Die Zeit drängt. Bereits am 31. Dezember 2015 ist Bewerbungsschluss um den Titel als „Öko-Modellregion“ beim Amt für ländliche Entwicklung. Holzkirchen, Otterfing, Weyarn, Valley und Warngau zeigen bisher großes Interesse am Titel. „Mindestens drei Gemeinden müssen an der Bewerbung teilnehmen“, weiß Valleys Bürgermeister Andreas Hallmannsecker (FWG). Auch Waakirchen und Kreuth überlegen, sich den Nordgemeinden anzuschließen.
„Je mehr wir sind, desto besser“, erklärt Hallmannsecker. In den nächsten Wochen wollen die einzelnen Gemeinderäte über die Teilnahme an der Bewerbung abstimmen. Parallel dazu arbeiten Arbeitskreise daran, Ziele zu definieren, die man sich als “Öko-Modellregion” stecken würde. Hallmannsecker betont, dass das Projekt gemeindenübergreifend ist und auf einem „gesunden Miteinander“ gründet.
Warngau ist, was die Bewerbung angeht, federführende Gemeinde. Vergangene Woche fand daher im Gasthof Zur Post ein Vorgespräch statt. Ziel war es, Erzeuger, Verarbeiter und Vertreiber regionaler Produkte über die geplante Bewerbung zu informieren und sich ein allgemeines Meinungsbild zu verschaffen, erklärt Warngaus Bürgermeister Klaus Thurnhuber (FWG). Schließlich betreffe das Projekt viele regionale Unternehmen und solle die heimische Öko-Produktion ankurbeln.
Mehr Unterstützung für die konventionelle Landwirtschaft
Vom Milchbauern über den Fischer oder Viehzüchter bis hin zum Obst-und Gemüseanbauer und Schnapsdestillateur sollte sich jeder angesprochen fühlen, weiß Hallmannsecker. Hier würden nicht wie so oft nur die Bio-Produzenten unterstützt, sondern auch der konventionelle Bauer, erklärt Valleys Bürgermeister. Der Titel als „Öko-Modellregion“ habe zudem den Vorteil, dass sich die Produkte besser verkaufen lassen, glaubt der Bürgermeister.
Im Falle eines Zuschlags, stünde den Gemeinden der „Öko-Modellregion“ für zwei Jahre ein Projektmanager zu Seite. “Die Schlüsselstelle”, erklärt Thurnhuber. Dieser würde Erzeuger, Verarbeiter und Vertreiber regionaler Produkte im ökologisch richtigen Handeln unterstützen und Zuschüsse für die Projekte organisieren. Diese Leistung würde zu 75 Prozent vom Staat getragen. Die restlichen 25 Prozent, rund 8000 Euro im Jahr, müssten die Gemeinden gemeinsam stemmen, erklärt Hallmannsecker weiter.
Für Thurnhuber hätte der Titel eine “Produkt-Veredelung” heimischer Bio- und Ökobetriebe zur Folge. So könnten die Gemeinden ihre kleinen Wirtschaftkreise und die hohe Wertschöpfung aufrechterhalten. Produkte würden regional hergestellt, verarbeitet und verwertet werden:
Wir handeln hier im Interesse des Verbrauchers. Ich kann mir durchaus vorstellen, dass viele Bürger gewillt sind, ein bis zwei Euro mehr in der Wirtschaft auszugeben, wenn man weiß, dass das Fleisch vom Bauern aus der Region kommt.
Fünf Ökomodellregionen gibt es seit diesem Jahr in Bayern. Mit dem Programm BioRegio 2020 will das Landwirtschaftsministerium, die Produktion von Bio-Produkten vorantreiben, damit die Angebotsvielfalt wächst. Ihren Teil sollen auch die Ökomodellregionen dazu beitragen. Vielleicht können sich ja bald auch die Gemeinden im Nordlandkreis samt Kreuth und Waakirchen dazuzählen.
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