Millionen Deutsche nutzen Kreditkarten im Alltag – doch viele Mythen rund um ihre Verwendung halten sich nach wie vor hartnäckig. Dabei sind Kreditkarten längst mehr als nur ein Zahlungsmittel: Sie ermöglichen nicht nur bargeldlose Transaktionen, sondern bieten auch einen kurzfristigen Kreditrahmen bis zur monatlichen Abrechnung. Trotz dieser Vorteile scheint ihr Stellenwert zu schwinden. Laut Statista waren Ende 2023 rund 35,1 Millionen Kreditkarten in Deutschland im Umlauf – ein Rückgang um mehr als 500.000 Karten im Vergleich zum Vorjahr. Doch was steckt hinter diesem Trend?
Warum die Zahl der Kreditkarten zurückgeht
Ein möglicher Grund könnte der zunehmende Erfolg von Neobanken sein, die moderne Debitkarten bereitstellen, die in vielen Fällen mehr Vorteile als klassische Kreditkarten bieten – und das oft kostenlos. Banken wie Revolut, N26 oder Bunq locken Kunden mit gebührenfreien internationalen Zahlungen, Echtzeit-Transaktionen und flexiblen Features, die Kreditkarten teilweise ersetzen können. Auch gestiegene Zinsen auf Kreditkartenschulden oder ein bewussterer Umgang mit Geld könnten dazu führen, dass sich Verbraucher häufiger gegen eine Kreditkarte entscheiden.
Trotz dieses leichten Rückgangs bleiben Kreditkarten ein wichtiges Instrument, wenn es um das Thema Finanzen geht – doch rund um ihre Nutzung ranken sich viele Mythen und Missverständnisse. In diesem Artikel werfen wir einen genaueren Blick auf die häufigsten Irrtümer und klären, was wirklich stimmt. Welche Kreditkarten im Jahr 2025 die besten Konditionen bieten, erfahren Sie hier.
Mythos 1: Kreditkarten führen zwangsläufig zu Schulden
Viele Menschen halten Kreditkarten für eine sichere Eintrittskarte in die Schuldenfalle. Doch das ist nur dann der Fall, wenn Ausgaben getätigt werden, die über die eigenen finanziellen Möglichkeiten hinausgehen oder wenn Rechnungen nicht fristgerecht beglichen werden. Wer seine Kreditkarte jedoch verantwortungsbewusst nutzt und den offenen Betrag jeden Monat pünktlich ausgleicht, zahlt keine Zinsen und profitiert von den Vorteilen einer flexiblen Zahlungsmethode. Zudem bieten einige Kreditkarten sogar Cashback oder Bonuspunkte, wodurch sich regelmäßige Ausgaben langfristig lohnen können.
Mythos 2: Kreditkarten sind unsicher
Die Angst vor Betrug hält viele Menschen von der Nutzung einer Kreditkarte ab. In Wahrheit gehören Kreditkarten aber zu den sichersten Zahlungsmitteln, da moderne Schutzmechanismen wie Zwei-Faktor-Authentifizierung, Echtzeit-Benachrichtigungen und KI-gestützte Betrugserkennung Missbrauch weitgehend verhindern. Zudem haften Karteninhaber in den meisten Fällen nicht für unautorisierte Transaktionen, solange sie einen Diebstahl oder Missbrauch zeitnah melden. Im Vergleich dazu sind Bargeld oder Überweisungen oft riskanter, da verloren gegangenes Geld vorwiegend unwiederbringlich verloren bleibt. Welche Sicherheitsmaßnahmen die Online-Bank Revolut nutzt, ist hiernachzulesen.
Mythos 3: Kreditkarten sind teuer
Viele Verbraucher gehen davon aus, dass Kreditkarten immer mit hohen Kosten verbunden sind. Doch das hängt von der gewählten Karte ab. Es gibt zahlreiche Kreditkarten ohne Jahresgebühr und auch Transaktionskosten lassen sich oft vermeiden – etwa durch die Wahl einer Karte mit kostenlosen Bargeldabhebungen und gebührenfreien Fremdwährungstransaktionen. Außerdem bieten viele Kreditkarten zusätzliche Leistungen wie Versicherungen, Rabatte oder Bonusprogramme, die den Mehrwert gegenüber herkömmlichen Zahlungsmitteln deutlich steigern können.
Mythos 4: Eine Girocard reicht völlig aus
Die Girocard (ehemals EC-Karte) ist in Deutschland weit verbreitet, aber sie stößt schnell an ihre Grenzen – insbesondere auf Reisen. In vielen Ländern wird sie nicht akzeptiert, während Kreditkarten weltweit problemlos eingesetzt werden können. Darüber hinaus bieten viele Kreditkarten zusätzliche Vorteile wie Käuferschutz, Reiseversicherungen und flexible Zahlungsoptionen, die eine Girocard nicht abdecken kann. Besonders beim Mieten eines Autos oder bei Hotelbuchungen kann eine Kreditkarte sogar zwingend erforderlich sein, da viele Anbieter eine Kaution nur per Kreditkarte akzeptieren.
Mythos 5: Bargeldabhebungen mit der Kreditkarte sind immer teuer
Zugegeben, bei einigen Karten fallen für Bargeldabhebungen tatsächlich hohe Gebühren an – doch das gilt nicht pauschal. Viele Banken bieten Kreditkarten an, mit denen kostenlos Geld an Automaten abgehoben werden kann, sowohl im Inland als auch weltweit. Wer regelmäßig Bargeld braucht, sollte die Konditionen der Karte genau prüfen und gezielt eine wählen, die keine oder nur geringe Gebühren für Abhebungen verlangt. Zudem gibt es Alternativen wie Mobile Payment oder Direktüberweisungen, die in vielen Fällen das Abheben von Bargeld überflüssig machen.
