Meridian ausgebremst?

Die umfangreichen Bauarbeiten der Deutschen Bahn zwischen München und Rosenheim sind morgen abgeschlossen. Doch der Rückblick zeigt, im Verhältnis zu den Zügen anderer Betreiber ist der Meridian in den letzten Wochen deutlich öfter ausgefallen. Die Gründe sehen einige bei der Bahn, andere beim Meridian selber.

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Seit Mitte April waren die Fahrgäste des Meridian teilweise auf andere Transportmittel angewiesen. Die Fahrt endete oft genug in Holzkirchen. Ab da ging es dann per Bus nach Rosenheim. Und am Abend wieder zurück. Doch nun können die Pendler langsam aufatmen. Wie die Bayerische Oberlandbahn als Betreibergesellschaft meldet, werden “die umfangreichen Bauarbeiten, die starke Auswirkungen auf den Fahrbetrieb des Meridian hatten, am 10. Mai frühmorgens abgeschlossen.”

Dabei zeigt der Rückblick auf die letzten, dass an einem normalen Baustellentag 51 Prozent der Meridianzüge ausfallen mussten, von den anderen Personenverkehrsunternehmen auf der Strecke nur sechs Prozent. Ab 10. Mai sollen die Züge des Meridian allerdings wieder nach regulärem Fahrplan fahren, wie die Verantwortlichen betonen:

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Kleinere Bauarbeiten werden keine gravierenden Auswirkungen haben und sind bereits auf der Webseite des Meridian hinterlegt.

Erst vor zwei Wochen hatte der Streit um die teilweise massiven Ausfälle auf der Meridian-Strecke hohe Wellen geschlagen. Auch die Politik schaltete sich ein. So erklärte Rosenheimer Landtagsabgeordnete Klaus Stöttner (CSU) gegenüber dem OVB, dass „die Baustellenabwicklung der DB Netz AG absolut chaotisch organisiert“ sei. Die Planungen wären eine Zumutung. Ein großes Problem sah Stöttner in der falschen Priorisierung: Es könne nicht sein, dass ein Güterzug oder ein Railjet, der mit 300 Personen besetzt ist, Vorrang vor einem Meridian hat, in dem sich 1.000 Leute befinden.

Dennoch erklärte Stöttners Landtagskollege Otto Lederer, dass auch die Meridian-Verantwortlichen in der Pflicht seien. So beim Schienenersatzverkehr, bei dem laut dem CSU-Politiker die vergangenen Wochen gezeigt hätten, “dass der Meridian dieser Verantwortung nicht immer gerecht wurde“.

Es soll wieder Ruhe einkehren

Bernd Rosenbusch, Vorsitzender der Geschäftsführung der Bayerischen Oberlandbahn, freut sich schon mal provisorisch, dass ab morgen “auf unserer Strecke wieder Ruhe einkehrt und wir unsere Fahrgäste wieder gewohnt pünktlich und komfortabel zur Arbeit, nachhause und in die Entspannung bringen können.”

Dabei hat Rosenbusch zun Zitat gleich ein Zuckerl gepackt. So erklärt der BOB-Chef, dass man nun einen Ersatzzug bis Dezember 2016 angemietet habe. Dieser bietet 600 Fahrgästen Platz und wird täglich zwei Mal eingesetzt: morgens für eine Fahrt von Kufstein nach München, abends für eine Fahrt von München nach Kufstein. Für die Pendler bedeutet das ein wenig mehr Komfort und sorgt vielleicht für etwas bessere Laune, als in den letzten Wochen.

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