In seiner Präsentationstour sprach Overs am Dienstag Abend im Hotel zur Post vor Wiesseer Vermietern. Logo, Gastgeberverzeichnis, Tegernsee Card und ein klares Eingeständnis – so die Eckpunkte seiner Rede.
Mitte November wurden in Bayrischzell die neuen Logos für die „Alpenregion Tegernsee Schliersee” und die Premiumregion „Der Tegernsee“ vorgestellt.
Dass viele Einheimische den neuen Markenauftritt relativ kritisch sehen, zeigen nicht nur die mittlerweile über 200 Kommentare, die auf der TS und über Facebook abgegeben wurden. So bezeichnete Jens Hecker stellvertretend für viele Leser das Logo des Tegernsees als „viel zu altbacken und bieder“. Einige Tage später reagierte Georg Overs, Geschäftsführer der Tegernseer Tal Tourismus GmbH auf die Kritik und erläuterte im TS-Interview die Vorteile und den Entstehungsprozess des neuen Markenauftritts.
“Auch die alten Logos wurden kritisiert”
Dass dazu aber noch immer Gesprächsbedarf besteht, zeigte sich am Dienstag Abend auf dem Stammtisch der Wiesseer Vermieter. Denn auch dort können sich noch nicht alle mit dem Auftritt anfreunden und wollten nochmals wissen, wie das neue Design entstanden war.
Wie im Masterplan Tourismus vorgesehen, galt es, so Overs in seiner Rede, eine neue Marke zu entwickeln. Analysen hätten gezeigt, dass die gewünschte Wirkung über die bisherigen Logos nicht erreicht wird und unter anderem der Tegernsee eben nicht als Marke erkannt wird. „Auch die alten Logos hatten keine große Akzeptanz und wurden oft kritisiert“, betonte Overs.
Einstimmige Entscheidung
Das neue Design gefalle zwar nicht jedem, vermittelt jedoch eine klare Botschaft und einen Markenkern, erklärte der TTT-Geschäftsführer. Ein Kompetenzteam aus Politik, Touristikern, Hoteliers sowie den privaten Gesellschaftern der Tourismusorganisationen ATS und TTT hatte sich hierfür in den letzten zwölf Monaten zusammengesetzt und diese Werte herausgearbeitet.
„Das war eine breite Entscheidung und kein Beschluss eines Einzelnen“, so Overs weiter. Eine Auswahl von Agenturen habe dann Vorschläge für die neuen Logos erarbeitet. Am Ende entschied man sich einstimmig für das heutige Design. Dazu Overs vor rund zwei Wochen im Interview mit der Tegernseer Stimme:
Die Logos sind nicht altbacken, sondern zeitlos. Sie sprechen die Zielgruppen klar an. Zudem vermitteln sie eine Botschaft, die auch im Markenkern hinterlegt ist. Sie sollen als Güte- und Qualitätssiegel für den Tegernsee und die Alpenregion Tegernsee Schliersee dienen.
Eine Überzeugung, die er auch am Dienstag erneut deutlich machte. „Mit diesem Logo haben wir wirklich die Chance langfristig am Markt aufzutreten”. Daher habe man sich eben ganz bewusst gegen ein hoch modernes Design entschieden. „Viele meinen es muss uns gefallen. Dabei ist der Wiedererkennungswert für den Gast viel wichtiger”, betonte auch einer der Vermieter.
Die Anwesenden wollten zudem wissen, welche Kriterien erfüllt werden müssen, dass auch sie mit dem neuen Logo der Premiummarke „Der Tegernsee“ werben dürfen. „Das ist noch nicht ganz entschieden, klärt sich aber zeitnah”, so Overs` Antwort darauf.
Gastgeberverzeichnis in der Kritik
Im Anschluss an die Debatte über den Markenauftritt kam man auf das vor kurzem neu erschienene Gastgeberverzeichnis zu sprechen. Die Vermieter zeigten sich zum Teil unzufrieden mit der Bildauswahl. Vor allem das Coverbild, aber auch die Gestaltung im Innern des Verzeichnisses konnte nur wenig überzeugen. Georg Overs betonte, dass die TTT gerade hier eng mit den Gastgebern zusammenarbeitet.
Das Bild auf dem Cover aktiviert und es löst Emotionen aus. Über die Bildgestaltung im Innern werden wir intern nochmal sprechen.
Auch monierten einige Gastgeber, dass die Tegernsee Card erst auf einer der letzten Seiten des 180 Seiten dicken Katalogs beworben wird. “Es ist wichtig, dass der Gast weiß, dass es diese Karte gibt. Daher sollte sie auch weiter vorne beworben werden”, betonte eine der Vermieterinnen. Gerade jüngere Urlauber würden die Karte gar nicht wahrnehmen.
Doch für Overs ist es kein Nachteil, wenn die Karte nicht gesehen wird. So gab der TTT-Chef zu bedenken, dass die Tegernsee Card deutlich teurer werde, wenn sie jeder Gast intensiv nutzen würde. Die Hauptaufgabe sei es die Gäste für den Tegernsee zu begeistern, erst dann kommt die Tegernsee Card, betonte Overs.
“Wir haben uns etwas übernommen”
Am Ende gestand der Geschäftsführer der TTT ein, dass in den letzten Monaten die Kommunikation mit den Vermietern nicht ganz optimal gelaufen sei und gab zu, dass man den Prozess rund um den neuen Markenauftritt im Vorfeld hätte besser steuern und auch erklären können.
Im Nachhinein betrachtet haben wir uns mit den Fusionsverhandlungen, den Umzügen und der Markenentwicklung schon etwas übernommen.
Eine Erkenntnis, die für die meisten Gastgeber nicht neu sein dürfte.
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