Probleme mit Rottacher Jugendcamp

Seit acht Jahren kommen jeden Sommer Jugendliche zwischen 16 und 26 Jahren aus aller Welt nach Rottach-Egern, um in einem dreiwöchigen Workcamp der Gemeinde und dem Bauhof bei allerlei gemeinnützigen Arbeiten zu helfen.

Dem Antrag für kommendes Jahr hat der Gemeinderat einstimmig zugestimmt. Jedoch nicht ohne Bedenken.

Jugendliche aus aller Welt kommen nach Rottach, um zu arbeiten
Jugendliche aus aller Welt kommen nach Rottach, um zu arbeiten

Viele junge Freiwillige aus der ganzen Welt verbringen ihren Sommer in Deutschland, um sich in Workcamps für gemeinnützige Projekte einzusetzen. Dafür können sich die Jugendlichen schriftlich oder online bewerben und auch ihr „Lieblingscamp“ oder einen Projektschwerpunkt aussuchen. In Rottach-Egern steht beispielsweise die Landschaftspflege im Mittelpunkt.

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In den zurückliegenden Jahren haben die Jugendlichen bei der Wiederinstandsetzung von Wanderwegen mitgeholfen oder unter Aufsicht von Bauhofsmitarbeitern z. B. Wasserrinnen neu verlegt, Sträucher zurückgeschnitten und bei vielen kleinen Dingen mitgeholfen. Bisher war die Gemeinde stets der Meinung, dass von dem dreiwöchigen Aufenthalt nicht nur die Jugendlichen profitieren, sondern auch die Gemeinde einen Nutzen aus den Helfern zieht.

Vorfälle sorgen für Unmut

In der vergangenen Gemeinderatssitzung letzte Woche, in der es darum ging, den Antrag für das kommende Jahr erneut zu bewilligen, kamen jedoch einige Zweifel auf. Grund dafür dürften Vorfälle in diesem Sommer sein, die für einigen Unmut gesorgt haben.

Gewohnt wurde wie jedes Jahr im „Schinnerhaus“ in unmittelbarer Nachbarschaft der Rottacher Schule. Dieses ist ursprünglich dafür gedacht, den Jugendlichen Raum für Freizeitaktivitäten und Entspannung zu bieten. Heuer haben es die Freiwilligen aber schon in der ersten Nacht so übertrieben, dass sogar die Polizei gerufen werden musste.

Bauhofsleiter Georg Erhardt scheint aufgrund dieser Vorfälle jedenfalls nicht böse zu sein, wenn die Jugendlichen im nächsten Jahr nicht kommen würden, so Bürgermeister Franz Hafner. Er sei immer der Meinung gewesen, dass dies eine gute Sache sei, meint Hafner. “Aber wenn es zur Belastung für unsere Mitarbeiter wird, sollten wir es vielleicht lassen”, meint der Bürgermeister.

Bessere Betreuung

Einige Gemeinderäte waren da allerdings anderer Meinung. So erklärt beispielsweise Alexandra Wurmser (CSU), dass das Projekt in den Jahren zuvor immer gute Resultate gebracht habe und in jedem Jahr andere Jugendliche kommen. “Deswegen bin ich eigentlich dafür, dass wir das auch weiterhin machen”, so Wurmser.

Die Mitglieder des Jugendworkcamps in diesem Jahr
Die Mitglieder des Jugendworkcamps sorgten in diesem Jahr für Probleme

Eine intensivere Betreuung soll im kommenden Jahr allerdings helfen, weitere Vorfälle zu vermeiden. Gemeinderat Karl Deisler (FDP) hat sich schließlich dazu bereiterklärt, die In-Empfang-Nahme der Helfer zu übernehmen. „Wenn ich von der Gemeinde das Vertrauen ausgesprochen kriege und Zeit habe, stehe ich da gerne zur Verfügung“, so Deisler.

Letzten Endes hat der Gemeinderat dem Antrag, mit der Berücksichtigung einer intensiveren Betreuung und besserer Organisation, doch einstimmig zugestimmt.

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