Noch zwei Jahre auf Ruhe warten

Ein Autobahnanschluss ist zwar ganz nett. Aber er ist auch laut. Seit 2010 fordert Valley deshalb den Bau einer Lärmschutzanlage an der Stelle, an der die A8 durch den Ort führt. Zwar kommt das Vorhaben voran. Doch bis wirklich Ruhe ist, wird es noch einige Jahre dauern.

Wo die A8 durch Valley führt, sorgt sie bei den Anwohnern zunehmend für Kopfbrummen: Lärm ist gesundheitsschädlich. Das Vorhaben, eine Lärmschutzanlage zu bauen kommt langsam voran.
Die A8 ist vielbefahren. Doch das Vorhaben der Gemeinde Valley, eine Lärmschutzanlage zu bauen, kommt langsam voran.

Seit über fünf Jahren hat Valley einen Rechtsanspruch auf Lärmschutz. Laut ist es aber immer noch. Das soll sich in den kommenden Jahren ändern. Denn laut Bürgermeister Andreas Hallmannsecker komme man der Lärmschutzanlage jedes Jahr ein kleines Stückchen näher: “Der Beginn des Planfeststellungsverfahrens ist mir für diesen Sommer zugesagt worden. Der Bau kann dann schon 2017 beginnen”, sagt er. Darüber sei er froh.

Das bestätigt auch Josef Seebacher, Pressesprecher der zuständigen Autobahndirektion Südbayern: “Wir sind gerade dabei, die restlichen Unterlagen zusammenzutragen”. Ursprünglich sollte das Verfahren bereits im Frühjahr eingeleitet werden. Weil man die Baumaßnahme aber noch mit weiteren Vorhaben an der A8 abstimmen musste, wird das Verfahren doch erst im Sommer beginnen.

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Planfeststellung 2016, Baubeginn 2017

Wenn alles reibungslos verläuft, könnte der Bau dann auch im Jahr 2017 beginnen, sagt Seebacher. 6,5 Millionen Euro wurden dafür im Jahr 2013 genehmigt. Den Baubeginn einzuhalten sei möglich. Verlässlich sei dieses Datum aber nicht. Denn dafür müsse zunächst das Planfeststellungsverfahren ohne größere Probleme ablaufen und das Geld auch tatsächlich bereit stehen.

Allerdings hätten Lärmschutzmaßnahmen in der Regel einen hohen Stellenwert bei der Regierung von Oberbayern, sagt Seebacher: “Wir wollen das machen und haben schon viel Arbeit, Aufwand und Kosten in das Vorhaben gesteckt.” Investitionen, die mit einer Geschwindigkeitsbegrenzung auf der A8, wie sie die Gemeinde bis zum Baubeginn fordert, vergebens sein könnten.

Geschwindigkeitsbegrenzung: Billig aber kontraproduktiv?

Denn um schon jetzt für mehr Ruhe zu sorgen, fordern viele Anwohner ein Tempolimit von 80 Stundenkilometern in der Nacht von 22:00 bis 6:00 Uhr in der Früh. Tagsüber sollen die Autos nur bis zu 120 Stundenkilometer fahren dürfen, so Bürgermeister Hallmannsecker. Die Gemeinde hat bereits das Bundesverkehrsministerium darum gebeten. Diese Lösung sei günstig und könnte sofort Abhilfe schaffen. Allerdings wurde die Bitte abgelehnt, weil das Tempolimit den Verkehrsfluss beeinträchtige, betont der Bürgermeister.

Die A8 führt direkt an verschiedenen Ortsteilen von Valley vorbei.
Die A8 führt direkt an verschiedenen Ortsteilen von Valley vorbei.

Es könnte aber auch dazu führen, dass die Lärmschutzanlage gar nicht erst gebaut wird, sagt Seebacher: “Wenn die Lärmgrenzwerte dadurch nicht mehr überschritten werden, braucht man keine Lärmschutzanlage mehr”. Dann könnte es sein, dass das Vorhaben nicht genehmigt wird, weil es nicht mehr nötig ist. Zudem sei ein Tempolimit eine unzuverlässige Lösung, weil sich nicht jeder Autofahrer daran hält.

Verkehr und Lärm in vergangenen Jahren angestiegen

Gegen den Lärm scheint es sicherer, noch ein paar Jahre zu warten, bis der Lärmschutzwall oder die Lärmschutzwand fertig gestellt ist. Was genau gebaut wird, lässt sich erst nach der Planfeststellung sagen, so Seebacher.

Die Maßnahmen sind dringend, denn seit der Erweiterung der EU in Richtung Osten hat der Verkehr stark zugenommen. So sei auch die Lärmbelastung immer weiter gestiegen, erklärt Seebacher. “Wir hatten ja bis zur Grenzöffnung die unübliche Situation, dass es keinen Grenzverkehr gab. Das hat sich jetzt normalisiert.”

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