre manuell neu eingestellt werden muss. In der Taschenuhr enthalten sind laut diesem Artikel zwei ewige Kalender (ein gregorianischer und ein hebräischer), ein astronomischer sowie ein Mond- und ein Religionskalender. Der Mondkalender muss beispielsweise erst nach sage und schreibe 1027 Jahren per Hand korrigiert werden. Und die Zahlen werden noch beeindruckender: Insgesamt umfasst das Uhrwerk stolze 57 Komplikationen – so nennen Uhrmacher alle Funktionen, die über die Anzeige der Uhrzeit hinausgehen. Um nur einige davon zu nennen: Ein Wecker, ein Glockenspiel und eine Stoppuhr mit einer Messdauer von bis zu 12 Stunden sind ebenso mit an Bord wie eine Himmelskarte. Letztere ist extrem selten in Uhren zu finden und zeigt die Konstellation des Nachthimmels an – jeweils individualisiert für den Heimatort des Besitzers.
Steigende Nachfrage nach komplizierten Uhren?
Keine Frage: Wer sich für solche Zeitmesser interessiert, muss nach dieser Übersicht von chrono24.de wohl am ehesten ein leidenschaftlicher Uhrenkenner sein, der sich für außergewöhnliche Technik interessiert und bei dem das Budget keine Rolle spielt. Immerhin kosten solche raffinierten Uhren ihr Geld: Wie das manager magazin berichtet, gehen Kenner bei der Referenz 57260 von mindestens fünf Millionen Euro aus. Auch wenn die die Referenz 57260 ein Extrembeispiel ist: Glaubt man Thierry Stern, Präsident der Luxusuhrenfirma Patek Philippe, dann steigt die Nachfrage nach solchen und ähnlichen Uhren mit Komplikationen weiter an. Dabei stünden vor allem Funktionalität und Verlässlichkeit im Vordergrund, wie er dem Schweizer Portal Finanz und Wirtschaft erklärt. In dieser Hinsicht sind die komplizierten mechanischen Zeitmesser auch Smartwatches – nur ohne Internetanbindung.
Ganz so teuer muss es natürlich nicht immer sein: Ein regelrechtes Schnäppchen im Vergleich dazu ist eine im sächsischen Glashütte gefertigte Armbanduhr mit Handaufzug: Die “Richard Lange Ewiger Kalender Terraluna” kostete laut Focus Online im Dezember 2014 “nur” 186.000 Euro, bietet aber eine nicht minder beeindruckende Mechanik: Der Ewige Kalender verdient tatsächlich seinen Namen und muss erst nach 1058 Jahren manuell nachjustiert werden. Dann nämlich weichen die Anzeigen von Sonne, Mond und Erde und ihre Positionen zueinander um 24 Stunden ab. Installiert wurde die Darstellung in Form von Scheiben auf der Rückseite der Armbanduhr. Das funktioniert serienmäßig auf der nördlichen Hemisphäre, während sich Uhrenliebhaber auf der Südhalbkugel Einzelstücke anfertigen müssen.
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