Moarhölzl-Pläne auf Eis

Entschieden hat der Gemeinderat noch nicht. Sollte aber die Traglufthalle für rund 320 Asylbewerber am Moarhölzl entstehen, fallen auch die Pläne für ein Sportzentrum bis auf Weiteres flach – und das obwohl schon viel versprochen wurde.

Am Moarhölzl sollte schon so einiges aus dem Boden wachsen. Vorerst soll hier aber eine Traglufthalle für 320 Asylbewerber stehen.
Am Moarhölzl sollte schon so einiges aus dem Boden wachsen. Vorerst soll hier aber eine Traglufthalle für 320 Asylbewerber stehen.

Trotz aktueller Maßnahmen des Landratsamtes, wären die Pläne für ein Sportzentrum am Moarhölzl „noch nicht vom Tisch“, erklärte Bürgermeister Olaf von Löwis (CSU) schon gestern auf Nachfrage der HS. Ohnehin wären die kostenintensiven Pläne gerade nicht umsetzbar: „Wegen der Geothermie ist ein Sportzentrum die nächsten zwei bis drei Jahre sowieso nicht im Haushalt vorgesehen“, weiß der Rathauschef.

Die Traglufthalle für die Asylbewerber wird als „fliegender Bau“ auf der gemeindeeigenen Fläche am Moarhölzl nur zeitlich begrenzt vom Landratsamt „geduldet“ werden, denn ein echtes Baurecht geschweige denn eine Infrastruktur bestehen dort noch nicht. Für ein großes Sportzentrum, wie es sich die CSU schon seit Jahren am Moarhölzl vorstellen könnte, muss die Gemeinde, laut Löwis, noch zusätzliche Grundstücke aufkaufen. Auch dafür fehlt im Moment das Budget.

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Sportzentrum steht noch nicht zur Debatte

„Wir reden hier über ungelegte Eier“, betont Birgit Eibl, Fraktionsvorsitzende der FWG, die sich seit langem für ein externes Sportstättenkonzept für Holzkirchen einsetzt. Aufgrund des fliegenden Baus am Moarhölzl müssten noch lange „keine Träume platzen“. Über ein Sportzentrum dort wäre ohnehin noch nie im Gemeinderat abgestimmt worden, meint Eibl, – und auch noch nicht über die Traglufthalle.

Auch wenn sie weiß, dass die Gemeinde die nächsten Jahre „durch das Geothermie-Projekt finanziell absolut gebunden ist“, plädiert die FWG-Chefin dafür, einen Fachmann zu Rate zu ziehen, der den Gemeinderat und die Verwaltung über einen geeigneten Standort und den Finanzplan für ein Sportzentrum aufklären kann. „Wir haben nicht das technische Wissen dazu, sowas zu planen“, so Eibl.

Während der Bürgermeister das Sportzentrum am Moarhölzl nach Auflösen der Traglufthallenunterkunft noch nicht vom Tisch sieht, denkt Eibl auch in die andere Richtung. „Wir wissen ja nicht wie lange die Traglufthalle bleibt“, merkt sie an. So hält sie persönlich auch die Erweiterung der Sportmöglichkeiten im Bereich rund um das neue Gymnasium an der Erich-Kästner-Straße für denkbar. „Aber im Augenblick passiert gar nichts“, schließt sie.

Versprochen und vertagt

Während man auf der Gemeinde weiterhin über die Zukunft spekuliert, ist für viele Sportfreunde durchaus gerade ein Traum zerplatzt. Schon seit Jahren verspricht man den ortsansässigen Vereinen am Moarhölzl einen Ort zum Sporteln. Durch die geplante Traglufthalle für die Asylbewerber sieht man nun jedoch die Felle – zumindest wieder auf einige Jahre – davonschwimmen.

„Unser Wunsch ist in weite Ferne gerückt“, gibt der erste ESC-Vorsitzende Helmut Heinrich zu. Seit 1987 ist er in der Vorstandschaft des Holzkirchner Eishockeyclubs. „Und mit der Gemeinde sind wir schon oft zusammengesessen – und bis heute tut sich nichts“, erzählt er. Aus Kostengründen wird ein neues Eisstadion immer wieder vertagt. Gleichzeitig wird in den alten Sportstättenbestand im Ort nicht mehr investiert.

Auch beim RSLC Holzkirchen kann man ein Lied davon singen. Auf einen Radpark am Moarhölzl hatte man, zumal gerade für die jüngeren Vereinsmitglieder der Kogel kürzlich als Trainingsgelände weggefallen ist, gehofft. Wenn erst das Geothermie-Projekt gestartet ist, wird man auch in die alte Au nicht mehr ausweichen können. Und so warten die Vereine weiterhin auf ein Sportzentrum.

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