Neue Abteilung in Agatharied eingeweiht
Ohne sie nicht möglich: Keimfrei durch die OP

Lange hatten die Mitarbeiter im Krankenhaus Agatharied wenig zu feiern. Drei Jahre nach Ausbruch der Pandemie wischten nun strahlende Gesichter die Strapazen fort. Grund ist die Eröffnung einer entscheidenden Abteilung.

Mitarbeiter der neuen Zentralen Sterilgutversorgungsabteilung. Dazu in Zivil von links: Vize-Vorständin Carina Gilke, Barbara Vuzem, stellvertretende Bereichsleiterin, Landrat Olaf von Löwis und Klinik-Vorstand Benjamin Bartholdt / Quelle: Redaktion

Das Kreiskrankenhaus in Agatharied feiert 2023 sein 25-jähriges Bestehen. Ein Jubiläum in herausfordernden Zeiten. Zwischen Pandemie, Mitarbeitermangel, Krankenhausreformen und finanziellen Belastungen durch Inflation und Energiekrise ist es wohl schwer, in Stimmung zu kommen für einen Festakt – oder auch nicht.

Am 12. Januar erschien zum ersten Mal nach langer Zeit ein stolzes Lächeln auf den Gesichtern der Mitarbeiter des Krankenhauses. Besonders auch Klinik-Vorstand Benjamin Bartholdt strahlte beim offiziellen Teil der Eröffnung der neuen Zentralen Sterilgutversorgungsabteilung (ZSVA) mit Landrat Olaf von Löwis um die Wette.

Ich bin stolz auf das, was wir hier in den letzten vier Jahren gemeinsam geschaffen haben.

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Benjamin Bartholdt, Vorstand Krankenhaus Agatharied

Nach einer langen und intensiven Planungsphase und der anschließend zehnmonatigen Bauzeit sei das Krankenhaus nun um eine hochmoderne und voll digitalisierte ZSVA reicher, berichtet der Vorstand sichtlich begeistert. Insgesamt habe man in diesen wichtigen Bereich innerhalb der Krankenhausorganisation 2,1 Millionen Euro investiert. Davon habe der Freistaat 1,5 Millionen Euro über Förderungen übernommen. Als eines der “Herzstücke” des Krankenhauses bezeichnete Bartholdt die 14-köpfige Abteilung, die in einem Zweischichtsystem an allen sieben Tagen der Woche die reibungslose Arbeit in den Operationssälen des Krankenhauses und der Außenstelle in Holzkirchen ermögliche.

Olaf von Löwis outet sich als Fan des Krankenhauses

Landrat Olaf von Löwis freute sich ebenfalls, einmal hinter die Türen blicken zu dürfen. Ebenso wie dem Chef der Klinik blieb auch dem Landrat der Blick hinter die Kulissen bisher verwehrt. Kein Wunder. In der ZSVA herrscht absolute Keimfreiheit. Ein sogenannter Weißraum. Davon ist jedoch eine Woche vor Beginn der ersten Schicht in den Räumlichkeiten nichts zu spüren.

Überall sind die neuen Arbeitsplätze, Displays und High End Geräte mit blauen und weißen Luftballons dekoriert. In kurzen Ansprache zeigt sich von Löwis als bekennender Anhänger seines kommunalen Krankenhauses. Und das beileibe nicht nur aus rein politischer Motivation, wie der Landrat offen durchblicken ließ.

Ich gebe zu: Ich bin auch privat ein Fan des Krankenhauses Agatharied. Olaf von Löwis (CSU), Landrat Miesbach

Schon bei einigen Aufenthalten im Kreiskrankenhaus in den letzten Jahren sei er immer gut behandelt worden.

