Oans, zwoa, drei… Hau ruck!

Alles neu, macht der Mai. Oder besser: Alles schöner, macht der Maibaum! Am Sonntag ist es wieder soweit und nach alter Tradition wird der Maibaum aufgestellt. Heuer findet das Spektakel unter anderen auch in Otterfing und Valley statt. Doch für die Burschen beginnt die Arbeit schon viel früher.

Im Holzkirchner Oberland werden am Sonntag wieder fleißig Maibäume aufgestellt. (Foto: Die Holzkirchnerei)
Im Holzkirchner Oberland werden am Sonntag wieder fleißig Maibäume aufgestellt. (Foto: Die Holzkirchnerei/Archivbild)

In Bayern ist es Tradition, den Frühlingsmonat Mai mit dem Maibaum-Aufstellen einzuläuten. Im Holzkirchner Raum sind heuer die Burschenvereine der Gemeinden Otterfing, Valley und Warngau mit von der Partie. Holzkirchen stellt alle drei Jahre einen Maibaum auf und ist erst wieder die nächsten Jahre dran. Nach altem Brauch, wird der Maibaum noch mit reiner Muskelkraft in die Höhe gestemmt.

In Otterfing rührt sich was

So auch in Otterfing. Hier wird je nach Zustand des Baumes alle vier Jahre ein Maibaum aufgestellt. 50 bis 60 Mann hieven dann den geschätzt zwei Tonne schweren Maibaum in die Höhe, der ein Volumen von circa dreieinhalb Kubikmeter hat.

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Bis der Maibaum am kommenden Sonntag aufgestellt werden kann, liegt allerdings noch viel Arbeit vor den Burschen. Ludwig Beilhack, Vorstand des Otterfinger Burschenvereins erklärt:

Wir holen den Baum schon einen Monat vorher ab. Dann wird er gehobelt, feingeschliffen, geschnürt und schließlich bemalt. 

Die kommenden Tage müssen die Mädels vom Verein noch die Kränze und Girlanden binden, mit denen der Baum später geschmückt wird. “Diese Woche sind wir noch schwer beschäftigt”, so Beilhack. Nach dem Maibaum aufstellen am 01. Mai findet am Otterfinger Rathausplatz noch ein Maifest statt. “Damit sich im Ort a bissal was rührt” freut sich Beilhack.

Treu dem guten alten Brauch

Ähnlich läuft es in Valley ab. Hier ist der Burschenverein Hohendilching-Sollach für den Maibaum zuständig. Aufgestellt wird alle fünf Jahre. So auch dieses Jahr. Wenn das Wetter mitspielt, ganz traditionsgetreu am 01. Mai, ansonsten müsse eben der 30. April herhalten, so Markus Hitzelsperger, Vorstand des Burschenvereins. Vor dem Aufstellen muss aber auch hier noch einiges erledigt werden. Wie zum Beispiel das Binden der “Schwaibeln”, die Stangen beziehungsweise Stämme mit denen der Maibaum aufgestellt wird.

Traditionsecht wird der Maibaum einer jeden Ortschaft Wochen vor dem Aufstellen vom Burschenverein und der ortsansässigen Jugend “bewacht”. Wenn es trotzdem gelingt den Baum eines Nachbardorfes zu stehlen, müssen die Bestohlenen ihren Baum auslösen. Das “Lösegeld” besteht meist aus Bier und Brotzeit. So wie vor zwei Jahren, als es den Reithamern gelang den Holzkirchner Baum zu stehlen.

Stolze Reithamer auf dem Holzkirchner Maibaum
Stolze Reithamer auf dem Holzkirchner Maibaum / Archivbild von 2014

Einst war der 1. Mai bei den Germanen der Beginn der warmen Jahreszeit und damit ein besonderer Feiertag. Sie feierten die Vermählung der Erdgöttin Freia mit dem Himmelsgott Wotan. Zum feierlichen Anlass stellten sie einen Baum auf, der die Fruchtbarkeit der Felder und die Dorfgemeinschaft positiv beeinflussen sollte.

Am Maifest, auch „Fest der Liebe“ gekannt, pflanzen manche Männer auch heute noch einen Maien, meist eine kleine Birke, als Zeichen der Zuneigung vor die Tür ihrer Liebsten. Im Gegensatz zu Früher steht heute der Baum nicht als Symbol der Fruchtbarkeit, sondern für den Zusammenhalt eines Dorfes. Denn, nur gemeinsam mit geballter Muskelkraft kommt man an sein Ziel. Wenn dann der bemalte und verzierte Maibaum in den Himmel ragt, wird getanzt und gefeiert.

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