Nach der Umstellung auf DVB-T2 HD: Eine erste Bilanz

Am 29. März 2017 wurde in vielen Gebieten Deutschlands das alte DVB-T-Signal auf DVB-T2 HD umgestellt. Freenet TV zeigt sich als Betreiber des DVB-T2-HD-Sendernetzes mit dem bisherigen Zwischenstand zufrieden, auch wenn viele Nutzer der Antenne den Rücken gekehrt haben.

Im März wurden von den Landesrundfunkanstalten der ARD und der MEDIA BROADCAST 69 Senderstandorte mit 327 Senderanlagen umgerüstet. Seit dem 29. März können knapp 60 Prozent aller Einwohner Deutschlands sowohl die öffentlich-rechtlichen als auch die privaten Sender in HD über eine Zimmer-, Außen- oder Dachantenne empfangen. Eine erste weitere Umschaltungswelle ist für den Herbst 2017 geplant, bis Mitte 2019 soll die Umstellung komplett abgeschlossen sein.

1,7 Millionen Freenet-TV-Empfangsgeräte im Einsatz
Gemeinsam mit dem Marktforschungsinstitut Kantar TNS (früher Infratest TNS) hat MEDIA BROADCAST rund 2.400 Verbraucher zwischen dem 13. und 22. April 2017 telefonisch zur Umstellung auf DVB-T2 HD befragt. 9 Prozent der Befragten gaben an, noch nicht umgestellt zu haben, dies aber zu planen. 18 Prozent hatten der Antenne den Rücken gekehrt. Trotzdem ist der Betreiber durchaus zufrieden: Inzwischen sind rund 1,7 Millionen Freenet-TV-Empfangsgeräte im Einsatz, etwa 400.000 neue Nutzer sind den Angaben zufolge von einem anderen Empfangsweg zum Antennenfernsehen gewechselt. Damit stieg die Reichweite des neuen Antennenfernsehens.

Die Mehrheit der Befragten gab an, Freenet TV auch über die Gratisphase (bis Juni 2017) hinaus nutzen zu wollen. Für den Empfang der privaten Sender wird dann eine Jahresgebühr von 69 Euro fällig. Schätzungen zufolge sind es rund 1,4 Millionen Haushalte, die noch nicht umgestiegen oder in den kommenden Monaten von der Abschaltung von DVB-T betroffen sind. Diese gilt es für Freenet TV noch zu überzeugen.

Auch alternative TV-Übertragungswege profitieren von der DVB-T-Abschaltung
Doch auch die anderen TV-Übertragungswege können neue Kunden verzeichnen. So hat der TV-Streamingdienst Zattoo ebenfalls mit Kantar TNS eine eigene Umfrage zur Umstellung auf DVB-T2 HD in Auftrag gegeben. Den Ergebnissen zufolge entschieden sich nur rund 51,2 Prozent der ehemaligen DVB-T-Nutzer für den Nachfolger. Der Streamingdienst spricht daher von einem stotternden Start von DVB-T2. Die Umfrage ergab, dass 17 Prozent der ehemaligen DVB-T-Nutzer zu einem anderen Empfangsweg wechselten, der bereits im Haushalt vorhanden war. Weitere 23 Prozent investierten in neue Techniken, wovon die Satellitentechnik am meisten profitierte. 11,4 Prozent der einstigen DVB-T-Nutzer empfangen ihr TV-Signal nun über Satellit, rund 7 Prozent über Kabel. Das TV-Streaming konnte 3 Prozent der früheren DVB-T-Nutzer für sich gewinnen. Nach firmeneigenen Angaben gewann der Anbieter Zattoo rund 300.000 neue Nutzer während der Umstellungsphase hinzu.

Der Empfang von 74 größtenteils öffentlich-rechtlichen Sendern ist über TV-Streaminganbieter wie Zattoo kostenlos. Anders als beim Antennen- oder Satellitenfernsehen ist beim TV-Streaming weder eine Receiver-Box noch eine Empfangsschüssel notwendig. Für den Empfang der Privatsender wird jedoch auch bei den Streaminganbietern wie beim Empfang von DVB-T2 HD eine Gebühr fällig.

Bildrechte: Flickr Macro Remote Cindy Funk CC BY 2.0 Bestimmte Rechte vorbehalten

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