Nebel und Föhn im Tegernseer Tal

So richtig will der Winter doch noch nicht ankommen im Tal. Zwar ist es vor allem nachts schon zapfig kalt. Am Wochenende kommt aber erstmal der Föhn zurück.

Heute Morgen waren die Wiesen am Tegernsee mit Frost überzogen / Quelle: Nina Häußinger

Trübe Tage – und ab und zu blitzt die Sonne mal durch die Wolken. So ist die Wetterlage aktuell am Tegernsee. „Zur Zeit hat sich bei uns eine Nebellage festgesetzt. Die Tiefdruckgebiete haben sich in die Biskaya zurückgezogen und wir liegen in einer südlichen Strömung, die sehr milde Luft über die Alpen schafft“, erklärt unser Wetterfrosch aus Schaftlach Hans Wildermuth.

Allerdings kann sich diese Luft noch nicht bis zum Boden durchsetzen, dort liegt eine feuchtkalte Luftschicht, in der sich das Nebeltreiben abspielt. Mal zieht sich der Nebel ins Vorland zurück, dann flutet er wieder die Täler. Der Frosch weiter:

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Das Wochenende ist geprägt von einer markanten Föhnlage. Sie hat am Samstag ihren Höhepunkt und kann die Nebelschicht auch mal dauerhaft wegräumen.

Ungewöhnlich mild wird es dann auf den Bergen mit um die zehn Grad in 1500 Meter Höhe – allerdings nicht wolkenlos – mit mehr Wolken am Samstag als am Sonntag. In den Tälern und im Vorland, wenn sich der Nebel oder eine Dunstschicht hält, werden kaum fünf Grad erreicht, ansonsten wird es deutlich wärmer. „Am Samstag, wenn der Föhn bis in die Täler durchgreift, kann die Temperatur über zehn Grad ansteigen. Das gilt besonders für Süd-Nord ausgerichtete Täler, wie das Tegernseer Tal oder das Isartal, es kann auch richtig stürmisch werden“, so Wildermuth.

Nebelgrenze bei Gmund / Quelle: Peter Posztos

Am Sonntag schwächelt der Föhn zwar, bestimmt aber weiterhin das Wettergeschehen. Gegen Abend hört er langsam auf. „Trotzdem kann man nicht von einem Föhnzusammenbruch sprechen, da kein Frontdurchgang stattfindet. Es bleibt auf jeden Fall über das ganze Wochenende trocken, das ist sicher“, meint der Schaftlacher Wetterfrosch.

Woher kommt der Föhn eigentlich?

Verursacht wird die Föhnlage von unwetterartigen Entwicklungen im westlichen Mittelmeer und über Südfrankreich, die Starkregenfälle dort tangieren uns aber nicht. Auch die Südalpen werden wieder von heftigem Regen in den Tälern und Schneefällen in den Hochlagen geplagt – dieses Mal mehr westlich im Bereich Piemont.

Nach Föhnende wittert am Montag der Nebel wieder seine Chance und versucht die Täler und das Vorland zurückzugewinnen. Am Dienstag zieht aus Westen eine schwache Störung herein, die sich besonders in mehr Bewölkung bemerkbar macht und den Nebel etwas aufmischt. Falls es regnen sollte, dann nur wenig.

Ab Wochenmitte unbeständig

Ab Wochenmitte kommt eine stärkere Südwestströmung in Gang, mit der weiterhin milde Luft einströmt und auch eine gewisse Unbeständigkeit aufkommt, dazwischen gibt es föhnige Phasen. Nebel wird dann kein Thema mehr sein.

Diese Entwicklung setzt sich nach aktueller Erkenntnis bis ins Wochenende fort. Bis dahin ist weiterhin kein Wintereinbruch in Sicht, vielmehr wird die nicht allzu mächtige Schneedecke auf den Bergen eher an Substanz verlieren.

„Nach dem Wochenende, das ist allerdings noch lange hin und außerhalb des hier üblichen Prognosezeitraums, erkennt der aufmerksame Wetterfrosch Anzeichen für eine Umstellung der Wetterlage auf eine winterliche Form“, meint der Frosch abschließend.

Nebel ab Gmund Richtung Holzkirchen / Quelle: Hans Wildermuth

Aufnahme vom Gassler Berg. Interessant die scharfe Abgrenzung des Nebels von der Umgebung und der herausragende Taubenberg. / Quelle: Hans Wildermuth

In Kreuth ist heute strahlender Sonnenschein / Quelle: Martin Calsow

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