Orkan wütete über dem Oberland

Am Freitagabend wütete über dem gesamten Oberland ein Gewitter mit orkanartigen Böen. Zwar war das schlimmste nach wenigen Minuten vorbei. Doch das reichte, um teilweise große Schäden zu verursachen.

Freitagabend, 21.30 Uhr. Die Straße zwischen Sauerlach und Otterfing war durch umgestürzte Bäume längere Zeit blockiert. Im Einsatz waren die Feuerwehren aus Arget (M) und Otterfing (MB) / Bild: Thomas Gaulke

Am Freitag zwischen 21:15 und 21:30 Uhr kam das Unwetter urplötzlich über das Oberland. Wie ein Schnellzug nahm der Wind Fahrt auf, wehte orkanartig über die Berge und brach in heftigen Böen, mit bis zu 110 Stundenkilometer, bis in die Täler ein. Waren es eine halbe Stunde vorher noch 25 Grad, stürzte das Thermometer während des Durchzugs um knapp zehn Grad. Dazu kam heftiger Regen auf.

Doch das schlimmste verursachte das nur wenige Minuten währende “Starkwindereignis”. So wurden im gesamten Landkreis teilweise ganze Bäume umgeknickt, große Äste krachten auf Nebenstraßen und blockierten diese zeitweise. Stärker betroffen waren die Zugstrecken der BOB und des Meridian. Laut der Bayerischen Oberlandbahn (BOB) lagen vor allem auf der Strecke zwischen Holzkirchen und Bayrischzell zahlreiche Bäume auf den Gleisen. Für BOB-Chef Bernd Rosenbusch war es „das schlimmste Unwetter seit bestimmt zwei Jahren“.

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Autobahn auch betroffen

Als Folge musste die Bahn unter anderem den Abschnitt von München in Richtung Holzkirchen zeitweise sperren. Als Schienenersatzverkehr waren diverse Busse im Einsatz. BOB-Mitarbeiter machten sich noch am Abend mit Sägen auf den Weg und schnitten die blockierten Streckenabschnitte wieder frei.

Die Strecke Tegernsee-Lenggries war am Samstagmorgen wieder befahrbar. Zwischen Holzkirchen, Schliersee und Bayrischzell dauerte es etwas länger. Doch auch dort fuhren ab Samstagmittag wieder die BOB-Züge.

Wegen Unwetterschäden bildeten sich auf der A8 Richtung Salzburg immer wieder Staus von rund zehn Kilometern Länge. Später in der Nacht war der Streckenabschnitt Weyarn-Irschenberg betroffen / Bild: Thomas Gaulke

Und auch auf der A8 ging am Freitagabend zeitweise nichts mehr. Der kurze, aber heftige Sturm ließ etliche Bäume und abgerissene Äste auf die Fahrbahn krachen. Die Autobahnpolizei berichtete noch am Sonntagmorgen von entwurzelten Baumstämmen und abgerissenen Ästen, die am Fahrbahnrand entlang der Autobahn in Fahrtrichtung Süden liegen würden.

Deswegen habe man auf den relevanten Streckenabschnitten aus Sicherheitsgründen eine reduzierte Höchstgeschwindigkeit angeordnet. Die Aufräumarbeiten dauern noch bis Anfang kommender Woche an.

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