Dafür hat der Gemeinderat in seiner gestrigen Sitzung die Gebühren festgelegt. Mit der Mittagsbetreuung will die Gemeinde ein Zeichen in Sachen Familienfreundlichkeit setzen – auch wenn mit den Details nicht alle Bürger einverstanden waren.
Im September geht das neue Schuljahr los – für die Schüler stehen dann die frisch sanierten Räume bereit. Damit nicht genug: Auch die Mittagsbetreuung wird künftig erweitert – für mehr Kinder und statt bis 14 künftig bis 16 Uhr. Auf diesem Weg will die Gemeinde für junge Familien attraktiver werden. Bürgermeister Georg von Preysing brachte es auf den Punkt: “Wir haben jetzt viel neu gestaltet und sind ab September wieder dreizügig. Da wollen wir den Eltern und Kindern auch die erweiterte Betreuung anbieten.”
Doch die kostet Geld: Drei zusätzliche Mitarbeiter müssen für die Mittagsbetreuung eingestellt werden. Insgesamt werden sich die Personalkosten auf 82.000 Euro pro Jahr belaufen, wie von Preysing vorrechnet – davon übernimmt nur 12.000 Euro der Staaat. Allein kann die Gemeinde die Kosten für die Mittagsbetreuung also nicht stemmen, sondern muss einen Teil davon – nämlich 51 Prozent – auf die Eltern umlegen. Über diese Gebühren hat der Gmunder Gemeinderat in seiner gestrigen Sitzung beraten.
Das kostet die Mittagsbetreuung
Allgemeiner Konsens herrschte zunächst bei den monatlichen Gebühren: Die Eltern müssen für elf Monate im Jahr bezahlen. Der Betrag richtet sich nach den beanspruchten Betreuungsstunden am Tag und geht von 30 Euro (0-1 Stunde) bis 80 Euro (4-5 Stunden) pro Kind. Dazu kommen monatliche Fixkosten für Spielgeld in Höhe von fünf Euro und Getränkegeld – drei Euro. Eltern mit mehreren Kindern, die ebenfalls die Grundschule oder andere Gmunder Bildungseinrichtungen besuchen, bekommen eine Ermäßigung. Nach Angaben von Preysing liegt die Gemeinde damit kostenseitig im unteren bis mittleren Bereich.
Nicht ganz reibungslos ging dagegen die Diskussion um die Mittagsverpflegung vonstatten. 3,50 Euro hat die Gemeinde pro Mittagessen angesetzt. Wie Bürgermeister von Preysing berichtet, habe es im Vorfeld einige Diskussionen mit Eltern gegeben. Einige hätten sich beschwert, dass das Essen zu teuer sei. Gleichzeitig fordern sie gutes, gesundes Essen für ihre Kinder.
Das stieß beim Bürgermeister und seinen Gemeinderäten auf Unverständnis: “Wer frisches Essen haben will, der muss schon auch bereit sein, ein bisschen was dafür zu bezahlen. Das passt sonst nicht zusammen. Wir haben uns da an anderen Gemeinden orientiert und liegen wirklich im Rahmen”, so Preysing.
Gesundes Essen soll auf den Tisch
Er plädierte dafür, den Betrag so zu belassen und den Betrieb erstmal ein Schuljahr lang zu testen. “Für uns ist das Neuland, wir müssen das erstmal ausprobieren. Änderungen können wir dann immer noch vornehmen.” Damit konnten die Gemeinderäte gut leben. Grünen-Mitglied Helga Wagner sprach sich dafür aus, dass man beim Essen unbedingt auf gesunde Mahlzeiten aus ökologischen Produkten achten solle. “Dafür trägt die Gemeinde die Verantwortung.”
Preysing klärte auf: Derzeit sind zwei Bewerberinnen im Rennen, die die Verpflegung übernehmen wollen. Beide seien für ihre gute Qualität bekannt, weshalb der Bürgermeister versicherte, dass in jedem Fall gesundes Essen auf den Tisch kommen werde. Die Vergabe wird noch extra behandelt. Letztlich stimmten die Gemeinderäte einstimmig für den Erlass der Gebührensatzung. Johann Schmid erinnerte außerdem daran, dass die Gemeinde im Zweifelsfall bei der Finanzierung helfe. “Wenn es bei jemandem wirklich zwickt, können wir da aus dem Sozialfonds helfen.”
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