Die Luft, das Licht, der Geruch von Waldboden, Ameisenhaufen und Pilzen steigt in die Nase. Die Feuchtigkeit des Waldes legt sich auf Arme und Gesicht. Das Rascheln und Knacken am Weg, das Gurgeln eines Baches oder das Zwitschern der Vögel wirkt in der Stille schon fast laut. Ein Tannenzapfen kullert vor die Füße, das Moos ist wunderbar weich unter den Tritten.
Ein Spaziergang durch den Wald kann nach einem gestressten Tag fast Wunder wirken. Die Japaner nennen diese Art der Entspannung Shinrin-yoku – das bedeutet soviel wie „Baden in der Waldluft“. Und nicht nur dort ist diese neue Form der Gesundsheitsvorsorge zum Mega-Trend geworden. Auch in Deutschland sind die Menschen ganz wild auf Ruhe und Abgeschiedenheit.
Gesundheit wird durch Waldluft verbessert
Nicht umsonst. Unterschiedliche Forschungsarbeiten stellen fest, dass sich bei einem einstündigen Spaziergang durch den Wald Blutdruck, Lungenkapazität und Elastizität der Arterien signifikant verbesserten. Wenn der Mensch den Wald einatmet, hilft das, die eigenen Resilienzkräfte zu stärken, weil die Waldluft Mikrostoffe enthält, die den Menschen zur Ruhe kommen lassen.
Die Forscher nehmen an, dass sogenannte Phytonzide eine Rolle spielen. Pflanzen bilden diese Substanzen, um sich vor Schädlingen zu schützen. Auch Terpene und Terpenoide, noch weitgehend unerforschte sekundäre Inhaltsstoffe von Pflanzen, wirken auf die menschliche Konstitution ein.
Was die Kinder im Tegernseer Tal tun, seit sie die ersten Schritte laufen können, wird jetzt auch hier als Aktivevent und mit Anleitung angeboten. Heimatführerin Sonja Still führt Interessierte in Bad Wiessee zum Waldbaden. Wer Lust hat, sich unter Anleitung auf eine Entdeckungstour in die Ruhe des Waldes zu begeben, kann am 29. August von 10 bis 12 Uhr dabei sein. Kosten zwischen 3 und 6 Euro. Ansonsten einfach Schuhe an und auf eigene Faust eine Runde durch den Wald drehen – wir haben schließlich die Natur, die Wälder und Flüsse direkt vor der Nase. Was für ein Glück ?
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