Wo doch die Deutsche Post behauptet, dass 95 Prozent der Briefe ihr Ziel nach einem Tag erreichen, vorausgesetzt, man wirft sie vor der letzten Leerung ein. Davon ist man in Gmund zurzeit weit entfernt. „Die Post ist ein Ärgernis“, so Bürgermeister Georg von Preysing bei der jüngsten Gemeinderatssitzung.
Früher sei die Post meistens schon mittags dagewesen. Momentan komme sie häufig erst nachmittags zwischen zwei und fünf zum Rathauschef nach St. Quirin nach Hause. Das kann unter Umständen zum Problem werden. Beispielsweise wenn die Gemeinderäte ihre Sitzungsladungen nicht fristgerecht zugestellt bekämen. „Dann könnten Entscheidungen auch angefochten werden“, so von Preysing.
Gemeinde beschwert sich – Post gibt kleinere Probleme zu
Ist die Post vielleicht weggekommen? Und wo landet sie eigentlich? Von Preysing ging erst mal den „kleinen Dienstweg“ und fragte einfach seine Postbotin. „Andere Arbeitszeiten, hoher Krankenstand, große Fluktuation“, so die Antwort.
Weil die Probleme bei der Briefzustellung schon länger andauern, will sich die Gemeinde nun offiziell bei der Post beschweren. Klaus-Dieter Nawrath, Pressesprecher für Oberbayern bei der Deutschen Post, gibt auf Nachfrage kleinere Probleme „in einem der Bezirke von Januar bis März“ zu.
Diese hätten aber nichts mit dem neuen Zustell-Stützpunkt zu tun, den der Rathaus-Chef für die Zustellschwierigkeiten im Verdacht hatte. Seit Herbst vergangenen Jahres sind – aus wirtschaftlichen Gründen – die Verteilerstationen am Postamt Gmund und in Finsterwald weggefallen.
Sechs Zusteller sind genug – aber bei Krankheit wird’s eng
Stattdessen hätte ein neuer Stützpunkt in Hausham die Verteilung für Gmund übernommen. Andere Bereiche im Tal, wie etwa Kreuth oder auch Waakirchen, haben dagegen eigene Zustell-Stützpunkte. In letzter Zeit hätte es dagegen vor allem in einem Zustellgebiet in Gmund nicht kompensierbare Personalengpässe gegeben.
„Dafür müssen wir uns entschuldigen“, so der Post-Sprecher. Zwar seien für die Gmunder Zustellung sechs Boten eingeteilt. Doch krankheitsbedingt hätten Bürger an einigen Tagen nur eingeschränkt Post bekommen. In der Regel bleibe es schon bei dem Leitspruch der Post, „dass 95 Prozent der Briefe ihr Ziel nach einem Tag erreichen“, so Nawrath.
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