Doch nicht alle Anwohner und Gemeinden in Kalifornien sind von der Idee begeistert. Den vermeintlich positiven Aspekte einer Legalisierung – etwa zusätzliche Steuereinnahmen – sehen sie skeptisch entgegen. Vor der US-Wahl haben sich viele besorgte Bürger zu Initiativen zusammengeschlossen, die einen positiven Wahlausgang verhindern sollten.
Kalifornien ist nicht der einzige Bundesstaat in den USA, der Besitz, Verkauf und Konsum von Cannabis zur Abstimmung stellt. Neun Bundesstaaten haben die Liberalisierung und Legalisierung der Droge ihren Bürgern überlassen. Neben Kalifornien haben auch die Bundesstaaten Maine, Massachusetts und Nevada in den US-Wahlen 2016 diesem bahnbrechenden Paradigmenwechsel im amerikanischen War on Drugs zugestimmt.
Allerdings haben viele kalifornische Städte ihre Souveränität gegenüber dem Bundesstaat ausgesprochen. Die Stadt San Jose etwa hat beschlossen, trotz einer Legalisierung keinen Verkauf und keinen Anbau in der Stadt zu erlauben. Viele der Bürger haben Angst, dass Cannabis unterschätzt wird. Zudem berufen sich die Gemeinden auf das Bundesrecht, das Cannabis uneingeschränkt verbietet. Konservative Werte sollen mit diesem Protest erhalten bleiben.
Auch in Deutschland werden in der Drogenpolitik ständig die Vor- und Nachteile von einer Legalisierung debattiert. Cannabis gilt für viele Menschen als Einstiegsdroge, die unbekannte psychologische Störungen auslösen kann. Die Argumente für eine Legalisierung hingegen überwiegen derzeit: hohe Steuereinnahmen können präventiv für Suchtgefährdete genutzt werden, während die Polizei und Gerichte entlastet werden. Außerdem könnte eine staatliche Regulierung von Anbau für eine hohe Qualität und weniger Giftstoffe auf dem Schwarzmarkt sorgen. Doch diese Argumente überzeugen – trotz Wahlresultat – viele Gemeinden in Kalifornien eben (noch) nicht. Sie scheinen eine neue Ära der Prohibition auszurufen.
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