Kein Geld, kein Schneepflug

Durch sie ist es auf Holzkirchens Autobahn ein stückweit sicherer. Doch ausreichend entlohnt, fühlen sich die Mitarbeiter der Autobahnmeisterei nicht. Ver.di hat heute zu Warnstreiks im öffentlichen Dienst aufgerufen. Betroffen sind auch Mitarbeiter in Holzkirchen. 

Die Autobahndirektion Holzkirchen/Rosenheim (links) streikt. /Bild: (links) abdsb/ (rechts) ver.di

Die Autobahnmeisterei in Holzkirchen arbeitet in Kooperation mit der Dienststelle in Rosenheim eng zusammen. Beide beschäftigen insgesamt 36 Mitarbeiter. Doch über die Hälfte des Personals streikt. Denn die Gewerkschaft Ver.di hat heute zu Warnstreiks im öffentlichen Dienst aufgerufen. Sie fordert sechs Prozent mehr Lohn und keine sachgrundlose Befristungen sowie für Auszubildende eine Erhöhung des Gehalts um 90 Euro, mehr Urlaub und die Übernahme nach der Ausbildung. Ver.di-Vorsitzender Frank Bsirske erklärt:

Die Beschäftigten im öffentlichen Dienst haben im Verhältnis zur Tarifentwicklung in der Privatwirtschaft noch immer einen deutlichen Nachholbedarf. Deshalb brauchen wir spürbare Gehaltserhöhungen.

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Eine deutliche Erhöhung der Einkommen sei problemlos finanzierbar, da die Steuereinnahmen für den Gesamtstaat ebenso wie für die Länder bis zum Jahr 2020 deutlich stärker wachsen, so Bsirske.

A8 durch Streik bald lahmgelegt?

Die Autobahnmeisterei in Holzkirchen und Rosenheim ist neben dem Winterdienst auf der A8 unter anderem zuständig für die Sicherheit, Kontrolle und Wartung der Autobahn. So räumen die Mitarbeiter die Fahrbahn nach einem Unfall wieder frei, stellen sicher, dass Anschlussstellen gewartet und frei von Schnee sind, kümmern sich um die Beschilderung und wirken bei Baustellen mit.

Derzeit könne man mit dem Streik noch umgehen, so Josef Seebacher, Pressesprecher der Autobahnmeisterei Rosenheim/Holzkirchen:

Wir haben sehr verantwortungsbewusstes Personal. Die Mitarbeiter wissen, dass sie nicht eine ganze Autobahn lahmlegen können. Die Grundvoraussetzungen unserer Arbeit bleiben erhalten.

Zudem wäre der Streik angekündigt gewesen, was nicht selbstverständlich sei, so Seebacher. Ver.di müsse laut Streikrecht den Arbeitgeber vorher nicht informieren. Aktuell sei die Autobahnmeisterei mit der Gehölzpflege beschäftigt. Denn wegen der Vogelbrutzeit dürften Bäume nur bis zum 28. Februar gefällt werden. Das wichtigste sei aber schon erledigt, so Seebacher. Durch den Streik würden noch anfallende Arbeiten später erledigt werden.

Zum Problem würde der Streik erst bei starkem Schneefall. Dann müsse ein Notfallplan greifen. Das derzeit arbeitende Personal wäre dann etwas knapp berechnet, so Seebacher. Denn die Autobahnmeisterei ist dazu verpflichtet, die gesamte Strecke der A8 von Holzkirchen bis nach München in maximal drei Stunden von Schnee zu befreien, inklusive Salz streuen und tanken. Greife der Notfallplan, so würde man sich zuerst auf die Berge, wie am Irschenberg, konzentrieren. In den restlichen Bereichen würde der Schnee wahrscheinlich etwas länger liegen bleiben.

Aber soweit sei es noch nicht, so der Sprecher. Außerdem helfen sich Holzkirchen und Rosenheim gegenseitig aus. Der Streik in Rosenheim soll noch bis heute Nachmittag andauern.

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