“Ois ohne” kaufen jetzt auch im Tal

Gute Nachrichten für alle Menschen im Tal, die bisher bis Bad Tölz fahren mussten, wenn sie im Unverpacktladen einkaufen wollten. Das geht ab jetzt auch einfacher. Der Startschuss für eine besondere “Biofusion” im Tegernseer Tal ist gefallen. Die CO2-Bilanz wird’s freuen.

v.li.: Maria und Markus Bogner vom Boarhof in Holz gemeinsam mit Sabine Riesch, Geschäftsführerin des “Ois Ohne”-Ladens in Bad Tölz.

In Bad Tölz ist möglich, was viele Menschen im Tegernseer Tal bisher vermisst haben. Unverpackte Lebensmittel und Gebrauchsgüter zu erwerben. Alles aus biologischem Anbau oder Herstellung. Im “Ois ohne” in Bad Tölz entfällt der sonst so nervige Verpackungsmüll, der sonst ja immer nur den Inhalt der Gelben Tonne füllt. Unmengen an Plastik sammelt sich nach jedem Einkaufen und Kochen an.

Gestern kam es zum Zusammentreffen zweier Bio-Pioniere im Oberland: Dem Unverpacktladen, einem Genossenschaftsunternehmen mit seiner Geschäftsführerin Sabine Riesch, und den Besitzern des Boarhof Biohofladens und Cafés in Holz. Die beiden Betriebe starten eine Kooperation. Beginnend zuerst einmal mit einer Testphase bis zum November. In dieser Zeit können Kunden aus dem Tal auf der Seite des “Ois ohne” eine Bestellliste für das Sortiment herunterladen, ausfüllen und jeweils bis zum Dienstag einer Woche per Mail an den Unverpacktladen im Nachbarkreis mailen. Die Bestellungen können dann ab Donnerstagnachmittag bei Maria und Markus Bogner auf dem Hof in Holz abgeholt werden.

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Beiden ist die Freude über das gemeinsame Projekt anzusehen. Riesch ist sich sicher, dass sich die Kunden über den neuen Service freuen werden. So ist Riesch der Überzeugung, dass sich die Sortimente der beiden Betriebe ganz trefflich ergänzen werden.

Der Boarhof bietet Wurst, Käse, Gemüse und selbst gebackenes Brot, wir als Unverpacktladen bieten Lebensmittel wie Müsli, Getreide, Mehl, Nudeln, Hülsenfrüchte, Reis, Gewürze, aber auch ökologische Reinigungsmittel oder Hygieneartikel und vieles mehr.

Auch sie selbst kaufe zu gern im Boarhof in Holz ein. Immer bringe sie auch etwas Zeit mit, um in dem Salettl Hofcafé mit dem “wunderbaren Blick” auf den Tegernsee und einem Stück selbst gebackenen Kuchen eine Auszeit zu nehmen.

Eine eigene Ladenfläche im Tal? Viel zu teuer

Entstanden sei die Idee, so berichtet Markus Bogner, bei einem Einkauf in Bad Tölz. “Wir sind schon lange Kunde beim Unverpackt-Laden.” Selbst habe er immer wieder mit seiner Frau überlegt, wie man das ressourcensparende und nachhaltige Konzept auch im Tegernseer Tal umsetzen kann. Leider sei aber im eigenen Hofladen der Platz nicht ausreichend für das Sortiment. Und eine Ladenfläche sei rund um den See für das Vorhaben viel zu kostenintensiv, wie der Biobauer aus Leidenschaft weiter berichtet:

Wir sind ja kein Luxusladen, sondern verkaufen nur gesunde Lebensmittel – und das ohne Plastikverpackung.

Auf Kundensuche brauchen Riesch und die Bogners aus Bad Wiessee eigentlich nicht gehen, wie alle drei lachend bestätigen. “Unser Kundenstamm ist schon ziemlich gleich.” Wer in einem der beiden Läden einkaufe, tue dies in der Überzeugung, sich so gesund zu ernähren und gleichzeitig der Natur den nötigen Respekt zu erweisen. “Natürlich wäre es schön, den ein oder anderen Kunden von der Idee des “Unverpackten” Einkaufs zu überzeugen”, ergänzt Riesch.

Wer gezielt einkauft, kann auch bei Bioprodukten sparen

Mit der Kritik, dass Bio-Lebensmittel viel teurer seien als die im Supermarkt, können beide leben. Das lasse sich nicht vermeiden, wie Bogner bestätigt. “Wir haben keine Massenproduktion.” Das habe seinen Preis. Dafür aber sei die Qualität der von Hand produzierten Wurstwaren, dem Käse und dem Obst und Gemüse einfach hochwertiger. “Jeder weiß halt, was man kauft und wo es herkommt, wenn man bei uns auf den Hof kommt.” Einen Tipp hat der Bauer aus Leidenschaft aber doch noch für euch:

Wer unverpackt einkauft, kann selbst bestimmen, wie viel er von einem Produkt benötigt. Ganz anders als im Supermarkt, da bestimmen die Packungsgrößen über die Mengen.

Oft kauft man im Supermarkt notgedrungen mehr ein, als man tatsächlich benötigt, erklärt Bogner weiter. Zu viele Lebensmittel landeten so in unserer Gesellschaft auf dem Müll. Zudem sei es deutlich günstiger, wenn man selbst entscheiden kann, wie viel man von einem Produkt einkaufe.

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