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Seit mehr als einem Jahrhundert trotzt der Aussichtsturm auf dem Taubenberg den Stürmen der Zeit. Wie im Märchen erhebt er sich stattliche 36 Meter hoch zwischen Nadelbäumen mitten im Wald.

Von oben nach unten: die Wendeltreppe im Taubenberger Aussichtsturm
Von oben nach unten: die Wendeltreppe im Taubenberger Aussichtsturm

Besonders an trüben Tagen ist der Wanderweg zum Taubenberger Turm ein bißchen düster. Durch dichten Wald führt die Schotterstraße, bis urplötzlich das historische Bauwerk auftaucht. Normalerweise ist seine Tür verschlossen, interessierte Wanderer können sich aber den Schlüssel beim nahegelegenen Berggasthof Taubenberg gegen eine Pfandgebühr ausleihen.

Die Zugspitze zum Greifen nah

„Salve“ – „Sei gegrüßt“ – ist als Mosaik auf der Türschwelle angebracht. Auch der Boden des Eingangsbereichs ist mit einem Mosaik in der Form eines Sterns ausgelegt. Eine Wendeltreppe aus Stein führt 96 Stufen nach oben in das „Belvedere“.

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So bezeichnet man in der Architektur den Teil eines Gebäudes, der für eine schöne Aussicht angelegt ist. Der Blick vom Taubenberg-Turm ist fantastisch: Nach Süden reicht er an klaren Tagen bis zur Zugspitze, im Norden kann man sogar den Münchner Fernsehturm erkennen.

An der Stelle des heutigen Gebäudes stand ursprünglich eine Konstruktion aus Holz aus dem Jahr 1892. Schon damals wollte ein Münchner Fabrikant damit Ausflüglern aus München die Aussicht auf die umliegenden Alpengipfel ermöglichen. Als schließlich die Stadt München den Turm 1908 erwarb, beschloss der Magistrat der Stadt, den mittlerweile maroden Holzturm durch ein Bauwerk aus Stein zu ersetzen.

Ausblick  nach Süden vom "Belvedere"
Ausblick nach Süden vom “Belvedere”

Eigentlich war der Turm damals als Abschlussbauwerk der Münchner Wasserversorgung im nahen Mangfalltal geplant. Der Untergrund dort erwies sich jedoch als nicht tragfähig und so versetzte man den Standort kurzerhand auf den 878 Meter hohen Taubenberg.

1910 begannen die Arbeiten. Vollständig aus Tuffstein errichtet, ist der Turm bis heute gut erhalten und gilt als Wahrzeichen des Taubenberg-Gebietes. Und im nahenden Frühjahr ist er in jedem Fall einen Ausflug wert.

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