Am Mittwoch eskalierte eine Situation im Krankenhaus Agathried. Eine Patientin ging auf Polizei und Feuerwehr los. Mehrere Personen wurden erheblich verletzt.
Am 28.12.2022 kam es gegen 22 Uhr zu einem tätlichen Angriff auf einen Polizeihauptkommissar aus Hausham und dessen Kollegin aus Miesbach. Beide gehören zur Polizeiinspektion Miesbach und wurden erheblich verletzt.
Gegen 21.30 Uhr rief eine Ärztin des Krankenhauses Agatharied bei der Polizei in Miesbach an. Eine Patientin wolle sich nicht weiter behandeln lassen, stattdessen das Krankenhaus verlassen. Dies lasse aber ihr momentaner Zustand nicht zu. Die Ärztin bat um Hilfe. Allerdings wurden die Polizisten nicht über ein wichtiges Detail informiert: Die Patientin war am Nachmittag mit einem Mix aus Betäubungsmittel und Alkohol im Körper ins Krankenhaus gekommen. Schon da habe sie angedeutet, dass sie Polizisten attackieren wolle.
Heftige Schläge
Die Beamten trafen die Patientin im Foyer des Krankenhauses an. Die Frau erklärte erneut, dass sie mit der weiteren Behandlung nicht einverstanden sei und das Krankenhaus verlassen wolle. Überhaupt: Sie habe zuvor die Feuermelder eingeschlagen, um das Erscheinen der Polizei zu erzwingen. Die dürftig bekleidete Patientin wirkte aufgebracht. Die Polizisten willigten ihrem Wunsch unter zwei Bedingungen ein: Sie solle von Verwandten aus dem nördlichen Landkreis abgeholt werden. Zudem möge sie sich noch einmal in der Notaufnahme untersuchen lassen. Die Patientin lehnte ab.
Im Foyer, so die Polizei, habe sie dem Hauptkommissar mit einem ausholenden Faustschlag auf den linken Hinterkopf geschlagen. Vom Schlag überrascht und leicht benommen, habe er sich nicht vor einem zweiten Schlag schützen können. Letztlich sei es ihm dennoch gelungen, die über 100 Kilogramm schwere Person gemeinsam mit seiner Kollegin zu Boden zu bringen und so weitere Verletzungen für alle Beteiligten zu verhindern.
Beleidigungen folgten
Die Polizisten sollen als “Nazischweine, Wichser, Fotze, Bullenschweine” beleidigt worden sein. Personen der Feuerwehr Hausham hatten zudem ihre Hilfe bei der Fixierung der Patientin angeboten. Sie wurden verpflichtet, bei der Fixierung der Patientin – wenn nötig, mit Gewalt – zu helfen. Auch hier wurde die Patientin gewalttätig: Sie biss einem Feuerwehrmann in die Hand.
Mit vereinten Kräften wurde sie in die psychiatrische Abteilung gebracht. Der Einsatz blieb für die Beamten nicht folgenlos: Bevor für die beiden Polizeibeamten der Dienst beendet war, habe sie dem 59-jährigen Polizeihauptkommissar noch in sein Gesicht gespuckt. Er erlitt eine Schädel- und Brustprellung, die 25-jährige Kollegin eine Knieverletzung am linken Bein.
Eine erhebliche Strafe dürfe auf die junge Frau zukommen. Sie sei bereits mehrfach polizeilich in Erscheinung getreten. Hinzu kommen zivilrechtliche Klagen der verletzten Beamten.
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