Kreuth will Murenabgänge in Griff kriegen – Kostenbeteiligung der Anwohner abgelehnt

Ergänzung vom 13. März / 18:31 Uhr
Die Kreuther Gemeinderäte haben sich in ihrer am letzten Donnerstag stattgefundenden Sitzung gegen die grundsätzliche Beteiligung der Anwohner an den Kosten des Murenschutzkonzeptes für Schärfen ausgesprochen. Dabei blieben sie mit ihrer einstimmigen Entscheidung auf der Linie von Bürgermeister Bierschneider, der den Antrag eingebracht hatte.

Zuerst war angedacht gewesen, die Anwohner einen Teil der Kosten übernehmen zu lassen.

Auf Antrag von Gemeinderat Bernd Breunig von der CSU soll ein Anlieger von der Kostenbefreiung ausgenommen werden. Dieser hatte bereits im Vorfeld einen Bauantrag mit eigenen Schutzmaßnahmen inklusive der Errichtung eines Walls eingereicht. Da die Maßnahme nun von der Stadt übernommen wird, soll nun mit dem Landratsamt geklärt werden, in wieweit es möglich ist diese Ausnahme von der allgemeinen Kostenbefreiung durchzusetzen.

Murenabgänge wie hier in Schärfen sollen bald vorbei sein.
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Ursrpünglicher Artikel vom 24. Februar:
Der Murenschutz ist ein heißes Thema im Tegernseer Tal. Ob Leeberg, Ringsee oder auch Kreuth-Schärfen. Überall, wo die Hänge steiler werden, ist Gefahr im Spiel. Gerade bei starken Regenfällen im Sommer.

In Kreuth möchte man die Probleme nun endlich in den Griff bekommen und wird in diesem Jahr ein umfangreiches Schutzkonzept in die Wege leiten. Die Mittel in Höhe von 100.000 Euro für den ersten Abschnitt sind im Haushalt eingeplant. Und das konkrete Konzept wurde bereits im letzten November vom Gemeinderat abgesegnet.

Ausgangspunkt der Überlegungen waren nicht nur die großen Rutschungen der letzten Jahrzehnte im Siedlungsbereich Schärfen. Im Gegensatz zum Bereich am Ringsee gibt es hier auch noch starke Verklausungen der Durchlässe im Ortsbereich. Was bedeutet, dass es bei Starkregen mittlerweile jährlich zu Bachübetritten kommt, die den Anwohnern im schlimmsten Fall das Wasser in die Keller treibt.

Die Chronik der vergangenen Jahrzehnte und die aktuellen Probleme

Auf Basis der Risikoanalyse hat sich das Gremium am Ende auf eine Variante geeinigt, bei der man sich darauf konzentriert nur die Gerinne und kleinere Gräben durch den Siedlungsbereich zu sichern. Dies hat den großen Vorteil, dass bestehende Wasserwege erhalten bleiben, demzufolge keine “Dritten” betroffen sind und durch die eher kleineren Eingriffe sich auch die Kosten im akzeptablen Rahmen bewegen.

Bei den geplanten Maßnahmen wird unterschieden zwischen:
– Lenkungsmaßnahmen (Gerinneverlagerung, Optimierung der Abflussverhältnisse)
– Sicherungsmaßnahmen an den Gerinneufern
– Abflussverzögerung und Ablagerung von Feststoffen durch Sammelbecken und damit eine Verminderung der Gefahr durch Verklausungen

In der sogenannten Detailprojektierung sieht das ganze dann folgendermaßen aus:

Die Detailansicht der Maßnahmen in Kreuth-Schärfen

Wie schon gesagt: Das vorrangigste Ziel der geplanten Maßnahmen ist es zukünftig den gesamten Siedlungsbereich besser vor den Auswirkungen von Starkniederschlagsereignissen zu schützen.

Laut Lukas Brandner, verantwortlicher Ingenieur des Innsbrucker Büros, welches die Maßnahmen planen und im Laufe des Jahres umsetzen wollen, sind die wichtigsten Freigaben bereits erteilt. Das Landratsamt hat zugestimmt. Jetzt gilt es noch in Gesprächen die Anwohner von den Maßnahmen zu überzeugen. Der Grund: Man wolle alle in die Planungen mit einbinden, die von den Arbeiten betroffen sein könnten.

Das Ergebnis dieser Gespräche werden die Verantwortlichen noch abwarten müssen. Trotzdem wünscht man sich im Kreuther Rathaus, dass die erste Maßnahmen in diesem Jahr umgesetzt werden. Profitieren werden dann nicht nur die direkten Anlieger sondern auch die Unterlieger im gesamten Ortsbereich von Schärfen.

Nasse Füße oder unter Wasser stehende Keller sollten dann der Vergangenheit angehören.

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