Mitte Juli sollte in Thann ein großes Polo-Turnier stattfinden. Doch kurz vor dem Start der Schock. Einige Tiere standen unter dem Verdacht, sich mit einer gefährlichen Seuche infiziert zu haben. Die Rede war von neun Pferden, die in Kontakt mit der ansteckenden Blutarmut der Einhufer gekommen sein könnten. Sechs der Pferde hatten zuvor bei einem anderen Polo-Turnier Kontakt zu bereits infizierten Tieren. Drei weitere standen jetzt in den Stallungen neben diesen Tieren.
Der erste Schnelltest auf den gefährlichen Virus war negativ ausgefallen. Jetzt ist auch das Ergebnis des zweiten Tests da, wie der Pressesprecher des Landratsamts Birger Nemitz auf Nachfrage erklärt:
Das Ergebnis des Agar-Gel-Immundiffusionstest, des Coggins-Tests, liegt nun vor. Es hat das Ergebnis des vorherigen ELISA-Tests bestätigt. Beide Tests sind negativ ausgefallen. Somit haben wir momentan keinen Hinweis auf das Vorkommen der Ansteckenden Blutarmut der Einhufer -Equine Infektiöse Anämie (EIA) im Landkreis Miesbach.
Die Krankheit ist eine anzeigepflichtige Tierseuche. Es gibt Vermutungen, dass bestimmte Pferderassen immun sein könnten. Doch in der Regel verläuft die Erkrankung tödlich. Sofern ein Ausbruch bekannt wird, sind die Behörden verpflichtet, die Öffentlichkeit zu informieren. Tiermediziner unterscheiden zwischen einer akuten und einer chronischen Form. Erkrankte Tiere verlieren an Körpermasse, haben plötzliches Fieber oder Abgeschlagenheit, es treten Ödeme an den Gliedmaßen und am Bauch.
Erst Mitte September Gewissheit
Mit der Auswertung der ersten beiden Tests ist die Sache aber leider noch nicht erledigt. Dabei handele es sich zusammen um den ersten Test. „Per Gesetz ist ein zweiter Test vorgeschrieben“, so Nemitz. Nach der Verordnung sei „die serologische Untersuchung frühestens im Abstand von 90 Tagen, gerechnet vom Tag des letztmaligen Kontaktes zu dem seuchenkranken Einhufer, zu wiederholen“.
Das bedeutet konkret, dass der Test frühestens am 16. September erneut durchgeführt werden kann. Um den 20. September herum, wird man dann endgültige Gewissheit haben. „Bis dahin müssen die neun gesperrten Polo-Pferde leider weiter unter Quarantäne bleiben“, erklärt Nemitz. Ein Turnier mit externen Pferden könne bis zu diesem Zeitpunkt nicht stattfinden. Gegen ein Turnier nur mit Pferden, die bereits in Thann sind, spreche hingegen nichts.
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