Ranger gegen Alpen-Touristen

Immer mehr Touristen zieht es in die Berge – vor allem rund um den Tegernsee und Schliersee. Und das trotz oder gerade wegen der Corona-Pandemie. Das sorgt immer wieder für Ärger. Jetzt sollen zwei Ranger für Ordnung sorgen.

Immer mehr Menschen in unseren Bergen – dafür braucht es jetzt Ranger

Immer mehr Tagesausflügler, immer mehr Alpen-Touristen. Der Druck auf den Landkreis und die Urlaubsregion Tegernsee-Schliersee hat in den vergangenen Monaten zugenommen. Zahlreiche verzweifelte Anrufe gingen beim Landratsamt ein. Teamleiter Josef Faas von der Fachstelle Naturschutz erklärte in der vergangenen Sitzung des Umweltausschusses:

Unser Gebietsbetreuer und die ehrenamtlichen Naturschutzwächter stoßen bei ihren Einsätzen in den Bergen an ihre Grenzen.

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Wie der Merkur berichtet, hätten diese lediglich die Befugnisse, Wanderer und Mountainbiker zu ermahnen und aufzuklären. Personalien aufnehmen oder Bußgelder verhängen, dürfen sie nicht. Genau diese Aufgabe sollen künftig zwei Ranger übernehmen. „Bei der Größe des Gebiets ist es nur ein Tropfen auf den heißen Stein“, gestand Faas. „Aber die Ranger können gezielt Nadelstiche setzen.“

Die Leiter der drei Polizeiinspektionen im Landkreis bestätigten den Handlungsbedarf. „Die Lage ist kaum mehr kontrollierbar“, erklärte Katharina Schreiber aus Miesbach. Auch der Leiter der Wiesseer Polizeiinspektion Thomas Heinrich ist sich sicher: Es werde weiter eskalieren. Er forderte laut Merkur umfangreiche Rechte für die Ranger: „Die müssen schon was dürfen.“

160.000 Euro für zwei Ranger

Rottachs Bürgermeister Christian Köck (CSU) hielt es für ein wichtiges Signal nach außen. Es werde sich herumsprechen und „wir werden nach kurzer Zeit merken, dass es besser wird“, zeigte sich Köck zuversichtlich. Landrat Olaf von Löwis (CSU) appellierte an die Ausschuss-Mitglieder, die beiden Vollzeitstellen für die Ranger zu ermöglichen. „Es kann nur ein erster Schritt sein, aber wir müssen ihn gehen. Es geht jetzt auch ums Tempo.“

Mit nur einer Gegenstimme beauftragte der Umweltausschuss nach Angaben des Merkurs die Verwaltung damit, zwei Vollzeitstellen in die Haushaltsplanung aufzunehmen. Die Ausgaben belaufen sich auf rund 160.000 Euro pro Jahr.

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