Der große Tag ist gekommen: 50 Asylbewerber beziehen seit heute Vormittag die neue Traglufthalle in Rottach-Egern. „Jeder von ihnen bekommt eine kleine Begrüßungstüte mit einigen Grundnahrungsmitteln und einer Zahnbürste“, erklärt Thomas Tomaschek, einer der Koordinatoren des Helferkreises. Das Landratsamt stelle außerdem jedem Asylbewerber Töpfe, Handtücher und Bettzeug.
Bevor um 12 Uhr mittags die neuen Bewohner dann offiziell vom Helferkreis begrüßt und beispielsweise in Gerätschaften, wie Waschmaschine und Herd, eingewiesen werden, steht für Tomaschek an erster Stelle, dass alle erst einmal richtig „ankommen“ und zumindest ihre wenigen Sachen auspacken. Die meisten ziehen nur mit einer Müll- oder Einkaufstüte beziehungsweise einem kleinen Rucksack bepackt in die Traglufthalle ein.
Zu Beginn ein straffes Programm
Für heute Abend hat ein ortsansässiger Gastronom den Asylbewerbern ein warmes Essen gesponsert, doch schon morgen muss in den Küchencontainern selbst gekocht werden. Auch sonst steht viel auf dem Programm: „In kleinen Gruppen wollen wir den Asylbewerbern eine Führung durch den Ort geben“, so Tomaschek.
Jeder Asylbewerber wird eine Mappe inklusive Ortsplan erhalten, wo beispielsweise Arztpraxen und das Rottacher Rathaus eingezeichnet sind, erklärt Tomaschek. Dort bekommt jeder Asylbewerber genau 141,85 Euro im Monat, weiß Birger Nemitz, Pressesprecher des Landratsamtes Miesbach, sodass er dann selbst einkaufen und kochen kann.
„Alte Hasen“ aus Tegernsee
Bei den Asylbewerbern handelt es sich nicht um echte Neuankömmlinge, sondern bereits um „alte Hasen“, so Tomaschek. Sie ziehen nur von der Tegernseer Turnhalle ans Birkenmoos um. In Sechser-Gruppen wurden sie heute Vormittag per Shuttle-Service in ihr neues Heim gebracht. Ob demnächst weitere Bewohner kommen und woher sie stammen, lässt sich bisher noch nicht sagen. Die Zuteilung ist Sache des Landratsamtes.
„Die Stimmung ist insgesamt positiv. Alle freuen sich auf die neue Halle“, erklärt Tomaschek. Auch der Rottacher Helferkreis ist guter Dinge und kann nun zeigen, wie die Theorie in der Praxis funktioniert. „Wir haben im Voraus viel geplant, jetzt heißt es endlich ‚ran an den Speck‘“, meint Tomaschek zuversichtlich.
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