Mythos 6: Kreditkarten lohnen sich nur für große Anschaffungen
Oft wird Kreditkarten nur eine Rolle bei teuren Einkäufen oder auf Reisen zugesprochen. Tatsächlich sind sie aber auch im Alltag ein praktisches Zahlungsmittel – zum Beispiel beim Online-Shopping, im Supermarkt oder beim Tanken. Zudem profitieren Nutzer von Bonusprogrammen, die Cashback oder Prämien für alltägliche Ausgaben bieten. Wer die richtigen Angebote nutzt, kann also sogar Geld sparen. Zusätzlich bieten einige Kreditkarten automatische Versicherungsleistungen – etwa für Einkäufe, Reisebuchungen oder sogar Mietwagen. Besonders bei regelmäßigen Ausgaben kann das einen erheblichen Mehrwert bieten, da Käufe abgesichert und unvorhergesehene Kosten reduziert werden können. Weitere Informationen zu effektiven Cashback-Strategien finden Sie hier.
Mythos 7: Mehrere Kreditkarten schaden der Bonität
Viele glauben, dass der Besitz mehrerer Kreditkarten automatisch zu einer schlechteren Bonität führt. Das ist jedoch nicht ganz richtig. Entscheidend ist nicht die Anzahl der Karten, sondern der verantwortungsvolle Umgang damit. Regelmäßige pünktliche Zahlungen und eine niedrige Kreditauslastung können sich sogar positiv auf den SCHUFA-Score auswirken. Wichtig ist jedoch, nur so viele Karten zu besitzen, wie man übersichtlich verwalten kann. Banken achten zudem darauf, wie hoch das insgesamt verfügbare Kreditlimit im Verhältnis zum Einkommen ist – ein übermäßiger Kreditrahmen könnte langfristig negative Auswirkungen haben. Tipps, wie man seinen SCHUFA-Score verbessern kann, gibt’s hier.
Mythos 8: Kreditkarten gibt es nur für Menschen mit hoher Bonität
Wer keine perfekte Kreditwürdigkeit hat, kann dennoch eine Kreditkarte bekommen. Neben klassischen Karten gibt es Prepaid-Kreditkarten, die auf Guthabenbasis funktionieren und ohne Bonitätsprüfung erhältlich sind. Auch viele Banken bieten Einsteiger-Kreditkarten mit niedrigeren Limits an. So können auch Personen mit geringerer Bonität oder junge Erwachsene von den Vorteilen einer Kreditkarte profitieren. Für Menschen, die ihre Finanzen besser im Griff behalten möchten, können Prepaid-Kreditkarten eine sichere Alternative sein, da damit keine Schulden entstehen können.
Mythos 9: Kreditkartenanbieter verdienen nur an Zinsen
Oft wird angenommen, dass Banken und Kreditkartenunternehmen ihr Geld ausschließlich mit hohen Zinsen auf nicht bezahlte Beträge verdienen. Doch das ist nur ein Teil der Wahrheit. Tatsächlich stammen viele Einnahmen aus Transaktionsgebühren, die bei jedem Karteneinsatz anfallen, sowie aus Jahresgebühren und Premium-Services. Dadurch kann eine Bank auch an Nutzern verdienen, die ihre Rechnung immer fristgerecht begleichen und nie Zinsen zahlen. Besonders bei Kreditkarten mit Partnerschaftsprogrammen (z. B. Meilen- oder Cashback-Karten) profitieren Banken zudem von den Kooperationen mit Einzelhändlern und Reiseunternehmen. Hier gibt’s Einblicke in das Punkteprogramm von Miles & More.
Mythos 10: Das Kreditkartenlimit ist unveränderbar
Viele Karteninhaber denken, dass das einmal festgelegte Kreditlimit nicht geändert werden kann. Tatsächlich lässt sich das Limit aber in vielen Fällen in Absprache mit der Bank individuell anpassen – abhängig von der eigenen finanziellen Situation und dem bisherigen Zahlungsverhalten. Wer sein Limit erhöhen oder senken möchte, sollte sich direkt an seinen Anbieter wenden. Eine erhöhte Kreditlinie kann finanzielle Flexibilität schaffen, während eine bewusste Senkung helfen kann, die eigenen Ausgaben besser zu kontrollieren.
Fazit
Kreditkarten sind nach wie vor mit zahlreichen Mythen behaftet – oft, weil die finanzielle Bildung in unserer Gesellschaft zu kurz kommt. Viele Menschen wachsen mit Unsicherheiten rund um das Thema Geld auf und erhalten wenig Wissen darüber, wie sie Kreditkarten verantwortungsbewusst nutzen können. Dadurch entstehen Missverständnisse, die sich hartnäckig halten. Gleichzeitig sorgen negative Schlagzeilen über Schulden und Betrug für eine generelle Skepsis.
Doch die Realität sieht anders aus: Kreditkarten sind nicht per se teuer oder unsicher, sondern können bei richtiger Nutzung zahlreiche Vorteile bieten. Viele Annahmen, wie dass Kreditkarten zwangsläufig zu Schulden führen oder dass mehrere Karten der Bonität schaden, beruhen auf veralteten Vorstellungen. Tatsächlich hängt alles vom eigenen Umgang mit der Karte ab.
Letztendlich gibt es keine universell beste Zahlungsmethode – es kommt ganz darauf an, wie die persönlichen Bedürfnisse und finanziellen Gewohnheiten aussehen. Wer sich informiert, Vorurteile hinterfragt und verantwortungsvoll mit Geld umgeht, kann die Vorteile einer Kreditkarte voll ausschöpfen. Ganz ohne sich von unbegründeten Halbwahrheiten verunsichern zu lassen.
SOCIAL MEDIA SEITEN