Gehirnjogging geht auch digital: Statt Sudoku und Kreuzworträtsel kann man sich auch an die Konsole setzen und Videogames spielen. Das jedenfalls berichtet jetzt das Magazin “Gamestar”: Demnach soll bereits ein zehnminütiges Spielen von Videospielen bei Menschen über 60 Jahren zu einer deutlich verbesserten Hirnkapazität führen. Das ergab eine Studie des Londoner “King’s College” im vergangenen Jahr.
Die Gamestar fasst das Ergebnis von Dr. Daniel Glaser zusammen und erklärt, dass Videospiele ähnlich positive Auswirkungen für die Gehirnfähigkeit haben wie Sudoku oder das Erlernen neuer Sprachen. Das Spielen von Games sorgt dafür, dass im Gehirn neue neuronale Verbindungen entstehen können. Die entsprechenden Hirnregionen sind – vereinfacht gesagt – so besser vor Demenz geschützt. Gleichzeitig wird betont, dass Videospiele “kein Allheilmittel” darstellen, das einen Ausbruch der Krankheit grundsätzlich verhindern kann.
Es ist nie zu spät anzufangen: Einsteiger profitieren besonders
Interessant an dem Ergebnis der Studie ist zudem, dass es nie zu spät ist, mit dem Spielen anzufangen: Denn Einsteiger egal welchen Alters profitieren besonders. Sie müssen sich Spielmechaniken, Bewegungsabläufe, Regeln und spielinterne Gesetze von Grund auf erschließen – das hält fit! Wer heutzutage mit Computer- oder Videospielen beginnen möchte, muss nicht einmal mehr in teure Technik wie spezielle Spielkonsolen investieren. Stattdessen gibt es gratis Spiele in den App Stores auf dem Smartphone. Für den PC gibt es kostenlose Spiele auf Seiten wie browsergames.de im Internet – viele davon müssen nicht einmal mehr heruntergeladen oder installiert werden. Sie laufen ohne zusätzlichen Aufwand im Webbrowser der allermeisten Computer.
Weitere Möglichkeiten wären das gemeinsame Spielen mit Freunden, Kindern oder Enkeln, die vielleicht bereits eine Spielkonsole besitzen. In vielen Kinderzimmern steht beispielsweise eine Wii-Konsole von Nintendo, die dank Bewegungssteuerung sogar zu leichtem “Wohnzimmer-Sport” animiert. Hier kann gemeinsam gebowlt oder Tennis gespielt werden. Das funktioniert intuitiv mit der Fernbedienung, die gewissermaßen als Tennisschläger oder Bowlingkugel fungiert. Inzwischen verfügen auch die Konkurrenzkonsolen von Sony und Microsoft über eine optionale Bewegungssteuerung, sodass in jedem Fall für genügend Spielauswahl gesorgt ist – einfach mal bei den Kindern nachfragen!
Spezielle Spiele gegen Demenz und für die Demenzforschung
Das Potenzial von Videospielen haben auch die Entwickler des Spiels “Sea Hero Quest” entdeckt. Das kostenlos für Smartphones mit Android oder iOS verfügbare Game ist speziell für die Demenzforschung konzipiert worden: Hier geht es darum, als Abenteurer die Erinnerungen des Vaters zurückzugewinnen. Mit einem Schiff segelt man die gleichen Strecken wie der Vater der Spielfigur, muss sich Routen einprägen und Wege aus Labyrinthen finden. Anhand von Logbucheinträgen geht es schließlich um die Rekonstruktion der Vergangenheit. Hier gehen Anti-Demenz-Spielmechaniken Hand in Hand mit der Demenzforschung: Dank anonymisiert erhobener Spielerdaten kann jeder Gamer seinen Beitrag zur Wissenschaft leisten.
Denn die gesammelten Spielentscheidungen werden von britischen Neurologen analysiert, um Rückschlüsse zur Bekämpfung von Demenz ziehen zu können. Wie in einem Beitrag von n-tv zu lesen ist, sollen den Entwicklern zufolge nur 2 Minuten Spielerfahrung in “Sea Hero Quest” von 100.000 Menschen ausreichen, um 50 Jahre Forschung im Labor zu ersetzen.
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