Brennpunkt: Otterfinger Hof. Jährlich finden hier, besonders im Winter, bis zu acht Großveranstaltungen statt. Vesuv- und Römerball , Kehraus und viele mehr. Zu dieser Zeit sind die Sportvereine stark eingeschränkt und können die Einfachturnhalle nicht nutzen. Ein Unding, weiß Bürgermeister Jakob Eglseder (CSU).
Deshalb sei zusätzlich zum Ausbau der Sportanlage ein Bürgerhaus erforderlich. Zudem sei die Turnhalle am Otterfinger Hof in einem „maroden Zustand“, berichtet Wolfgang Troidl, Vorstand des TSV Otterfing:
Eigentlich ist der Hallenboden ab heute schon nicht mehr benutzbar. Abgesehen davon, sind wir ständig gezwungen, auf andere Standorte auszuweichen. In den letzten Jahren hat sich die Anzahl der Mannschaften mehr als verdoppelt. Trotzdem müssen wir mit der gleichen Fläche auskommen.
Der TSV wolle nicht fordernd auftreten. Im Konsens mit allen Bürgern plädiere man aber für einen zukunftsträchtigen Ort für Sport und Vereinsaktivitäten in Otterfing, schließt Troidl und erntet Applaus. Alleine die Sanierung des besagten Hallenbodens würde 100 000 Euro verschlingen und das Platzproblem wäre dadurch noch nicht gelöst, fügt Eglseder an. Eine Erweiterung des Altstandorts errachten die Verantwortlichen als nicht nachhaltig. Zu viele Einschränkungen müsste man in Kauf nehmen. Die Auflagen des Landratsamts wären zu hoch.
Den Altstandort weiterzuentwickeln, würde bedeuten, dass die Einfachturnhalle für die Umbauzeit von bis zu zwei Jahren nicht zu benutzen wäre. Eine fünf Meter hohe Lärmschutzwand und Parkplätze müssten errichtet werden. An die 30 Millionen Euro würden für die Sanierung der alten Halle, den Ausbau des Sportbereichs mit diversen Feldern, das Errichten einer Tiefgarage und den Bau des Bürgerhauses am Altstandort anfallen.
Neues Sportzentrum an der Kreuzstraße?
Das Sportzentrum am Neustandort zu erbauen, würde sich kostenmäßig in die gleiche Größenordnung einreihen. Hierfür käme, laut Eglseder und Architekt Bernhard Landbrecht, ein rund 70 000 Quadratmeter großer Gemeindegrund an der Kreuzstraße in Frage. 30 Millionen Euro – viel Geld für die kleine Gemeinde. Aber machbar, betonen die Verantwortlichen. Obwohl es für beide Projekte noch keine Gegenfinanzierungspläne gebe, gesteht Eglseder. Deswegen spare die Gemeinde schon seit 2007 jedes Jahr 200 000 Euro an.
Architekt Landbrecht betont die Vorteile des Neustandorts: er wäre “offen und frei zu gestalten, sowie bei Bedarf leicht zu erweitern”. Bereits in 15 Jahren wäre man durch Otterfings rasantes Wachstum am Altstandort erneut eingeengt. Auch Bürgermeister Eglseder weiß um die Vorteile des Neustandorts.
Er stört sich vor allem daran, dass das Sportangebot in Otterfing derzeit stark eingeschränkt ist. Basketball oder Eishockey wären unmöglich anzubieten. Es dürfe nicht sein, dass Otterfinger nach Holzkirchen oder Sauerlach ausweichen müssten. Ein Freizeit- und Bürgerzentrum würde den Bürger mehr an Otterfing binden.
Am Ende der Bürgerversammlung bat Eglseder um Handzeichen der rund 300 Anwesenden. Nur neun waren immer noch vom Altstandort überzeugt. Deutlich mehr konnten sich für den neuen Standort begeistern lassen. Noch im Dezember will sich der Gemeinderat dem Thema erneut annehmen.
Dann könne man, laut Bürgermeister, egal welcher Standort gewählt werde, endlich mit konkretem Planen beginnen. Eglseder hofft auf eine „zügige Entscheidung“ der Gemeinderäte, damit das neue Sportzentrum 2017 fertig sein kann.
SOCIAL MEDIA SEITEN