Orkan wütet über dem Tegernseer Tal

Am Freitagabend wütete über dem Tegernseer Tal ein Gewitter mit orkanartigen Böen. Zwar war das schlimmste nach wenigen Minuten vorbei. Doch das reichte, um teilweise große Schäden zu verursachen.

Eine Weide krachte auf dem Campingplatz “Wallberg” auf ein Wohnmobil / Bild: Joachim Wilkerling

Am Freitag gegen 21:30 Uhr kam das Unwetter urplötzlich über den Tegernsee. Wie ein Schnellzug nahm der Wind Fahrt auf, wehte orkanartig über die Berge und brach in heftigen Böen, mit bis zu 110 Stundenkilometer, ins Tal ein. Waren es eine halbe Stunde vorher noch 25 Grad, stürzte das Thermometer während des Durchzugs um knapp zehn Grad. Dazu kam heftiger Regen auf.

Doch das schlimmste verursachte das nur wenige Minuten währende “Starkwindereignis”. So wurden im gesamten Tegernseer Tal teilweise ganze Bäume umgeknickt, große Äste krachten auf Nebenstraßen und blockierten diese zeitweise.

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107,3 Stundenkilometer – so stark wehte der Wind an einer Tal-Wetterstation in Rottach-Egern.

Auf dem Campingplatz “Wallberg” entwurzelte der Sturm eine große Weide. Diese stürzte auf ein Wohmobil. Dass dabei – nach aktuellem Stand – keine Personen verletzt wurden, grenzt fast an ein Wunder.

Und auch ein Münchner hatte Glück im Unglück. Erst heute Nachmittag bemerkte der Mann, der sein Auto auf einer Forststraße an der Sutten abgestellt hatte, das gestern Abend ein Baum auf sein SUV gekracht war. Der Baum musste von 20 Rottacher Feuerwehrlern scheibchenweiße vom total zerstörten Auto abgetragen werden.

In weiser Voraussicht hatten die Veranstalter des Wiesseer Seefestes bereits am Freitagvormittag die Reißleine gezogen. Der Verschiebetermin ist für den morgigen Sonntag angesetzt.

Bild: Feuerwehr Rottach-Egern

Stärker betroffen waren die Zugstrecken der BOB und des Meridian. Laut der Bayerischen Oberlandbahn (BOB) lagen vor allem auf der Strecke zwischen Holzkirchen und Bayrischzell zahlreiche Bäume auf den Gleisen. Für BOB-Chef Bernd Rosenbusch war es „das schlimmste Unwetter seit bestimmt zwei Jahren“.

Als Folge musste die Bahn unter anderem den Abschnitt von München in Richtung Holzkirchen zeitweise sperren. Als Schienenersatzverkehr waren diverse Busse im Einsatz. BOB-Mitarbeiter machten sich noch am Abend mit Sägen auf den Weg und schnitten die blockierten Streckenabschnitte wieder frei. Die Strecke Tegernsee-Lenggries war am Samstagmorgen wieder befahrbar. Zwischen Holzkirchen, Schliersee und Bayrischzell dauerte es etwas länger. Doch auch dort fuhren ab Samstagmittag wieder die BOB-Züge.

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