Regional kaufen und Pluspunkte machen

Mitten im Lockdown startet im Landkreis Miesbach ein neues Bezahlsystem. Die OBERLANDCard soll Bürger motivieren, wieder verstärkt vor Ort zu kaufen – und nicht mehr online zu bestellen. Was sind die Vorteile für Unternehmen und Kunden?

Darf in keinem Geldbeutel mehr fehlen – seit dem 03. Mai läuft die Aktion im gesamten Landkreis Miesbach / Quelle: SMG

Die Menschen im Landkreis Miesbach sollen sich wieder mehr für das Einkaufen vor Ort begeistern. Dafür gibt es jetzt das Projekt “OBERLANDCard”, erklärt der Projektleiter und Regionalmanager bei der Standortmarketing Gesellschaft Landkreis Miesbach (SMG) Florian Brunner:

Mit der OBERLANDCard wollen wir dazu beitragen, die Ortskerne vor dem Aussterben zu retten. Ohne Einzelhändler*innen, regionale Produzent*innen und Gastronomien drohen ehemals belebte Plätze in den Gemeinden zu verwaisen.

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Startschuss trotz Corona-Lockdown

Seit diesem Montag kann man bei seinen Erledigungen ganz einfach Bonuspunkte von über 70 regionalen Partner*innen sammeln und einlösen. Dabei musste der Beginn des Projekts Corona-bedingt bereits mehrmals verschoben werden. Nach dem Beschluss der Bund-Länder-Konferenz für eine Fortführung des Lockdowns zeichnete sich ab, dass der ursprüngliche Termin im März nicht gehalten werden könne. Ähnlich erging es dem Ausweichtermin im April. Aufgrund der positiven Signalwirkung in Punkto Zusammenhalt und Weiterentwicklung im Landkreis hat man sich nun aber doch bewusst für den Startschuss im Lockdown entschieden.

Einen großen Vorteil sehen die Initiatoren des Projektes bei den aktuellen Click & Collect, bzw. Terminvergabe-Systemen. Fragen und Anliegen der Kunden im Einzelhandel zu Themen der OBERLANDCard hätten so genug Raum zur Erläuterung. Allen teilnehmenden Partner*innen erlässt die SMG zudem die ersten drei Monate Nutzungsgebühren.

So funktioniert die OBERLANDCard

Die blaue OBERLANDCard erhält man bei allen teilnehmenden Unternehmen im gesamten Landkreis Miesbach. Pro bezahltem Euro erhalten Kunden mindestens 2 OBERLANDPunkte, dabei entspricht ein OBERLANDPunkt einem Cent. Ab einer gesammelten Anzahl von 100 Punkten (entspricht 1 Euro), können diese als Rabatt auf den aktuellen Einkauf verrechnet werden. Einen Überblick über alle beteiligten Partner findet man auf der Website: www.oberlandcard.com.

Auch die grünen OBERLANDGutscheine sind an den jeweiligen Stellen erhältlich und einlösbar. Die grüne Schwester der blauen OBERLANDCard kann mit einem frei wählbaren Guthaben von 5,00 Euro bis 100,00 Euro aufgeladen und ganz flexibel eingelöst werden. Erst nach vollständigem Aufbrauchen des hinterlegten Guthabens verliert der OBERLANDGutschein seine Gültigkeit.

Datenschutz der wirklich schützt

Verwahrt werden die durch die Nutzung notwendigerweise entstehenden Daten alleinig von der SMG. Es werden somit keine Nutzerprofile angelegt, sondern lediglich die Kartennummer nach den strengen Richtlinien der DSGVO und dem BDSG. Beim Einlesen vor Ort bei den Händlern wird nur der Name angezeigt, sofern er vorab bei der Onlineregistrierung angegeben wurde.

Ein weiterer Bonus der OBERLANDCard liegt in der Möglichkeit, dass Arbeitgeber*innen ihren Angestellten bis zu 44 Euro pro Monat in Form von Punkten auf der OBERLANDCard als steuerfreie Sachzuwendung gutschreiben können. Eine gute Möglichkeit die allgemeine Zufriedenheit und Loyalität in der Belegschaft zu steigern. Sonderzahlungen auf die OBERLANDCard, wie zum Beispiel bei Firmen-Jubiläen oder Geburtstagen sind sogar mit 60 Euro pro Jahr möglich.

Mit gutem Beispiel voran

Das Bayerische Staatsministerium für Finanzen und Heimat hat das Projekt mit über 200.000 Euro im Rahmen des Programms Regionale Identität gefördert. Das könnte Modellcharakter für viele weitere Landkreise und Regionen in Bayern und Deutschland haben und viele Gemeinden zu ähnlichen Projekten inspirieren.

Regelmäßig geplante Marketingaktionen der SMG sollen zudem die Sichtbarkeit der regionalen Produzenten, des stationären Handels und der Gastronomie erhöhen. Es brauche die bewusste Entscheidung jedes Einzelnen, sich gegen global agierende Onlinehändler und für die Nutzung von lokaler Vielfalt und Diversität im regionalen Wirtschaftsraum zu entscheiden.

Bereits vor der Pandemie mussten sich Gemeinden um lebendige Ortskerne bemühen. Einzelhändler*innen, Dienstleister*innen und Gastronomie stehen jedoch seit Beginn der Pandemie noch stärker unter Druck als zuvor. Deshalb kommt das neueste Projekt der SMG gerade jetzt besonders recht, denn das Projekt bündelt und stärkt gleich mehrere Wirtschaftszweige. Und damit nicht genug: Es hat auch noch das Potenzial sich positiv auf die Entwicklung unserer Gemeinden auszuwirken.

so der Landrat für den Landkreis Miesbach, Olaf von Löwis.

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