Endlich Sicherheit für die Familien: Die Frage der Trägerschaft für die Einrichtungen der Krippe und des Horts der Gemeinde Bad Wiessee ist entschieden. Die evangelische Kirche ist endgültig aus dem Rennen.
In der gestrigen Sondersitzung des Gemeinderates sprach sich das Gremium einstimmig dafür aus, die Katholische Kirche als neuen Träger der Krippe und die Diakonie Rosenheim als neuen Träger des Horts zu verpflichten. “Damit wird die Leitung des neu entstandene Kita-Zentrums mit Krippe und Kindergarten zukünftig in einer Hand liegen, was sich in vielerlei Hinsicht positiv und damit vor allem zum Wohle der Kinder auswirken wird”, formuliert es die Gemeinde Bad Wiessee in einer Pressemitteilung.
Der Hort wird von September an von der Diakonie Rosenheim betreut.
Nach wochenlangem Streit nun eine Lösung
Vorausgegangen war ein wochenlanger Streit zwischen der Evangelischen Kirche Bad Wiessee/Tegernsee. Die war seit vielen Jahren für die Betreuung der Krippen- und der Hortkinder in Bad Wiessee zuständig. Im Mai teilte der Träger den Familien in einem Rundschreiben mit, dass die Kommune die Trägervereinbarung zum 31. August dieses Jahres aufgekündigt habe. Grund: Sie habe sich finanzielle und inhaltliche Änderungen im bisherigen – talweit für alle Gemeinden gültigen – Vertrag gewünscht, „die wir nicht erfüllen können“.
Alles in einer (katholischen) Hand
Es folgte ein Hickhack zwischen Träger und Gemeinde, der wiederum einige besorgte Eltern auf den Plan rief, die nahezu verzweifelt um eine gütliche Lösung zwischen den beiden Seiten baten. Jetzt ist das alles Schnee von gestern.
Bad Wiessee hat mit der Katholischen Kirche einen festen Partner. “Wir versprechen uns davon auch eine einfachere Steuerung der täglichen Arbeit”, erklärt uns Bürgermeister Robert Kühn. Die Betreuung sei nun in einer Hand, damit können interne Abläufe, aber auch Personal wesentlich einfacher geführt werden. Datenschutz, Personal, Budget – das alles seien Themen, die, wenn sie nur von einem Träger bestimmt werden, einfacher zu handhaben seien. Ob es auch finanzseitig besser für die Gemeinde laufen wird, die Katholische Kirche ein günstigeres Angebot abgegeben habe, wollte Kühn nicht kommentieren. Es sei noch zu früh, darüber zu sprechen. Denn die Gruppengrößen seien noch nicht definiert.
Eine Lösung und ein trockenes ‘Dankeschön’ nach 16 Jahren
“Die Eltern von Bad Wiessee können sich darauf freuen, dass ab September das neue Kita-Zentrum mit all seinen großartigen Möglichkeiten den Betrieb aufnehmen wird”, heißt es in der Pressemitteilung. Und weiter: „Ich habe nie daran gezweifelt“, so Bürgermeister Robert Kühn, „dass wir jemanden finden werden, der zu uns und unseren Anforderungen und Möglichkeiten passt und diese ideal bedienen wird. Informationsabende und Anmeldetermine werden zeitnah bekannt gegeben. Zudem möchte ich mich bei allen Mitarbeitenden der Evangelischen Kirche, die über 16 Jahre die Kinderbetreuung in Bad Wiessee geleistet haben, sehr herzlich bedanken.“
Bei der Trägerschaft für den Kindergarten ändert sich im Übrigen nichts. Hier bleibt der katholische Kita-Verbund zuständig.
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