Landrat Olaf von Löwis und Krankenhaus-Vorstand Benjamin Bartholdt – im Hintergrund Mitarbeiter der Klinik. / Quelle: Redaktion

Was das Strahlen an diesem Nachmittag angeht, stellt jedoch eine Frau den Landrat und Vorstand Bartholdt eindeutig in den Schatten: Barbara Vuzem. Die quirlige, dunkelhaarige Frau ist die stellvertretende Bereichsleiterin des grundsanierten ZSVA. Vuzem, die sich im Namen ihrer versammelten Kollegen bei allen Verantwortlichen für die tolle Zusammenarbeit in den letzten Wochen bedankte, platzte fast vor Stolz über ihren neuen Arbeitsbereich.

Die stellvertretende Bereichsleiterin berichtete engagiert von dem gemeinsamen Entwicklungsprozess hin zu den neu geschaffenen Arbeitsplätzen und lobte die neu angeschafften Geräte und die Arbeitsabläufe in den höchsten Tönen.

Barbara Vuzem präsentierte den Gästen voller Stolz die Vorteile der neuen ZSVA im Krankenhaus Agatharied. / Quelle: Redaktion

Solch positiv gestimmte Mitarbeiter wünscht sich wohl jeder Arbeitgeber – auch Bartholdt, wie man deutlich beobachten kann.

Mit der neuen Technik und unseren super modernen Arbeitsplätzen sind wir jetzt bereit für die nächsten 25 Jahre. Barbara Vuzem, stellvertretende Bereichsleiterin ZSVA

Der erste Tag der prognostizierten nächsten 25 Jahre in der neuen ZSVA beginnt am 19. Januar. Dann wird das neue Softwareprogramm für die Systemsteuerung hochgefahren und Vuzems Team beginnt mit der Arbeit. Immerhin durchlaufen in der neuen Zentralgutversorgung alle wiederverwendbaren Medizinprodukte, wie zum Beispiel die Operationsbestecke der rund 6.000 jährlichen Operationen im Krankenhaus und in Holzkirchen die automatisierte Reinigung – dort werden sie thermisch desinfiziert.

Ohne die ZSVA steht der Krankenhausbetrieb still

Vor der abschließenden Sterilisation nehmen Mitarbeiter im Rein-Raum die Kontrolle, die Prüfung und Zertifizierung an den neuen Arbeitsbereichen vor und verpacken das Medizingut auf die Container. 150 dieser Container sollen dann täglich in die großen Sterilisatoren geschoben werden, wie Vuzem den Medienvertretern später erklärt.

Wenn wir hier ein Problem haben, steht der ganze Krankenhausbetrieb still. Deshalb ist sowohl die programmierte digitale Steuerung als auch der hohe Qualifizierungsgrad unserer Mitarbeiter von größter Bedeutung. Barbara Vuzem, stellvertretende Bereichsleiterin ZSVA

Im Anschluss an die offizielle Eröffnung lud Vuzem die Gäste, unter denen sich auch viele Mitarbeiter aus anderen Abteilungen des Krankenhauses befanden, zum Gang zum Buffet ein. Zudem beantworteten ihre Kollegen und Kolleginnen an den einzelnen Stationen im Rein-Raum die Fragen der Gäste zu ihren Aufgaben und den Abläufen in der neuen ZSVA-Arbeitsroutine.

Besondere Freude bereitete es Vuzem und ihren Kollegen sichtlich, mit einer vorbereiteten Live-Musikeinlage selbst den Krankenhauschef zu überraschen. So klang der Nachmittag in Agatharied zu den musikalischen Klängen lässig aus. Wobei sicher auch viele Mitarbeiter nach den Strapazen der letzten Jahre das Versprechen des Landrats bei seiner Ansprache im Ohr gehabt haben:

Wir werden alles politisch Mögliche tun, um das Kreiskrankenhaus als solches zu erhalten. Olaf von Löwis (CSU), Landrat

Jetzt muss nur noch kräftig durchgeputzt werden, bevor der Tross von 14 Mitarbeitern die neuen Räumlichkeiten übernehmen kann. Aber das wird bestimmt kein Problem für die engagierte Gruppe. Die TS wünscht allen Mitarbeitern viel Erfolg und Spaß.

In der TS-Galerie erhaltet ihr einen Einblick hinter die Kulissen eures Kreiskrankenhauses in Agatharied:

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