Sichtbarer Schutz für den See

Sieben Schutzzonen gibt es am Tegernsee. Sie sollen vor allem in den Uferbereichen die Natur inklusive seltener Tier- und Pflanzenarten vor zu intensivem Nutzungsdruck bewahren.

Insgesamt 60 gelbe Kennzeichnungsbojen markieren die Zonen. Nach 15 Jahren hat die Naturschutzbehörde diese nun ausgetauscht. Der Grund für die Aktion: die Bojen hatten teilweise zu leichte Gewichte und drifteten ab oder gingen verloren.

Neue Bojen für die Schutzzone. Florian Busl (links) und Michael Vermeulen (Mitte) von der Unteren Naturschutzbehörde setzen mit Unterstützung von Fritz Joachim neue Bojen an der Ringseeinsel. Bild: Gabriele Dorby
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Laut Information des Landratsamtes bestand somit das Risiko, dass sie die Schifffahrt beeinträchtigen oder Schäden an den Netzen der Fischer verursachen. In den vergangenen Wochen wurden nun zahlreiche neue Bojen und Ankerketten angeschafft, die mit deutlich schwereren Ankergewichten versehen sind.

Unterstützt wurden die Mitarbeiter der Unteren Naturschutzbehörde dabei von den Yachtclubs in Bad Wiessee und Gmund, insbesondere Peter Kathan und Fritz Joachim, die ein Motorboot, den so genannten Bojen-Leger, zur Verfügung stellten und als Bootsführer tätig waren.

Ringseeinsel im Fokus

Wie notwendig Schutzzonen für den Tegernsee sind, erklärt Wolfgang Hiller, Leiter der internationalen Wasservogelzählung am Tegernsee folgendermaßen:

Das Verhältnis von Naturschutz und touristischer Nutzung ist sehr spannungsreich. Die geschützten Uferbereiche sind daher unerlässlich, damit sich Wasservögel bei Störungen zurückziehen und in Ruhe brüten können.

Dabei geht es nicht nur um Vögel. Auch Fische finden in den Bereichen Ruhe. Außerdem lebt beispielsweise in der seichten Zone am Ringsee die Seemuschel. „Doch nicht nur Tiere, auch das Schilf muss bewahrt werden, schließlich reinigt es das Seewasser“, so Hiller weiter.

Vor allem die Ringseeinsel ist dabei ein besonders schützenswerter Bereich, da sie stark der Erosion ausgesetzt ist. „Wenn seltene Vogelarten an den Tegernsee kommen, dann sind sie fast immer hier zu finden“, weiß Michael Vermeulen, Fachreferent für Natur- und Artenschutz.

Mit der Ausweisung der Schutzzonen sei es allerdings nicht getan. Zwar respektieren die meisten Seenutzer die geschützten Bereiche, allerdings gebe es immer wieder schwarze Schafe: Segler, die in der Schutzzone vor Anker gehen, Jugendliche, die mit dem Boot oder Surfbrett in die Zonen paddeln, oder Angler im Schilfbereich.

Mit Abschluss der rund 7.000 Euro teuren Arbeiten sind die Schutzzonen wieder deutlicher gekennzeichnet. Zudem wird sich zukünftig der jährliche Arbeitsaufwand deutlich reduzieren, weil nur noch die eigentlichen Bojen im Winter aus dem See genommen werden müssen und nicht mehr Anker und Ketten.

Ergänzende Informationen: Das Dokument “Was ist die Tegernseeschutzverordnung?” kann man hier im Original als PDF-Datei herunterladen.

Anmerkung: Der Artikel basiert auf einer umfangreichen Pressemeldung des Landratsamtes Miesbach.

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