Oma, erzähl doch mal von früher

Wie war das eigentlich damals im Zweiten Weltkrieg? Im Normalfall erfahren Schüler das nur aus ihren Geschichtsbüchern.

Anders am Tegernseer Gymnasium: Dort fand am Montag zum wiederholten Mal der Generationentreff zwischen Schülern und Senioren aus dem Rupertihof statt. Ein Vormittag mit vielen Fragen und vielen Antworten – und der Erkenntnis, wie es wirklich war.

Bei so viel gelebter Geschichte, lauschten die Schüler ganz gespannt und stellten Fragen über Fragen.
Bei so viel gelebter Geschichte lauschten die Schüler ganz gespannt und stellten Fragen über Fragen.

Als letzte Zeitzeugen der Geschichte berichteten die Senioren vom Rupertihof gestern Vormittag in Tegernsee über ihre Erlebnisse aus dem Zweiten Weltkrieg. Die Schüler und Schülerinnen der 11. Klasse des Gymnasiums Tegernsee konnten dadurch nicht nur Lücken des Geschichtsunterrichts füllen, sondern erlebten einen ganz persönlichen Einblick in die damalige Zeit.

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Geschichte aus erster Hand

Themen waren die Vorkriegsjahre, der Nationalsozialismus bis hin zum Wirtschaftswunder nach dem Zweiten Weltkrieg. Nachdem Schulleiter Dr. Werner Oberholzner die Gäste in der Aula offiziell begrüßt hatte, wurden die beiden Geschichtsklassen in kleine Gruppen von vier bis fünf Schülern aufgeteilt. Jede Schülergruppe setzte sich anschließend mit einem Senior zusammen, der seine persönliche Geschichte erzählte.

Edigna von Godin, die bereits zum fünften Mal am Generationentreffen teilnahm, berichtete von ihren Kindheitserinnerungen der 30er-Jahre bis hin zu einprägsamen Erlebnissen der Nachkriegszeit.

Und am Ende gab es nur noch Kartoffeln mit Spinat – und das immer und immer wieder. Das war dann nicht mehr so gut.

Tradition habe in ihrer Familie einen hohen Stellenwert und es sei immer offen über die Vergangenheit gesprochen worden, so Frau von Godin. Auf die Bitte ihrer Enkel, „Oma, erzähl mir doch was von früher“, gab die Seniorin ihre Erinnerungen schon immer gerne weiter.

Wie es überhaupt zu der Idee kam, erzählt Hauke Thomas, stellvertretender Leiter des Rupertihofs:

Es ist wichtig für unsere Jugend, diese Zeit nachvollziehen zu können. Die Idee entstand bei einem unserer Stammtische. Die Senioren sind die letzten Zeitzeugen, die diese Erinnerungen weitergeben können. Und wer möchte, kann dies im Rahmen des Treffens mit den Jugendlichen gerne machen.

Für die Jugendlichen ist das Zusammenkommen mehr als nur eine Erweiterung des Geschichtsunterrichts. Die Schülerin Marie-Teres Moser erzählt fasziniert: „Ich finde es sehr interessant, persönliche Geschichten zu hören. Von meinen Großeltern habe ich nicht so viel mitbekommen.“

Auch Geschichtslehrer Thomas Lang legt viel Wert darauf, dass die gewonnenen Erfahrungsberichte bei den Schülern vertieft werden. Letztes Jahr haben die Schüler durch Referate die Gespräche reflektiert. Heuer stehen zwar die Ferien vor der Tür, das Generationentreffen wird aber zu Beginn des nächsten Schuljahres wieder aufgegriffen.

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