Von Kreuth bis Sylvenstein:
Polizei nimmt jugendliche Motorrad-Rowdies ins Visier

Illegale Street-Action von Kreuth bis Sylvenstein: Am Montag fasste die Wiesseer Polizei einen 19-jährigen Motorradfahrer aus Kreuth.

Gestern fasste die Wiesseer Polizei einen Motorradfahrer. / Foto: Lena Müssig

Schon seit dem Sommer erhält die Polizeiinspektion Bad Wiessee Hinweise zu jugendlichen Motorradfahrern, die ohne Zulassung von Kreuth bis zum Sylvensteinsee ihr Unwesen treiben. Speziell in den frühen Nachtstunden sollen Anwohner immer wieder von aufheulenden Motorgeräuschen gestört werden. Für die Polizei gestaltet sich dieser Umstand gar nicht so leicht. „Einerseits möchte die jeweilige Streife die Jugendlichen sofort stellen, jedoch galt es immer die Verhältnismäßigkeit zu beachten. Es bringt nichts, wenn bei einer Verfolgungsfahrt ein jugendlicher Motorrad-Freak dann von der Straße abfliegt, weil er sich nicht erwischen lassen will. Aber veräppeln lassen wollen wir uns natürlich auch nicht“, so PI-Leiter Thomas Heinrich.

Nur eine Frage der Zeit

Gestern Nachmittag war es daraufhin so weit: Ein 19-jähriger Kreuther wurde von einer Streife der Bad Wiesseer Polizei sowie einer zivilen Fahndungsstreife der Autobahnpolizei Holzkirchen gestellt. Dazu die Polizeiinspektion Bad Wiessee: “Der Kreuther war ohne Kennzeichen auf der Bundesstraße zunächst einem Verkehrsteilnehmer aufgefallen. Der junge Mann nutzte noch einen Fußweg in Wildbad Kreuth, um sich der Kontrolle zu entziehen.” Aufgrund weiterer Hinweise und Ermittlungen konnte der daraufhin 19-Jährige zu Hause angetroffen werden. Sein Motorrad habe er laut Polizeiangaben neben einem Waldweg in unwegsamen Gelände versteckt. Den restlichen Weg nach Hause legte er zu Fuß zurück.

Laut Angaben des 19-Jährigen gehört das KTM-Motorrad seiner Freundin, einer 18-Jährigen aus Gaissach. Ein Gutachten soll nun klären, in welchem Zustand sich das Motorrad befindet. Ermittlungen wegen Straftaten im Straßenverkehr gegen den Kreuther und der Gaissacherin laufen an und werden nach Abschluss an die Staatsanwaltschaft übergeben. Abschließend erklärt Heinrich: “Die Straftaten zur Anzeige bringen, ist die eine Sache, genauso wichtig ist uns, dass es eine Lehre ist, für diejenigen, die ebenfalls mit in dieser Szene unterwegs sind.” “Denn”, erklärt der PI-Leiter, “wir möchten keine Unfälle mit Schwerverletzten oder sogar tödlichem Ausgang aufnehmen müssen, nur weil die Jugendlichen für Videoauftritte in den sozialen Medien wahnsinnig gefährliche Fahrübungen wie Wheelies oder das stehend auf der Sitzbank Fahren usw. im öffentlichen Straßenverkehr durchführen. Wir werden diese Aktionen mit aller Konsequenz verfolgen.”

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