Der Fahrer eines in Bulgarien zugelassenen LKW war am Samstag, 29. Mai, auf der A8 unterwegs. Als der Fahrer an der Tank- und Rastanlage Holzkirchen eine Pause einlegen wollte, hörte er plötzlich ein deutliches Klopfen. „Die Geräusche kamen von seinem Auflieger, der vollständig mit Paletten beladen war“, so die Polizei.
Der Fahrer rief sofort den Notruf. Nach dem Eintreffen der verständigten Polizei öffnete er die abgeschlossene Ladefläche. „In einem engen Zwischenraum standen zwei Personen. Eigenen Angaben zufolge handelt es sich um einen 30-jährigen Pakistaner und einen 16-jährigen Afghanen“, heißt es weiter.
Ohne Essen eingesperrt
Beide wurden in die Dienststelle der Bundespolizei nach Rosenheim gebracht und dort zunächst versorgt. Die Migranten schilderten den Ermittlern, dass sie drei Tage lang in dem Auflieger eingesperrt gewesen wären. Sie hätten kein Essen und lediglich je eine Flasche Wasser dabeigehabt.
Bezahlte Schleuser sollen ihnen in Serbien nachts Zugang zur Ladefläche verschafft und diese anschließend wieder verschlossen haben. Dem Jugendlichen zufolge habe die organisierte Schleusung allein für ihn 9.000 Euro gekostet. „Da das Geld nur geliehen wäre, müsse er baldmöglichst arbeiten, damit die Summe zurückgezahlt werden könne“, schildert die Polizei die Aussage des mutmaßlich 16-Jährigen.
16-Jähriger in der Obhut des Miesbacher Jugendamtes
Der LKW-Fahrer selbst erklärte den Beamten, nichts von dem heimlichen Zustieg mitbekommen zu haben. Die Polizei erklärt: „Sehr wahrscheinlich habe er während dieser Aktion eine Ruhephase eingelegt und geschlafen. Nachdem er gegenüber den Beamten die erforderlichen Angaben gemacht hatte, durfte er seine Tour fortsetzen.“
Der pakistanische Staatsangehörige wurde nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen in eine Aufnahmestelle für Flüchtlinge gebracht. Der minderjährige Afghanen wurde in die Obhut des Miesbacher Jugendamts gegeben. Die Bundespolizei in Rosenheim hat die Ermittlungen wegen einer Lkw-Schleusung aufgenommen.
SOCIAL MEDIA SEITEN