14.000 Fahrzeuge befahren täglich die B 472 westlich von Waakirchen, stellt Peter Schiffmann, Leiter der unteren Straßenverkehrsbehörde den Ist-Zustand fest. Rund 10.000 Wagen seien es östlich der Gemeinde. Der Schwerverkehr sei besonders belastend: Rund 850 Lkw fahren jeden Tag durch Waakirchen. Nur in der Ortsdurchfahrt von Miesbach werde dieser Wert überboten, hier seien es 10.000 Lkw täglich.
Die Lösung könnte eine Südumfahrung sein. Christian Rehm, Leiter des Fachbereichs Straßenbau im Staatlichen Bauamt Rosenheim, erklärt, dass das Bauamt für den neuen Bundesverkehrswegeplan eine Trasse südlich von Waakirchen angemeldet hat. Verbindlich sei dieser Verlauf aber noch nicht. Die angemeldete Trasse führe dort entlang, wo keine „absoluten Ausschlusskriterien“ zu finden seien, wie im Naturschutz- oder Artenschutzrecht begründet.
Fünf bis zehn Jahre bis zur Umgehung
Das Bundesverkehrsministerium werde erst alle gemeldeten Projekte bewerten. Ergebnisse sollen in diesem Frühjahr veröffentlicht werden. Dann soll nach Beratungen über ein neues Fernstraßenausbaugesetz entschieden werden. Bis Ende des Jahres will man damit fertig sein. Teil dieses Gesetzes sei ein neuer Bedarfsplan für die Bundesfernstraßen.
Doch um auch geplant und gebaut zu werden, muss die Ortsumfahrung Waakirchen in den „vordringlichen Bedarf“ aufgenommen werden. Fünf bis zehn Jahre werde es aber noch dauern, so Rehm auf die Frage, wann die Ortsumfahrung realisiert werden könnte.
Kurzfristige Maßnahmen sollen Linderung verschaffen
Bürgermeister Sepp Hartl dagegen erklärt, dass trotz dieser Planungen der Ist-Zustand nicht bestehen bleiben könne. Gleichzeitig kritisiert er das Staatliche Bauamt:
Der Ausbau der B 472 östlich von Waakirchen und die Einleitung der Planfeststellung ist uns bereits im Jahr 2008 zugesichert worden. Bisher wurde sie noch nicht angegangen.
Allerdings existieren bereits Pläne für einen straßenbegleitenden Geh- und Radweg mit Querungshilfe und Linksabbiegespur in die Glückaufstraße, entgegnet dagegen das Landratsamt. Um das Problem kurzfristig zu lindern sieht Hartl nur eine Lösung: Die Versetzung eines Ortschildes sowie entweder ein Geschwindigkeitstrichter oder eine Verkehrsinsel am Ortseingang aus Richtung Bad Tölz kommend. Auf der Staatsstraße 2365 könnte es Vergleichbares am Süd-östlichen Ortseingang von Hauserdörfl geben.
Die Teilnehmer des Fachgesprächs wollen jetzt erst einmal abwarten, ob die Ortsumfahrung Waakirchen in den vordringlichen Bedarf des Bundesverkehrswegeplans aufgenommen wird. Nach dieser Entscheidung soll darüber bei einem nächsten Treffen des Runden Tischs beraten werden.
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