Ein Foto – im Hintergrund ein buntes Gebäude. Mehrere junge schwarze Männer laufen umher. Im Vordergrund ein Mann im Anzug. Schick gekleidet mit Krawatte, Hut und Tasche. Er läuft nicht, sondern tanzt fast schon. Einen Schirm in der Hand und eine Zigarre im Mund sieht er direkt in die Kamera.
Er ist Teil der SAPE, also der Société des Ambianceurs et des Personnes Élégants. Diese Gemeinschaft hat sich der Haute Couture verschrieben und investiert jeden Cent ihres Geldes in Markenklamotten. Ob ihr Heim dann aus Wellblech besteht oder ob sie immernoch bei ihren Eltern wohnen, ist hierbei zweitrangig.
Ein Kampf gegen Stereotype
Der Ursprung der SAPE liegt in Brazzaville im Kongo – entstanden ist die Bewegung durch die Großväter der jetzigen Generation. Früher arbeiteten die schwarzen Bürger des Kongos für die weiße Bevölkerung und sahen dabei immer die Anzüge der Reichen. Sie entschieden die Anzüge in ihre Viertel zu bringen.
Hiermit wollen die Mitglieder zeigen: Nicht nur das Geld und die Anzüge sind wichtig, wie man sie trägt und wie man sich verhält, macht alles aus. Sie sehen das Tragen der Designerstücke nicht als Verrat der Kultur, sondern als Kampf gegen Vorurteile.
Ausstellung in Holzkirchen
Auf eine unkonventionelle Art gegen Vorurteile vorgehen will auch der Fotojournalist Baudouin Mouanda. Er arbeitet in Brazzaville als Fotojournalist. Mit seinen Aufnahmen will er gegen das stereotype Bild Afrikas von Armut, Hunger und Bürgerkrieg anfotografieren und stattdessen von einem Lebensstil berichten, dem der exzentrische Auftritt zum Lebensinhalt wird. Und nicht zu vergessen: clothes don’t kill. Wenn man sich gut anzieht, dann benimmt man sich auch gut.
Die Fotos der “Fashion Battles” kann man noch bis Freitag, den 22.03.2019, während Kurs- und Geschäftszeiten in der vhs Holzkirchen bestaunen.
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