Osteoporose – eine weltweite Epidemie

Etwa jede dritte Frau und jeder fünfte Mann in Deutschland entwickelt ab dem 50. Lebensjahr eine Osteoporose. Die Fallzahlen steigen weltweit stark an, da (nicht nur in Deutschland) die Menschen immer älter werden. In unserem Land wird die Zahl der Betroffenen auf etwa 8 Millionen geschätzt. Eine genaue Angabe ist schwierig, da die Dunkelziffer sehr hoch ist. Denn Osteoporose ist eine schleichende Krankheit. Oft treten keine Symptome auf, bis es irgendwann zu einem Knochenbruch kommt. Der kann durch einen Sturz ausgelöst werden, tritt oft aber auch spontan auf – vor allem an der Wirbelsäule.

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Osteoporose schwächt den Knochen nachhaltig

Bei der Osteoporose kommt es zu einer Abnahme der Knochendichte (= festigkeit), die Mikroarchitektur des Knochengewebes wird zunehmend zerstört. So können schon leichte Stöße oder Stürze zu Knochenbrüchen führen. Am häufigsten treten die Brüche an Wirbelkörpern, am Handgelenk und am Schenkelhals auf, aber auch an Becken oder Oberarm. Die Folge sind oft lang anhaltende Schmerzen und stark eingeschränkte Mobilität mit einem massiven Verlust an Lebensqualität und der Fähigkeit, das Leben noch selbstständig zu meistern.

Etwa die Hälfte der von einem osteoporotisch bedingten Knochenbruch betroffenen Menschen erleidet weitere Frakturen. Experten schätzen, dass weniger als die Hälfte der älteren Menschen, die eine Schenkelhalsfraktur erleiden, wieder ohne Hilfe wird gehen können. Die Rate der dauerhaft pflegebedürftigen Patienten wird auf circa 20 Prozent geschätzt.

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Osteoporoserisiko erfassen

Wichtig ist es, schon frühzeitig das Risiko eines Knochenbruchs zu bestimmen. Dazu eignet sich neben dem ärztlichen Anamnesegespräch (schwere Krankheiten, Medikamente wie Kortisonpräparate oder Magensäureblocker und auch der Lebensstil können die Osteoporose auslösen oder beschleunigen) eine Knochendichtemessung. Bei auffälligem Befund muss eine Osteoporose-Behandlung eingeleitet werden, die sich dann aus Medikamenten, Nahrungsergänzungen (Vitamin D und Calcium) und meist auch einer Lebensstilveränderung zusammensetzen kann. Letztere betrifft vor allem regelmäßige Bewegung, idealerweise ein Kräftigungsprogramm für die Muskulatur, die geeignet ist, Stürzen vorzubeugen und gleichzeitig die Neubildung der Knochensubstanz zu fördern. Wichtig ist aber auch ein ausführliches Aufklärungsgespräch, z.B. um Stürze im heimischen Umfeld durch strukturelle Vorkehrungsmaßnahmen zu vermeiden (Haltegriffe im Bad, zweiter Handlauf an der Treppe, Stolperfallen beseitigen etc.).

Frühe Aufklärung der Öffentlichkeit

Man kann folglich viel tun – nein, man muss es tun! Das erklärte Ziel muss es sein, schon den ersten Knochenbruch zu vermeiden. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt, er wird Sie ausführlich und kompetent informieren. Das Motto muss lauten: „Jetzt handeln, nicht erst, wenn es zu spät ist.“

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