Rechte Straftaten: Jetzt gibt’s Details

Das Spektrum der politisch motivierten Taten im Landkreis ist vielseitig – vor allem in der rechten Szene haben die Taten zugenommen. Hängt das mit den Asylbewerbern zusammen? Jetzt steht fest, von welchen Straftaten genau die Rede ist.

Linke Schmierereien sind eher selten (links). Vor dem Tennisheim in Holzkirchen wurde im vergangenen Jahr ein Hakenkreuz aus Pflastersteinen gefunden (rechts).
Linke Schmierereien sind eher selten (links). Vor dem Tennisheim in Holzkirchen wurde im vergangenen Jahr ein Hakenkreuz aus Pflastersteinen gefunden (rechts).

Die Zahl der Asylbewerber ist, und auch die Stimmung heizt sich immer mehr auf. Selbst in einer idyllischen Gegend wie dem Landkreis Miesbach sind die politischen Diskussionen zuweilen aggressiv. In der letzten Woche hat das Polizeipräsidium Oberbayern Süd seine Kriminalstatistik vorgelegt.

Wie berichtet ist dabei vor allem der Anstieg der politisch motivierten Taten überraschend. Noch ist deren absolute Zahl vergleichsweise niedrig. Aber während es im Vorjahr keine derartige Tat zu verzeichnen gab, waren es 2015 immerhin sieben. Davon sind fünf dem rechten Milieu zuzuordnen, eine war links motiviert und eine ließ sich keinem spezifischen Spektrum zuordnen.

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Keine organisierten Anschläge

Bisher war nicht öffentlich, um welche Straftaten es sich genau handelt. So kam es beispielsweise zu einem sogenannten „Hitler-Gruß“, dem eine Anzeige folgte und im Februar zu Wandschmierereien am Bahnhofsplatz in Miesbach, die mit Wachsmalstiften an eine Hauswand gemalt wurden. Außerdem hatte sich jemand im Mai letzten Jahres, die unschöne Mühe gemacht ein zirka 150 mal 150 cm großes Hakenkreuz aus Pflastersteinen vor das Tennisheim in Holzkirchen zu legen.

Im Herbst 2015 heizte die ansteigende Zahl der ankommenden Asylbewerber und Flüchtlinge bei manch einem die Stimmung weiter auf. So bekamen Kommunen Schreiben, die nach Ansicht der Empfänger volksverhetzende Inhalte darstellten und von ihnen zur Anzeige gebracht wurden. Jürgen Thalmeier, Pressesprecher des Polizeipräsidium Oberbayern Süd stellt aber fest:

Das ist allerdings kein Vergleich zu anderen Landkreisen.

So sei es im Nachbarlandkreis zu einem versuchten Brandanschlag auf eine Sammelunterkunft für Asylbewerber gekommen. Auch im Vergleich zu den städtischen Bereichen gehe es im Landkreis allgemein harmlos zu. Die angezeigten Taten seien über den Landkreis Miesbach verstreute Einzeltaten, die auch keinen Organisationen zuzuordnen seien, sondern von Einzeltätern begangen worden seien.

Dem linken Spektrum wird ein Fall der „Störung der Totenruhe“ zugeordnet. An der Weinbergkapelle in Schliersee ist eine Gedenktafel angebracht, die alljährlich Rechtskonservativen als Pilgerstätte dient. Hier kam es durch vermutlich linke Täter zu Beschädigungen. Eher unspektakulär ist der Fall der unter „politisch motiviert sonstige“ verzeichnet ist. Ein Autobesitzer klebte sich seinen Frust ans Auto. Dabei verunglimpfte er das gesamte Parteienspektrum, Bundeskanzlerin und den Bundespräsidenten. Klar ist jetzt, im Tegernseer Tal gab es keine Straftaten der rechten Szene.

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