Radler an der Seepromenade wieder verbieten?

Eigentlich sollte es nur um die Widmung sechs kleiner Wege in Wiessee gehen. Doch plötzlich wurde daraus eine Diskussion um ein altbekanntes Reizthema. Radfahren an der Seepromenade weiter erlauben oder doch wieder verbieten?

Seit 2017 ist die gesamte Seepromenade auch für Radfahrer frei. Soll nun doch wieder ein Verbot her? / Quelle: Klaus Wiendl

Ursprünglich sollte es eigentlich nur um die Widmung sechs kleiner Wege in Wiessee gehen, unter anderem zwei Richtung Seepromenade. Im Zuge dessen kam die Frage auf: Lässt man auf den Fußwegen entlang des Zeiselbachs neben Fußgängern künftig auch Radfahrer zu?

Schnell wurde das Thema im Bauausschuss zu einer Grundsatzdiskussion und die konfliktbeladene Situation aus Radfahrern, Fußgängern, Kindern und Hunden an der Seepromenade rückte in den Fokus. Der allgemeine Tenor: Radfahrer an der gesamten Seepromenade seien für Wiessee im nächsten Jahr nicht mehr tragbar.

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Zweifel an Gemeinderatsbeschluss

Erst im Juni 2017 hatte man das Radverbot an dieser Stelle eigentlich aufgehoben (wir berichteten). Schon damals war die Entscheidung allerdings umstritten. Auf Initiative von Bürgermeister Peter Höß (Wiesseer Block) rang sich der Gemeinderat dennoch mit 9:6 Stimmen dazu durch, das Radverbot an der gesamten Seepromenade zu kippen.

Rückenwind gab es auch von den Behörden. Sowohl Landratsamt als auch Polizei hatten sich damals ebenfalls gegen ein neues Verbotsschild ausgesprochen, weil von Unfällen am See in Verbindung mit Radfahrern nichts bekannt sei.

Nun wurde das Thema abermals im Bauausschuss heftig diskutiert. Kurt Sareiter (CSU) meinte: „Das muss geändert werden. Spätestens vom neuen Gemeinderat im neuen Jahr.“ Auch Claudia Martini (SPD), die sich bereits 2017 klar dagegen aussprach, stimmte dem zu: „Die schießen da rum. Das kann nicht sein.“ Es kommen ganze Gruppen, die da lang fahren, weil es in den Karten drin stehe, ist sich Martini sicher.

Konzept wird gefordert

Bürgermeister Peter Höß (FWG) zeigte Einsicht. Auch er sehe, dass es vor allem mit den E-Bikes ein Problem sei. Im hinteren Bereich, dort wo die Seepromenade zwei Wege hat, würde er es aber so belassen. In jedem Fall wurde klar, dass das Thema Radfahren am Wiesseer Seeufer großen Diskussionsbedarf hat – nicht nur im Ausschuss.

Florian Sareiter (CSU) erklärte, dass auch die Bürger auf der CSU-Veranstaltung in der vergangenen Woche alle dafür gewesen seien, das Radfahren wieder zu verbieten. Fritz Niedermaier (FWG) betonte: „Da muss ein Konzept her.“ Vielleicht müsse man auch mal wie Gmund mit dem Radclub sprechen. Das Thema wird wohl nicht das letzte Mal auf den Tisch der Ausschussmitglieder gekommen sein.

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