Neuer Wohnraum für Bad Wiessee

jaegerhof wiessee

Der Wiesseer Gemeinderat hat in seiner jüngsten Sitzung beschlossen, dass weiterer Wohnraum geschaffen werden soll. Auch wenn dafür der alte, mittlerweile verfallene Jägerhof und 43 Bäume weichen müssen. Allzu viel Gegenwind für sein Vorhaben musste der Bauherr, im Gegensatz zum derzeit aktuellen Vorfall im Klosterjägerweg, nicht befürchten. Das Fällen der Fichten war mit den Behörden abgestimmt.

„Vernünftige Bebauung“

Bereits seit 2006 befasst sich die Gemeinde Bad Wiessee mit der Bebauung einer 10.500 Quadratmeter großen Fläche in der Koglkopfstraße. Lange Zeit hatten die Pläne der Gemeinde nicht gefallen: 13 Wohnhäuser plus Tiefgarage und das Abholzen des gesamten Baumbestandes wären angestanden.

Dabei existiert seit dem Jahr 2009 ein Bebauungsplan für das Areal. Doch die Eigentümergemeinschaft kam anscheinend nicht auf einen Nenner. Nun gibt es einen neuen Käufer. Und damit auch neue Pläne. Deshalb stand das Änderungsverfahren für die geschrumpfte Planung auf der Tagesordnung im Gemeinderat. Und in der Sitzung war das Thema dann auch einigermaßen schnell abgehandelt. Denn die Pläne des aktuellen Bauherrn kommen den meisten Räten entgegen.

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Als „vernünftige Bebauung“ bezeichnete der Zweite Bürgermeister Robert Huber das Vorhaben. Dagegen verweist sein CSU-Pendant Alois Fichtner auf den Verlust des ehemaligen Wiessees. Vor allem die Vernichtung der freien Flächen inklusive Dutzender Bäume ist nicht nur Naturschützern ein Dorn im Auge. Auch die Schutzgemeinschaft sieht das Vorhaben kritisch.

Bäume durften gefällt werden

Dagegen freut sich Wiessees Bauamtsleiter Helmut Köckeis darüber, dass wesentlich weniger Bäume gefällt werden und wesentlich weniger Häuser auf dem Areal entstehen sollen als ehemals angedacht. „Es bleiben große, zusammenhängende Freiflächen vorhanden“, so Köckeis auf Nachfrage.

Der Jägerhof in Bad Wiessee wird gerade abgerissen, um Platz zu schaffen für neuen Wohnraum.
Der Jägerhof in Bad Wiessee wird gerade abgerissen, um Platz zu schaffen für neuen Wohnraum.

Zwar wurden 43 Bäume gefällt – hauptsächlich Fichten. Doch die Aktion war, im Gegensatz zur aktuellen Vorgehensweise eines Bauherrn im Klosterjägerweg, von der Unteren Naturschutzbehörde genehmigt. Man habe, so Köckeis weiter, gemeinsam einen Freiflächenplan erarbeitet, der erhaltenswerte Bäume schützt.

Als Bauherr tritt für das Vorhaben die Jägerhof GmbH, zu der auch Georg Reisberger angehört, auf. Etwa sieben Häuser verschiedener Haustypen mit jeweils drei bis sechs Wohnungen sollen entstehen. Insgesamt 32 Wohnungen stellt sich der Reisberger vor, der sich auf Nachfrage allerdings nicht näher zu der Art der Bebauung und der Zielgruppe des Projekts äußern wollte. Nachdem der Bebauungsplan rechtskräftig ist, soll es nach den Vorstellungen des Bauherrn spätestens im Anschluss an die Sommerferien losgehen mit den Bauarbeiten.

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