Mietpreise: Valley bremst nicht mit

Vor einem Jahr wurde bekannt, dass Valley zu den Gemeinden gehört, die wegen eines „überhitzten Wohnungsmarkts“ für die Mietpreisbremse ausgewählt wurden. Vor Ort stieß die Entscheidung jedoch auf Unverständnis, es hieß, die Gemeinde brauche kein solches Instrument. Jetzt ist Valley tatsächlich ausgestiegen – und muss andere Wege zum bezahlbaren Wohnraum finden.

Gemeinde Valley steigt aus
Valley ist tatsächlich ausgestiegen – und muss andere Wege zum bezahlbaren Wohnraum finden. /Quelle: bayregio.de 

 

Auf den ersten Blick sieht es aus wie eine gallische Rebellion: Eine kleine oberbayerische Gemeinde, die sich gegen die große Mietpreisbremsenverordnung stellt? So geschehen in Valley. Wie der Geschäftsleiter Franz Huber der HS Ende 2015 verriet, wollte seine Gemeinde „aus der Mietpreisbremse aussteigen“.

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Jetzt ist das Vorhaben tatsächlich Realität geworden: Bürgermeister Andreas Hallmansecker bestätigt auf Nachfrage, dass die Mietpreisbremse in Valley nicht mehr gelte. Grund dafür sei aber nicht, dass man keine Problem mit Wohnraum habe. Es gebe schlicht und ergreifend nur wenige Mietwohnungen und keinen Mietspiegel, so der Valleyer Rathauschef.

Wie sollen wir da als Gemeinde agieren? Wir haben Wohnungen mit Preisen zwischen fünf und zwölf Euro pro Quadratmeter. Bei dem Spektrum: Was bringt eine Mietpreisbremse?

Daher habe man der Regierung von Oberbayern ein entsprechendes Schreiben geschickt – mit Erfolg. Es gebe insgesamt nur wenige hochpreisige Wohnungen in seiner Gemeinde, erklärt Hallmannnsecker, die meisten seien eher kleine Ein-Zimmer-Wohnungen. Valley selbst hat jedoch gerade einmal zehn günstige Wohnungen, die an Einheimische vergeben werden – und sozialer Wohnungsbau ist zwar wünschenswert, nur eben auch teuer.

Daher ist man nun auf der Suche nach anderen Möglichkeiten. Wie genau die Valleyer die durchaus vorhandenen Probleme am Wohnungsmarkt in den Griff bekommen wollen, kann auch Hallmannsecker nicht sagen. Klar ist für den Bürgermeister nur: „Wir als Gemeinde wollen nicht von Wohnung zu Wohnung laufen und nach den Mietpreisen fragen. Der organisatorische Aufwand wäre viel zu groß.“

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