Problem der Bettler-Banden bleibt

Das Thema rumänischer Bettler in Holzkirchen und im Umkreis scheint viele Einwohner und Bürger zu beschäftigen. So erreichten uns nach dem Beitrag über die Methoden der Bettler-Banden vom Donnerstag zahlreiche Nachrichten. Offenbar sind die Täter aktuell in vielen Teilen des Orts vertreten.

Bettler in vielen Teilen des Orts

Nach Aussagen der Polizeiinspektion Holzkirchen seien die Zahlen von gemeldeten Bettlern in den letzten Monaten weit zurück gegangen. Doch schon vor einigen Tagen war sich Hauptkommissar Matthias Büch nicht sicher, ob die Vorfälle durch die Häufigkeit “einfach nicht mehr der Polizei gemeldet werden”.

Das bestätigen nun viele der Kommentare auf den Artikel zu den Bettler-Banden am Donnerstag. Eine Leserin teilte über Facebook mit, dass erst letzte Woche zwei Bettler bis an ihr Auto kamen und sehr aggressiv nach Spenden fragten. Auch vor dem “Penny Markt” und anderen Einkaufsmöglichkeiten seien Bettler gesehen worden. Dazu ein Leser der HS:

Selbst im Hep waren zahlreiche Bettler unterwegs. Das die Zahlen zurück gehen, kann ich nicht behaupten, denn davor ist mir das nie passiert.

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Auch andere Leser berichten von Bettlern im Umkreis und wollen das in Zukunft wieder vermehrt der Polizei melden: “Das nächste mal gebe ich der Polizei Bescheid, damit sie davon auch etwas mitbekommen”, so eine Leserin.

Ursprünglicher Artikel vom 11. Februar 2016 mit der Überschrift: „Mitleid als Masche“

Seit circa zwei Jahren hat Holzkirchen und der gesamte Landkreis mit dem Problem von Bettler-Banden zu kämpfen. Unsere Redaktion erreichte eine Meldung einer Leserin, dass derzeit in Holzkirchen speziell eine Rumänin von Haus zu Haus ziehe und aggressiv Spenden einfordere. Kommen jetzt wieder die Bettler-Banden zurück in den Landkreis?

Betteln ist keine Straftat und kann nicht bestraft werden.
Betteln alleine ist keine Straftat und kann nicht bestraft werden.

Schon im Oktober vor zwei Jahren waren rumänische Bettler-Banden vor allem in Weyarn unterwegs und setzten mit ihrer aggressiven Vorgehensweise Bürger und Anwohner unter Druck. Aktuell erreichte unsere Redaktion der Hinweis einer Leserin, dass zurzeit eine Rumänin in Holzkirchen an Haustüren klingle und sich vor den Anwohnern auf die Knie werfe, mit einem Zettel in der Hand, der ausdrückt, sie sei obdachlos und brauche Geld für ein Ticket. Matthias Büch, Hauptkommissar und Gruppendienstleiter von der Polizeiinspektion Holzkirchen weiß:

Im kompletten Süddeutschen Raum kann man seit zwei Jahren dieses Phänomen beobachten, dass ausschließlich rumänische Bettler, beziehungsweise ganze Bettler-Banden um die Häuser ziehen.

Vor allem, wenn das Wetter besser sei, komme wieder ein Schwung, ergänzt Büch. Zu den Bettelversuchen der Rumänin, speziell in Holzkirchen, sei noch kein Anruf bei der Polizei eingegangen.

“In letzter Zeit ist es deutlich ruhiger geworden und die Zahl der gemeldeten Bettler weit zurück gegangen. Ob das an dem schlechten Wetter liegt oder an den Bürgern, die die Vorfälle nicht mehr so oft melden, weiß ich nicht”, so Büch. Vielleicht rufen die Bewohner die Polizei schon gar nicht mehr an, wenn wieder ein Bettler vor der Tür stehe. Durch die Häufigkeit haben sich die Leute wahrscheinlich schon daran gewöhnt, überlegt der Hauptkommissar.

Bettler kennen die Gesetzeslage

Die Rechtslage in Deutschland besagt, dass Betteln allein keine Straftat ist. “An der Haustüre betteln, dürfte theoretisch jeder. Nur wer das Grundstück nicht mehr verlässt oder unerlaubt in die Wohnung eintritt, begeht Hausfriedensbruch und kann strafrechtlich verfolgt werden”, erklärt Büch. Die Bettler wissen ganz genau, wie die Gesetzeslage ist und was sie machen dürfen und was nicht. “Die sind ja schlau und haben zudem genug Polizeierfahrung. Meistens stehen sie genau an der Schwelle zur Haustür, was noch erlaubt ist”, weiß Büch.

Solange die Bettler nur an der Tür klingeln und nach Geld oder Essen fragen, könne die Polizei nicht viel machen. “Wir können den betreffenden Personen höchstens einen Platzverweis erteilen und nehmen die Personalien auf”, so Büch. Außerdem könne man nicht beweisen, dass die Bettler wirklich organisierte Banden seien. Da gebe es keine Fakten. “Das sind alles Spekulationen und für Spekulationen ist die Polizei nicht zu haben”, betont Büch.

Mitleid als Masche

“Die Bettler haben das ganz genau im Gespür, wer für Sentimentalitäten zugänglich ist und wer nicht”, erzählt Büch. Besonders ältere Leute haben oft Mitleid und geben den Bettlern Geld oder andere Spenden, insbesondere sobald kleine Kinder dabei seien. “Im Grunde klingeln die aber an jeder Tür. Die wissen ja nicht wer dahinter wohnt, da ist kein Muster erkennbar”, so Büch.

Die Polizei rät den Bürgern die Tür auf keinen Fall zu öffnen oder jemanden in die Wohnung zu lassen. “Am Besten man tritt selbstbewusst auf und droht mit der Polizei. Sobald die Bettler das Wort Polizei hören, sind die weg”, rät Büch.

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