Ende Januar 2014 suchten vier junge Männer das Modegeschäft Ulli Hensel in der Nördlichen Hauptstraße 20 in Rottach-Egern auf. Weil sich die Vier so eigenartig verhielten und am Ende des Verkaufsgespräches das Geschäft schnell verließen, notierte sich die zuständige Verkäuferin das Kennzeichen des Fahrzeuges, das direkt vor dem Laden abgestellt war.
Eine halbe Stunde später stellte die Frau fest, dass von den Kleiderständern, der direkt vor dem Geschäft stand, mindestens vier Jacken der Marke Camp David im Verkaufswert von 540 Euro fehlten. Die Polizei ließ daraufhin nach den mutmaßlichen Tätern fahnden. Mit Erfolg: Das Auto mit den vier Insassen wurde gefunden. Von der Beute fehlte aber jede Spur.
Täter verraten sich
Im Fahrzeug befanden sich vier junge Rumänen im Alter zwischen 18 und 23 Jahren. Die Verdächtigen wurden mit auf das Präsidium genommen. Keiner von ihnen machte Angaben zum Tatvorwurf, sie unterhielten sich jedoch lautstark auf rumänisch. Ein Beamter der Münchner Polizei, der selbst rumänisch sprich, konnte hören, wie die Beteiligten über den Fahrer schimpften, “ob er blöd sei, dass Fahrzeug direkt vor dem Laden abzustellen.” Damit haben sich die vier Täter selbst verraten.
Bei der Gerichtsverhandlung gegen einen 19-Jährigen der Vierergruppe, forderte die Staatsanwaltschaft jetzt einen Arrest von drei Wochen. Durch die Aussage der Verkäuferin, des Polizeibeamten und eines weiteren Passanten, der die Diebe beobachtet hat, war der Sachverhalt eindeutig. „Durch die Bestätigung des Polizisten und die Beobachtung des Mannes von der anderen Straßenseite besteht für mich kein Zweifel daran, dass Sie am Überfall mitgewirkt haben“, erklärte die Staatsanwältin dem 19-Jährigen gegenüber. Die Verteidigung dagegen forderte Freispruch.
Der junge Mann, der schon 2012 wegen versuchten Betrugs in besonders schwerem Fall eine Freiheitsstrafe absitzen musste, wurde daraufhin vom Richter Klaus-Jürgen Schmid zu einem Arrest von zwei Wochen wegen Diebstahls verurteilt.
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