Neuer Risikofaktor an der Todeskreuzung?

Ein zweites Streugutsilo soll den Winterdienst künftig entlasten. Auch der Standort steht schon fest: Am Ende des kleinen Wäldchens gegenüber der Tankstelle Schwarzer an der Bundesstraße B 318. Aber ist das Silo ausgerechnet dort ein Sicherheitsrisiko? Die Kreuzung und die Reithamer Kurve sind äußerst unfallträchtig – allein gestern und im August ereigneten sich zwei folgenschwere Crashs!

Stoppschilder sollen die Einfahrt auf die Bundesstraße sicherer machen.
Stoppschilder sollen die Einfahrt auf die Bundesstraße sicherer machen.

Das Salzsilo in Osterwarngau verursacht dem Winterdienst weite Wege. Schließlich sind gut 70 Kilometer Straßennetz zu unterhalten. Deshalb plant die Gemeinde nun ein zweites Streugutsilo. Es soll über 100 Tonnen Streugut fassen. Das Silo soll in Reitham, am Ende des kleinen Wäldchens, das westlich vom Autohaus Schwarzer liegt, gebaut werden, so Kämmerer Anton Kaunzner.

Auch wenn andere Gemeinden Splitt als Streugut gegen Eis und Glätte verwenden, wie Gemeinderätin Manuela Gschwendtner (FWG) einbrachte, möchte die Gemeinde am Salz festhalten. Für den Bürgermeister steht der Sicherheitsaspekt im Vordergrund: „Wenn wir Gebiete aus der Salzstreuung rausnehmen, haben wir höhere Unfallquoten“, sagt er. Anton Bader (FWG) ergänzte den nicht ganz unerheblichen Einwand: „Salzen kommt die Gemeinde billiger als Splitt.“

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Nach den vorliegenden Angeboten wird das Gebäude aus Holz knapp 40.000 Euro kosten. Für das Fundament fallen weitere 6000 Euro an. Der Gemeinderat befürwortete dem Projekt einstimmig. „Wir optimieren unseren Winterdienst und werden Einsparungen durch kürzere Wege und schnellere Ladevorgänge haben“, freut sich Bürgermeister Klaus Thurnhuber (FWG). Der Winterdienst habe bereits seine Zustimmung gegeben: Er halte Reitham für „ein guten Standort“.

Keine Sichteinschränkung durch das Silo

Allerdings legt sich die Gemeinde damit fest. Mit dem Bau des Silos ist eine Abholzung des nahen Waldes vom Tisch. Anfang des Jahres hatten Experten von Polizei und Straßenbauamt diese Maßnahme noch befürwortet, um die Sicht auf die Bundesstraße zu verbessern.

Für den Verkehrsexperten der Holzkirchner Polizei ist der Standort nahe der Kreuzung von B 318 und der Straße von Reitham in Richtung Piesenkam zwar „nicht optimal“. Probleme allerdings sieht Ernst Größwang nicht, da die Sicht auf die Bundesstraße nicht beeinträchtigt werde und eine Verlegung der Straße aus Sicherheitsgründen nicht mehr zur Debatte stehe.

Denn um das Unfallrisiko zu verringern, seien bereits zwei Stoppschilder aufgestellt worden. Zusätzlich werden in Kürze die üblichen gelben Hinweisschilder montiert. Sie kündigen die Bundesstraße und die Ziele in nördlicher und südlicher Richtung an. Damit soll sichergestellt werden, dass Fahrzeuge aus westlicher Richtung realisieren, dass dort eine Kreuzung kommt. Im Herbst ist das Projekt abgeschlossen. Bis dahin soll auch das Silo stehen, so hofft die Gemeinde.

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