Die direkt an der neuen Realschule gelegene Haltestelle “Finsterwald” soll gebaut werden. Bei einem Vor-Ort-Termin zwischen Gemeindevertretern, Tegernsee Bahn und BEG hat sich heute herauskristallisiert, dass man an den Plänen unbedingt festhalten möchte.
Entstehen soll eine vollwertige Lösung, die nicht nur von Schülern während der Unterrichtszeit, sondern auch von der Allgemeinheit genutzt wird. Die Sorgen der Anwohner will die Gemeinde jedoch ernst nehmen.
“Wir werden das Projekt auf den Weg bringen”, betont der Chef der Tegernsee Bahn Heino Seeger nach der heutigen Vor-Ort-Besichtigung verschiedener Behördenvertreter. Darunter auch Gmunds Bürgermeister Georg von Preysing und Kämmerer Georg Glas.
Offene Punkte gäbe es aber trotzdem noch, wie Seeger weiter erklärt. So sei beim heutigen Treffen vor allem herausgekommen, welche Aufgaben anstehen. “Wir müssen jetzt erst mal planen, wie lang der Bahnsteig werden wird, wo die Bahnsteigkanten entstehen sollen und was das Ganze kosten wird”, so Seeger. Rund 120 Meter könnte die neue Haltestelle “Finsterwald” werden. Trotz aller Aufgaben und Automatismen rund um das Bauvorhaben wollen die Verantwortlichen die Befürchtungen der Anwohner allerdings nicht einfach so übergehen:
Es muss alles gemeinverträglich über die Bühne laufen. Klar ist aber, dass es eine reguläre Haltestelle werden muss. Nur für die Schule allein rentiert sich der ganze Aufwand nicht.
Doch genau an dem Punkt der permanenten Lösung gehen die Meinungen auseinander. Vor allem auf Facebook gab es gestern intensive Diskussionen zu den Plänen, bei denen sich auch Anwohner einschalteten.
Würde die BOB nur bei Schülerzeiten halten, wäre das ja alles kein Thema gewesen. ABER wieso muss es eine dauerhafte Haltestelle werden? Wer hat es denn gern, wenn jede Stunde ein voller Zug mit Menschen einem durch das erhöhte Bahngleis in den Garten und die Wohnung schauen kann? Und was ist dann mit den ganzen Pendlern? Es gibt noch genug andere Gründe. Aber ich will einfach mal so sagen: Wie würdet ihr zu dem stehen, wenn man vor euren Häusern und Wohnungen so etwas bauen will!
Insgesamt über 60 Anlieger haben bereits eine Unterschriftenliste unterschrieben und damit gegen das Vorhaben protestiert. Die Gemeinde wird nun versuchen, die Befürchtungen über Informationsveranstaltungen – geplant ist eine im Januar – zu zerstreuen und gleichzeitig in enger Abstimmung mit den Verantwortlichen von der Tegernsee Bahn die Planung weiter vorantreiben.
Dabei soll, so betonte es Bürgermeister Georg von Preysing Ende September, außerdem sichergestellt werden, dass Parkplätze sowie Fahrradstellplätze in ausreichender Anzahl vorhanden sind. Möglicherweise schon zum Start der Realschule im März könnte der neue Bahnsteig eröffnet und in den BOB-Fahrplan integriert werden.
Ursprünglicher Artikel vom 27. November:
Für März 2014 ist der Umzug der Realschüler ins neue Schulgebäude in Finsterwald geplant. Verbunden werden soll der Einzug auch mit dem Bau eines neuen BOB-Haltepunktes.
Doch der geplante Halt trifft nicht überall auf Begeisterung. 64 Anwohner der nahen Bernöckersiedlung protestieren mit einer Unterschriftenliste dagegen. Heino Seeger, Geschäftsführer der Tegernsee Bahn, ist hingegen dafür. „Aus unserer Sicht soll der Bahnsteig gebaut werden“, fordert er.
Eine neue Schule und dazu ein neuer BOB-Haltepunkt direkt vor der Haustür. Damit sind 64 Anlieger der angrenzenden Gmunder Bernöckersiedlung nicht einverstanden. Sie sammelten Unterschriften, um sich gegen den geplanten Haltepunkt zu wehren.
Die Lärmbelästigung, die Verkehrsüberlastung der Straße bei geschlossener Schranke, das helle Licht am Bahnsteig und schließlich eine anzunehmende Wertminderung der Grundstücke der ersten Reihe verstimmen die Nachbarn.
Seeger hält dagegen
Aus Reihen der Geschäftsführung der Tegernsee Bahn heißt es allerdings, man wolle an der Station dennoch festhalten: “Der Bahnsteig soll aus unserer Sicht gebaut werden.” Für Geschäftsführer Seeger ist der Bau der Realschule und das damit einhergehende Erfordernis eines Haltepunktes lediglich der aktuelle Anlass. „Wir erwarten mehr Menschen in den Siedlungsgebieten um Dürnbach“, so Seeger. Deshalb sieht er den Haltepunkt als logischen Schritt in der Entwicklung und als Expansionsschritt.
Einerseits kann er Bedenken von Anliegern Veränderungen gegenüber verstehen. Gleichzeitig sieht er jedoch keine einschneidenden Veränderungen auf die Nachbarn zukommen. Das Areal sei ein dem Eisenbahnverkehr gewidmetes Gebiet, so der Geschäftsführer auf Nachfrage. „Es kann sein, dass sich die Geräuschemission ein wenig verschiebt“, räumt er ein. Doch der Zug würde ja ohnehin fahren. Durch den Anstieg müsse die BOB auch jetzt schon bremsen und Gas geben.
„Der Zug verändert sich kaum. Es gibt keine erschlagenden Gründe gegen den Halt“, ist er sich sicher. Zudem würden ja nicht nur Schüler die neue Haltestelle nutzen. “Deshalb macht es Sinn, dort eine Station zu bauen”, so der Geschäftsführer.
Ortstermin angesetzt
Ein Ortstermin, der für den morgigen Donnerstag angesetzt ist, soll jetzt offene Fragen klären. Gemeindevertreter, die Bayerische Eisenbahngesellschaft (BEG) und Seeger selbst wollen dann die noch offenen Punkte mit den vorliegenden Unterlagen abgleichen. Eventuell wird auch ein Vertreter der Regierung von Oberbayern dazustoßen.
Solche Ortstermine seien ein ganz normaler Vorgang bei so einem Projekt, weiß der Geschäftsführer. „Alles geht seinen Gang“, ist Seeger überzeugt. Avisiert ist bisher, den BOB-Bahnsteig im Herbst 2014 fertigzustellen.
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